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Im Unterschied zu anderen Denkern, die regelmäßig die Öffentlichkeit und ein breiteres Publikum suchten, gehörte Dieter Henrich zu denjenigen, deren Wirken sich zwar im Großen und Ganzen auf die Akademie beschränkte, dort aber eine große Strahlkraft entwickelte, die auch über die engeren Grenzen des Fachs hinaus wirkte. Den Hauptschwerpunkt seiner philosophischen Arbeit bilden seine Schriften zum deutschen Idealismus, seine Erforschung der großen Werke von Fichte, Schelling, Hegel und Hölderlin. In diesen Schriften entwickelt Henrich einen ganz eigenen Stil der besonnenen Detailarbeit, die dabei stets in den übergreifenden Kontext der idealistischen Konstellation eingebunden bleibt. Mit "Das Andere seiner selbst", aus dem Nachlass von Niklas Jaenecke herausgegeben und von Manfred Frank mit einem Vorwort versehen, wird eine Studie publiziert, die am Anfang der achtziger Jahre entstand und seitdem in verschiedenen Formen als Manuskript unter Schülern und Schülerinnen kursierte. Es handelt sich um eine Arbeit, in der Henrich ausführt, wie eine zentrale Denkfigur Hegels in einer wichtigen Auseinandersetzung mit Schellings Identitätssystem am Beginn des 19. Jahrhunderts zu sich kommt. Damit kann Henrich zeigen, an welcher Schnittstelle des deutschen Idealismus der große Gedanke eines einheitlich in sich selbst unterschiedenen Systems erscheint.