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Max Schelers Sympathieschrift trägt als einflussreiche phänomenologische Arbeit wesentlich zur Klärung und Differenzierung der unterschiedlichen Formen von Sympathie bei. In diesem Feld hat die Arbeit bis heute unverrückbare Standards gesetzt. Gleichzeitig eröffnet sie damit eine Perspektive auf die Grundlagen der Ethik und die Struktur gesellschaftlicher Verhältnisse. Kritisch setzt sich Scheler mit den wissenschaftlichen Theorien des 19. Jahrhunderts auseinander und grenzt sich deutlich vom Naturalismus und konkurrierenden Ansätzen ab. Der Facettenreichtum seines Ansatzes macht diese Schrift auch für interdisziplinäre Forschungen zu einem Schlüsseltext an den Schnittstellen zur Psychologie, Soziologie und Kulturwissenschaft.
Max Scheler (1874-1928), Philosoph und Soziologe, lehrte in Jena, München, Köln und Frankfurt am Main. Seine Philosophie wurde anfangs maßgeblich von Husserls Phänomenologie geprägt, doch machte Scheler Husserls Entwicklung zu einem transzendentalen Idealismus nicht mit, sondern entwickelte einen phänomenologisch fundierten Realismus besonders in den Gebieten der Ethik, Religionsphilosophie, Erkenntnistheorie und Wissenssoziologie, die er in der Philosophischen Anthropologie zu vereinigen suchte.