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Rechtfertigungsnarrative begegnen uns als erzählende Begründungen für individuelles Verhalten, als Geschichten, aus denen sich eine allgemeine Moral ableiten lässt, oder als Filme mit politischer Botschaft. Sie eignen sich in besonderer Weise, um normative Ordnungen zu legitimieren. Denn sie sind breit vermittelbar, appellieren an Emotionen und umgehen logische Unstimmigkeiten. In diesem Band wird danach gefragt, ob eine erzählende Rechtfertigung den Stellenwert einer argumentativen haben kann und wie weit der Einsatz ästhetischer Mittel legitim ist, um gegenwärtige (Un-)Ordnungen zu rechtfertigen.
Andreas Fahrmeir ist Professor für Neuere Geschichte unter besonderer Berücksichtigung des 19. Jahrhunderts an der Universität Frankfurt.
Inhalt Einleitung Andreas Fahrmeir 7 Zum Begriff eines Rechtfertigungsnarrativs Rainer Forst 11 Erklärung durch Beschreibung Michael Hampe 29 Narration und (De-)Legitimation: Der zweite Irak-Krieg im Kino Martin Seel 45 Vorbilder heiliger Gewalt - Schauplätze ihrer Praktizierung Hans G. Kippenberg 59 Die normativen Wirkungen multilateralen Verhandelns Gunter Pleuger 89 Rechtfertigungsnarrative in politischen Verhandlungsprozessen: Viel Lärm um nichts? Ein Kommentar Nicole Deitelhoff 101 Normen in der Volkswirtschaftslehre: Zwischen wertfreier Theorie und zielgerichteter Politik Bertram Schefold 117 Die Grenzen des Marktes Keith Tribe 121 Abhängigkeit als Freiheit: Menschenrechte und die neuen Dorfoberhäupter in Malawi Harri Englund 147 Autoren 165