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Je bedrohlicher die Weltlage wird, umso stärker spüren wir, wie sehr wir global aufeinander angewiesen sind. Doch obwohl wir alle verwundbar sind, ist Verwundbarkeit ungleich verteilt. Wie aber lässt sich Ungleichheit ausgehend von Körpern denken? Anhand von Schulden- und Austeritätspolitiken untersucht Jule Govrin in ihrem fesselnden Buch, wie Menschen durch Formen der differentiellen Ausbeutung ungleich gemacht werden. Und sie begibt sich auf die Suche nach gelebter Gleichheit in der Gegenwart. Gleichheit erscheint so nicht als fernes Ideal, sondern als prekäre Praxis, welche die Sorge umeinander in den Vordergrund stellt. In solidarischen Gefügen und egalitären Körperpolitiken blitzt ein Universalismus von unten auf.
Jule Govrin ist Philosophin und politische Autorin. Sie forscht an der Schnittstelle von Politischer Philosophie und Politischer Theorie, Feministischer Philosophie, Sozialphilosophie, Ethik und politischer Ästhetik. Zuletzt war sie Gastprofessorin am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin und am Institut für Philosophie der Universität Hildesheim. Seit 2025 ist sie Gastprofessorin für Praktische Philosophie an der Bergischen Universität Wuppertal.