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Friedrich Kainz (1897-1977) trat früh mit sprachpsychologischen Forschungen in Erscheinung und wurde von Wilhelm von Humboldt und Karl Bühler beeinflußt. Sein Denken bewegte sich von sprachpsychologischer Forschung zu philosophiekritisch gewendeter Sprachkritik. International bekannt wurde er durch seine umfangreiche Psychologie der Sprache, deren zentrale Aussagen die Konzepte Sprech- und Sprachhandlung, Sprache als Superstruktur, das Verhältnis von Denken und Sprache, ferner Urteilsausdruck, Diktion, Artikulation, abstraktive Relevanz, Sprachrelativismus und Sprachverführung betreffen. Neben diesen Konzepten wird in dieser Arbeit Friedrich Kainz' Haltung zum Nationalsozialismus untersucht. Die Arbeiten von Friedrich Kainz bieten alternative Ansätze zum Neopositivismus und der analytischen Philosophie.
Der Autor: Gerhard Gelbmann, geboren 1968 in Wien; Studium der Philosophie, Physik, Skandinavistik, Politologie in Wien und Bergen; Interessengebiete: Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie, Philosophie der Psychologie, Philosophie der Sprache und Kommunikation, Theorien der Zeichen; zuletzt Lektor an der Universität Bergen und Forscher in Ungarn am Institut für philosophische Forschung der ungarischen Akademie der Wissenschaften.
Aus dem Inhalt : Kainz in der Nazizeit - Sprechakt, Superstruktur, Ganzheitsphänomen - Prädikation und Urteilsausdruck - Diktion, Artikulation - Abstraktive Relevanz - Sprachrelativismus, Stil, Nationalcharakter - Bestimmungen der Sprache - Sprachkritik, Sprachverführung - Methodische Erträge.