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Das Spätwerk Nietzsches kann als konsistenter Diskurs zum Thema der Authentizität von Mensch und Gott gelesen werden. Dieser Diskurs enthält Kritik wie Konzeption. Stets aber spielt er sich jenseits des aufklärerischen Autonomie-Heteronomie-Gegensatzes ab. Es zeigt sich: dort, wo Nietzsche den Menschen gegen Gott verteidigt, ist jener Gott gerade dies nicht: Gott. Er ist vielmehr ein Phänomen der décadence. Wo Nietzsche aber von Gott als Gott redet, dort redet er von ihm im Horizont einer Metaphysik der Authentizität: diese entwickelt als Metaphysik des Willens zur Macht. Es geht um den Beitrag zu einer christlichen Rede von Gott unter den Bedingungen der Moderne.
Der Autor: Rainer Bucher wurde 1956 geboren. Er studierte von 1977 bis 1982 Germanistik und Katholische Theologie in Freiburg und Würzburg, 1982 Dipl. Theol.; 1986 Promotion. Von 1986 bis 1990 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Theologischen Fakultät der Universität Bamberg; 1991 Referent im Cusanuswerk, Bischöfliche Studienförderung, Bonn.
Aus dem Inhalt: Die Struktur des Spätwerks - Das Christentum als Religion der décadence - Richard Wagner und das décadence-Problem in der Kunst - Nietzsches schwacher Mensch und dessen schwacher Gott - Mensch und Gott im Horizont des Willens zur Macht - Nachtrag 1993: Nietzsche, das Subjekt und die katholische Theologie.