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Abraham Geiger ist vor allem als Reformrabbiner und damit als zentrale impulsgebende Persönlichkeit der jüdischen Reformbewegung des 19. Jahrhunderts bekannt. Er gehört aber auch zu den Gründungsgestalten der Wissenschaft des Judentums. Geiger konzipiert die Wissenschaft des Judentums als jüdische Theologie sowie als Motor für religiöse Reformen und orientiert sich dabei an Friedrich Schleiermachers Theologiebegriff. Diese Studie würdigt Geigers bisher vernachlässigte wissenschaftsprogrammatische Leistung, indem sie seinen Beitrag zur Entwicklung und Profilierung der Wissenschaft des Judentums beleuchtet. Hierfür analysiert sie Geigers Werk, rekonstruiert so sein Wissenschaftsverständnis und stellt dieses in den zeitgenössischen Kontext des innerjüdischen Gelehrtendiskurses und in Schleiermachers Neukonzeption der Theologie ein.
Imke Stallmann studierte Evangelische Theologie und Germanistik auf gymnasiales Lehramt an der Universität Osnabrück, promovierte 2011 an der Universität Osnabrück und arbeitet zurzeit als Studienrätin an einem Gymnasium.
Inhalt: Zeitdiagnose - Allgemeiner Wissenschaftsbegriff - Funktionale Bedeutungen der Wissenschaft des Judentums - Methodik der Wissenschaft des Judentums - Disziplinen der Wissenschaft des Judentums - Ideen sowie Umsetzungsversuche der Institutionalisierung der Wissenschaft des Judentums - Geigers Wissenschaftsverständnis im Kontext innerjüdischer Wissenschaftsverständnisse und im Kontext von Schleiermachers Theologiebegriff.