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Leszek Köakowski (1927-2009) spielte in der Philosophie Polens eine bedeutende Rolle. In Deutschland ist er hingegen fast ausschließlich als Marxist bekannt, der im Jahr 1965 einen Essay schrieb, der Jesus in einen außerchristlichen Kontext setzte. Köakowskis Anschauungen veränderten sich im Laufe seines Lebens jedoch stark: Seine Phase als orthodoxer Marxist und scharfer Kritiker Gottes währte nur von 1949 bis 1955 und wandelte sich im Laufe der folgenden Jahre allmählich, bis 1965 ein scharfer Wendepunkt in seinem Denken seine Zuwendung zu Gott und zur Religion markiert. Die Arbeit zeigt diesen «anderen» Köakowski, den «Gott-Denker», für den nur Gott der menschlichen Kultur und dem Leben des einzelnen Menschen Sinn gibt. Köakowski stellte die wichtigen Fragen der Menschheit nach Religion, Gott und den Grundlagen der menschlichen Kultur - Themen, die auch im Zentrum der Fundamentaltheologie stehen. Bisher wurden seine Ansichten allerdings nur im philosophischen Kontext erforscht. Diese Arbeit bringt die religiösen Ansichten Köakowskis in einen theologischen Dialog ein und gibt zugleich entsprechende Impulse und Ausgangspunkte für die weitere theologische Forschung.
Grzegorz Grinn, Dr. theol., Priester der Erzdiözese Stettin-Cammin (Polen); 2000-2006 Theologiestudium in Stettin; 2006 Priesterweihe; 2011-2013 Promotionsstudium in Fundamentaltheologie an der Universität Würzburg.
Inhalt: Köakowski als Marxist und Kritiker der Kirche und Theologie (1949-1955) - Anfang der Umgestaltung des Denkens (1955-1965) - Wendepunkt im Denken von Köakowski (von 1965) - Die Erkennbarkeit Gottes - Das Christentum Köakowskis - Köakowskis Jesus Christus - Der Naturalismus in der Philosophie - Glaube und Vernunft.