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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation, Note: 1,0, Universität zu Köln (Psychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Am 1. September 1988 trat in der BRD eine neue Störfallverordnung in Kraft, die derPrävention und Kontrolle alltäglicher sowie spezifischer Störfälle und damit derSicherheitsoptimierung in industriellen Anlagen dienen soll. Sie basiert (nach FIETKAU, 1991, S..29)auf einer Erweiterung staatlicher Kontrollbefugnisse gegenüber industriellen Betrieben, und auf deranderen Seite einer Erweiterung der betrieblichen Informationspflicht gegenüber den Kontrolleausübenden Behörden.Kommt es dennoch zu Aus- oder Unfällen, wird in der Regel nach Ursachen und Schuldigengesucht, wobei nicht selten Fachleute bzw. Verantwortliche auf -ein einmaliges technischesVersagen`, geschädigte, verängstigte oder empörte Mitmenschen dagegen auf dessen potentielleWiederholbarkeit verweisen. Dies führt dann sicher nicht selten auf Personalseite auch zuBauernopfern, welche zwar industrielle Risiken nicht unmittelbar verringern, jedoch von der Intentiongetragen sein mögen, im nachhinein, einen Konsens zwischen ingenieurswissenschaftlicher oderstatistischer Innen- und öffentlicher Außensicht zu erzielen, indem das Risiko angeblichkontrollierbarer Technik auf -menschliches Versagen` reduziert wird. Durch Erlass diesbezüglicherVerordnungen (s.o.) und deren simpler Befolgung durch die zuständigen Fachkräfte soll diesesRestrisiko menschlichen Fehlverhaltens ebenfalls kontrollierbar werden.Das geschilderte Beispiel unterschiedlicher subjektiver Sichtweisen ein und derselbenSituation mit seiner Fokussierung auf den Menschen als Verursacher legt die Vermutung nahe, dasswirksame strukturelle Veränderungen in Organisationen nicht allein durch Kontrolle des -StörfaktorsMensch` realisiert werden können. Sie bedürfen vielmehr eines Ansatzes welcher sich aufVerantwortlichkeit und Selbstwirksamkeit des Individuums konzentriert, der (nebenSachkompetenzen) auf Reflexivität und Kommunikationskompetenz aufbaut und zu einer Erweiterungindividueller Handlungskompetenz führt, wie er in der Humanistischen Psychologie vertreten wird.Auszüge aus einer Handanweisung von HANCE et al. (1988, nach FIETKAU, 1991, S. 31)zur Risikokommunikation welche amerikanische Behörden befähigen sollte, mit der Öffentlichkeiteffektiv über Risiken zu kommunizieren, können durchaus auch auf andere Situationen undOrganisationen übertragen werden.