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Karin Lebersorgers Arbeit mit Menschen mit Down-Syndrom ist vom Bemühen geleitet, ihre seelischen Nöte zu verstehen und eine psychisch unbelastete Entwicklung zu unterstützen. In diesem Buch widmet sie sich den Verhaltensweisen und Symptomen, mit denen sie in den letzten 18 Jahren in der Down-Syndrom Ambulanz Wien befasst war. Sie beschreibt die Auswirkungen frühester Erlebnisse, unbewusster Konflikte und vermiedener Auseinandersetzung mit dem Down-Syndrom auf die Befindlichkeit und das Verhalten. Ein besonderes Anliegen ist ihr, in der Beratung gemeinsam mit den Eltern ein Verständnis für die zugrunde liegende innerpsychische und familiäre Dynamik zu entwickeln. Das Buch richtet sich an alle Fachpersonen, die in unterschiedlichen Kontexten mit Menschen mit Down-Syndrom arbeiten, sowie an interessierte Eltern und Bezugspersonen.
Karin J. Lebersorger, Dr.in phil., Klinische- und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin (WPV/IPA) und Supervisorin. Freie Praxis, Supervisorin der Basalen Förderklassen der Wiener Sozialdienste, Lektorin an der Wiener Psychoanalytischen Akademie, der FH Campus Wien, Studiengänge Soziale Arbeit und Logopädie-Phoniatrie-Audiologie, nominiertes Mitglied der Arbeitsgruppe »Qualitätssicherung frühe Kindheit« der Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit. Bis Ende März 2024 Mitarbeiterin der Spezialambulanz für Menschen mit Down-Syndrom des Wiener Gesundheitsverbunds, ehemalige stellvertretende Leiterin und Teamleiterin Nord des Instituts für Erziehungshilfe (Child Guidance Clinic) Wien. Publikationen zu den Themen Down-Syndrom, Reproduktionsmedizin, Psychotherapie, Entwicklungspsychologie, Erziehung, Psychoanalyse. Bei Brandes & Apsel: Herausforderung Down-Syndrom (3. akt. Aufl., 2023), »Bin ich ein Klon-Kind?« (2022) und Herausforderung Kind (2020) zusammen mit Georg Sojka und Peter Zumer.
Inhalt Einführung Verstehender Umgang mit dem potenziell krisenhaften Beginn Erstberatung Erstberatung zu Lebensbeginn Pränatale Diagnosestellung Fallbeispiel zur Pränatalberatung Postnatale Diagnosestellung Fallbeispiel zur postnatalen Beratung Abwehr unerwünschter Gefühle Erstberatung im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter Verstehender Umgang mit den Folgen medizinischer Traumatisierung Elterliches Erleben Fallbeispiel zur Operation am offenen Herzen Handlungssprache in Form aversiven Verhaltens Handlungssprache durch Umkehr von passivem Erdulden in aktives Tun Fallbeispiel zur Wendung von passiv in aktiv Verbindungen schaffen Fallbeispiel zu Reizen, die Eltern triggern Spielerische Verarbeitung Präventive Beratung Fallbeispiel zur Wirkung altersgemäßer Vorbereitung Fallbeispiel zur Umkehr von passiv Erlebtem in aktives Re-Inszenieren Fallbeispiel zur Wirkung später Verbindungen Verstehender Umgang mit dem Autonomiekonflikt Verweigerung und Kontrolle Fallbeispiel zum Autonomiekonflikt und Spannungsabfuhr Fallbeispiel zu fehlender Triangulierung Fallbeispiel zum Weglaufen und zum Rückzug Fallbeispiel zum Weglaufen nach dem Wegfall außerhäuslicher Kontakte Autonomie über die Ausscheidung Fallvignette zur anal-urethralen Aggression Fallbeispiel zum Stuhlverhalten Verstehender Umgang mit Essstörungen Beziehungsdynamik aufgrund organischer Besonderheiten Oralität im Jugend- und Erwachsenenalter Fallbeispiel zu Lust und Spannungsabfuhr durch orale Genüsse Adipositas als interdisziplinäre Herausforderung Fallbeispiel zur Trauer durch Verweigerung und Regression Fallbeispiel zu oraler Aggression Verstehender Umgang mit Phantasiegestalten und magischem Denken Die Dominanz magischer Welterfassung Fallbeispiel zur Externalisierung von Unangenehmem in eine Phantasiefreundin Fallbeispiel zur Flucht in Phantasiewelten Verstehender Umgang mit Identitätsdiffusion Über Körper, Sexualität und Liebe Bescheid wissen Fallbeispiel zu sexualisiertem Verhalten Abdriften in Phantasiewelten Auseinandersetzung mit dem Down-Syndrom Fallbeispiel zur Identitätssuche Fallbeispiel zur Selbstverwerfung Fallbeispiel zum Streben nach Perfektion Fallbeispiel zum Abfuhr von Anspannung und Erregung Fallbeispiel zu adoleszenter Selbst- und Fremdaggression Verstehender Umgang mit Isolierung und Stagnation Wünsche nach Normalität Bedeutung des Kinderwunsches Fallbeispiel zum Kinderwunsch Fallbeispiel zu nicht erwiderter Verliebtheit Fallbeispiel zur Dynamik aggressiven Verhaltens Fallbeispiel zur misslungenen Ablösung Fallbeispiel zur Externalisierung von Ängsten und Schuld Ausblick Literatur Stichwortverzeichnis161 Dank