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Ein musikphilosophisches Lesebuch
"Musik allein genügt" ist ein Plädoyer für ein vollkommenes Sicheinlassen auf Musik: Es genügt nicht, ihre mutmaßlichen Inhalteästhetisch zur Kenntnis zu nehmen oder zu sezieren. Vielmehr lässt sich Musik nur dann wirklich erleben, wenn man ihr innerlich begegnet und sie durchlebt. Für die künstlerische Praxis bedeutet dies in der Folge: Man soll Musik nicht einfach "spielen" (erst recht nicht "nachspielen" oder gar "irgendwie anders spielen"), sondern muss sie von innen heraus entstehen lassen. Ein genuiner musikalischer Ausdruck entsteht nicht, indem man an der äußeren Oberfläche einer klanglichen Struktur willkürlich modelliert. Erentsteht als Folge von innerer Auseinandersetzung. Aus diesen Gedanken leitet Dominik sedivý Bedingungen einer künstlerischenGrundhaltung für eine musikalische Praxis ab, die das authentische Erleben von Musik in den Mittelpunkt rückt.
Dominik sedivý ist wissenschaftlicher Leiter des Richard-Strauss-Instituts in Garmisch-Partenkirchen und künstlerischer Leiter der Richard-Strauss-Tage. Er promovierte an der Universität Wien und arbeitet überwiegend zu Musikgeschichte und Musiktheorie im 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Einleitung Über musikalisches Erleben und wie man es verhindert Tabula rasa Liebe zur Musik Sehnsucht Musik und Religion Demut Routine Melodie Tempo Bewegung und klangliche Zeitlosigkeit Reduzieren Literaturverzeichnis