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Ist Vernunft mit Wissen gleichzusetzen? In welchem Verhältnis stehen Vernunft und Glaube? Diesen Fragen geht Immanuel Kant in diesem Aufsatz nach.
Nach dem Erscheinen der "Kritik der reinen Vernunft" war Kant dem Vorwurf ausgesetzt, dass aus seiner These, ein Wissen über Gott sei schlechterdings nicht möglich, zwangsläufig der Atheismus (und daraus ein Zusammenbruch der damaligen Gesellschaft) entstehe.
Doch für Kant - und dies ist gleichsam die Pointe seines Rationalismus - führt die menschliche Unwissenheit im Bereich metaphysischer Themen nicht automatisch zum Atheismus oder Aberglauben. Bestimmte metaphysische Ideen fungieren vielmehr als Kompass fürs Denken und sorgen für Orientierung beim Einsatz der Vernunft.
Diese Ideen sind also selbst zentrale Bestandteile der kritischen Methode, bei der es ja nicht um die Anhäufung von Wissen, sondern nur um die konsequente Anwendung einer Frageweise geht. Dies ist ein Gedanke, der gerade im Zeitalter aufgeregter Mediendiskurse nichts von seiner Bedeutung verloren hat.
Der deutsche Philosoph und Universitätsprofessor Immanuel Kant (1724 - 1804) gehört zu den Protagonisten der neuzeitlichen Philosophie. Vor allem mit seinen Hauptwerken "Die Kritik der reinen Vernunft" (1781) und "Die Kritik der praktischen Vernunft"(1788) beeinflusste er die philosophische Reflexion bis zur Gegenwart.