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In russischen Debatten des 19. Jahrhunderts spielt der Gegensatz von Rußland und Europa eine eminente Rolle. Anders als in herkömmlichen Untersuchungen zur sogenannten Westler-Slavophilen-Debatte wird hier vorgeschlagen, den kulturphilosophischen Mischdiskurs nicht auf die kulturräumliche Opposition zu reduzieren, sondern die Gesamtheit der bei Karamzin und Siskov, Caadaev und Kireevskij, Gercen und Danilevskij sowie Solov'ev und Leont'ev behandelten Themen zur Konzeptualisierung heranzuziehen. Dazu wird eine Methode entwickelt, mit der untersucht wird, wie in der Argumentation die logischen Verfahren des Verbindens und Trennens selbst axiologisiert werden. Aufgrund ihrer zweiwertigen Denkmuster und Wertzuweisungen wird die russische Kulturphilosophie des 19. Jahrhunderts als «Kulturosophie» gekennzeichnet.
Der Autor: Dirk Uffelmann wurde 1969 in Kassel geboren. Er studierte von 1990 bis 1997 russische, polnische, tschechische und deutsche Literaturwissenschaft an den Universitäten Tübingen, Wien, Warschau und Konstanz. Von 1997 bis 1999 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Studiengang «Kulturgeschichte Ost- und Ostmitteleuropas» der Universität Bremen; Promotion 1999. Seither ist er als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl Religionswissenschaft (Orthodoxes Christentum) der Universität Erfurt tätig.
Aus dem Inhalt: Zur Hinführung: Trennen und Verbinden - Russische Kulturosophie: Forschungslage - Logik - Axiologie - Applikation - Karamzin und Siskov - Caadaev und Kireevskij - Gercen und Danilevskij - Solov'ev und Leont'ev - Ergebnisse und Grenzen - Ausblick ins 20. Jahrhundert - Methodologischer Ausblick.