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Das Trio-Debüt des Pianisten, Komponisten und 2025 mit dem MacArthur Fellowship ausgezeichneten Craig Taborn an der Seite von Tomeka Reid und Ches Smith wurde mit großer Spannung erwartet. In seiner Besprechung des Live-Auftritts der Gruppe im Herbst 2025 schwärmte das Hamburger Abendblatt, dass sie 'allesamt zur Speerspitze der US-amerikanischen Jazz-Avantgarde' gehörten und betonte, dass ihre Darbietung über einen strikten Jazz-Kontext hinausgeht: 'Das ist eher 'Neue Musik' - unberechenbar, aufregend und so ganz und gar nicht eingängig.' In der Tat ist der Ansatz des Trios auf Dream Archives eher von zerebraler Natur, doch wie der Titel vermuten lässt, wird ein breites musikalisches Spektrum abgedeckt: zahlreiche Idiome werden aus der Musikgeschichte entnommen und neu konfiguriert, wodurch eine zuvor ungehörte Klangwelt voller Reverien entsteht. Tänzerische Grooves und kraftvolle lyrische Passagen werden aus dicht orchestrierten Trio-Interaktionen herausgehoben, wobei vier ausgedehnte Taborn-Stücke das Fundament bilden. Mit den Trio-Adaptionen von Paul Motians 'Mumbo Jumbo' und Geri Allens 'When Kabuya Dances' werden zwei von Craigs wichtigsten Vorbildern auf meisterhafte Weise geehrt. Tomeka am Cello jongliert einerseits mit melodischer Führung, andererseits mit einem pizzicato Bassfundament, das sich - oft widerspenstig - mit Ches Smiths vielseitigem Instrumentenarsenal und Craigs umfassendem Verständnis der Klaviatur verbindet.
01. Coordinates for the Absent 02. Feeding Maps to the Fire 03. When Kabuya Dances 04. Mumbo Jumbo 05. Dream Archive 06. Enchant