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Friedrich Albert Lange (1828-1875) lebte in einer bewegten Zeit. Es galt den immer größer werdenden Widerspruch zwischen der Philosophie und den Wissenschaften zu überwinden. Das Leib-Seele-Problem trat mit nie gekannter Dringlichkeit auf und forderte nach einer Antwort. Der Marxismus rief nach einer Lösung der Arbeiterfrage. Zu all diesen Fragen nahm Friedrich Albert Lange sowohl durch seine schriftstellerische Tätigkeit als auch durch seine politische Aktivität entschieden Stellung. Seine Bemühungen tragen reiche Früchte. Sein Schüler, der Neukantianer Hermann Cohen, verschaffte der Philosophie neues Ansehen. Der Psychologe Wilhelm Wundt erweiterte die von Lange vorgeschlagene Grundlage und machte dadurch die Psychologie zur Wissenschaft. Eduard Bernstein Iieß sich von Langes idealistischer Ethik inspirieren und entwickelte daraus den Reformsozialismus.
Die Autoren: Herta Mayerhofer dissertierte in Philosophie und lebt als freie Wissenschaftsforscherin in Wien. Ihr Interesse gilt der Erkenntnislehre und dem Neukantianismus. Erich Vanecek ist Professor an der Fakultät für Psychologie der Universität Wien. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der Musikpsychologie und der Geschichte der Psychologie.
Aus dem Inhalt : Langes Rückkehr zur 'kritischen Philosophie' Kants (Trennung von Wissenschaft und Weltanschauung) - Stellung zum Leib-Seele-Problem (somatische Methode als Grundlage der Psychologie) - Langes Wirkung als Psychologe (Wundt) und als Philosoph (Cohen und Bernstein).