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Im Mai 1926 registrierte der Philosoph Peter Wust die Formierung einer deutschen katholischen «Kulturfront», deren «Standquartier» er in Wien zu erkennen glaubte. Tatsächlich hatten sich führende Kulturkatholiken in Wien um zwei Zeitschriften - Das Neue Reich und Die Schönere Zukunft - gruppiert, die über Österreich hinaus als «Speerspitze» eines nach rückwärts gewandten Rechtskatholizismus einen bedeutenden Einfluss ausübten. Vorgestellt werden die Hauptrepräsentanten dieser Gruppe, ferner die von ihnen geführten Diskurse - besonders ihre Bemühungen um eine neue Identität Österreichs als eines «besseren Deutschland» -, ihre autoritären Leitlinien für katholische Politik und Kultur und ihre Feindbilder, angefangen von den Juden über die Sozialisten bis hin zur Demokratie.
Der Autor: Otto Weiß, geboren 1934 in Ulm; Studium der Philosophie, Theologie und Geschichte in Gars am Inn und in München; nach Schuldienst und Lehrauftrag an der Münchener Hochschule für Philosophie von 1981-1986 Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in Rom, seit 1987 Mitglied des Historischen Instituts der Redemptoristen in Rom, zugleich bis 1999 Schriftleiter der Zeitschrift Spicilegium Historicum Congregationis SSmi Redemptoris; zahlreiche Veröffentlichungen zum Katholizismus im 19. und 20. Jahrhundert und zur deutsch-italienischen Perzeptionsgeschichte.
Aus dem Inhalt : Die Repräsentanten der katholischen Kulturfront in Wien - Offene Diskurse - Leitideen katholischer Politik und Kultur - Die Feindbilder des konservativen Katholizismus.