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Die begrifflichen Ergebnisse der Tragödieninterpretation Hegels gehen in seine Auffassung eines konstitutiven Konflikts von Staat und Gesellschaft mit ein. Durch gründliche Betrachtung dieses Zusammenhangs weist diese Studie auf einen Wesenszug der politischen Philosophie Hegels hin: Das Sittliche bildet sich im Umgang mit der Möglichkeit seines eigenen Verlustes im Ausnahmezustand und «Notstaat» aus, verwirklicht sich durch Vertiefung des Bewußtseins der Aporien der menschlichen Handlung, Unabsehbarkeit der Folgen und Verkehrung der Ziele. Der Sittlichkeitsbegriff und der Entwurf eines Gefüges intermediärer Institutionen des modernen Staats werden folglich als systematische Äußerungen jener Vernunft ausgelegt, die Hegel ursprünglich in der tragischen Einsicht gefunden hat.
Die Dissertation wurde von Prof. Peter Furth an der Freien Universität Berlin betreut.
Aus dem Inhalt: Tragödie bei Hölderlin und Hegel um 1800 - Entscheidung und Integration: die Eumeniden im Naturrechtsaufsatz - Staat und Verlust sittlicher Positivität in der Jenaer Zeit - Handlung und Verkehrung: König Ödipus und Antigone in der Phänomenologie - «Notstaat» und Institutionalität in der Rechtsphilosophie.