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Die Krankheit »Sucht« ist ein Massenphänomen in gegenwärtigen Industriegesellschaften. An den Schnittstellen von Therapie, Beratung, Prävention und Politik sind ihre Relevanz und Aktualität - als individuelles Leiden und gesamtgesellschaftliches Phänomen - seit Jahrzehnten ungebrochen. Angesichts bisheriger Theorien zu Sucht und Abhängigkeit, die zumeist widersprüchlich und für die Behandlungspraxis nur bedingt geeignet erscheinen, entwickelt Roland Voigtel ein theoretisch klar abgegrenztes und zugleich anwendungsorientiertes Konzept der Krankheit »Sucht«: Im Gespräch zwischen Neurochemie, Psychiatrie, Lerntheorie und vielfältigen Konzepten der Psychoanalyse sieht er den Anfangspunkt der Sucht in der missglückten Beziehungserfahrung des Kleinkindes mit seiner Bezugsperson. Zwischen der Illusion von Autonomie und der Betäubung unerträglicher Trennungsaffekte wird das Suchtmittel zu Beziehungsersatz und Ich-Stütze. Ausgehend von dieser Grundidee ermöglicht Voigtel Therapeut*innen ein einfühlendes Verständnis, diagnostische Sicherheit und die Wahl der passenden Haltung und Behandlungsform für ihre Patient*innen.
Einleitung I Maßlosigkeit als Krankheit. Geschichte und gängige Erklärungen der Sucht 1 Wo beginnt die Sucht? 2 Geschichte Am Anfang gab es keine Sucht Protestantische Moral Eine Krankheit wird hergestellt Körperliche Abhängigkeit Erbgut-Entartung Die nüchternen Arbeiter Ergebnisse 3 Psychiatrische Auffassungen Entartete Leidenschaft Äußerliche Deskription 4 Auffassungen in der Gesundheitspolitik Inflationierter Begriff Faktorenmodell Drogenpolitik Spezifische Definition 5 Ökonomische und soziologische Modelle Verführerisches Angebot und schlechte Lebenslage Abweichende Subkulturen Soziologische Medizin-Kritik 6 Lerntheorie 7 Kulturkritik 8 Psychoanalytische Konzepte Ungezügelte Lust Die Macht des Triebes Eine initiale Verstimmung »You know, I'm no good« (Amy Winehouse) Ungereimtheiten des Triebkonzepts Sucht als Abwehr »Heroin, it's my wife and it's my life« (Lou Reed) Externalisierung Narzissmus versus Ordnung und Ehrbarkeit Angst vor Verschlungen-Werden Undifferenzierte Hassliebe Drei Sorten Sucht Passive Überlassung Überblick 9 Neurochemisches Modell Botenstoffe im Belohnungssystem Drogenwirkung im Gehirn Rattenversuche 10 Vererbung 11 Zwischenresümee II Missglückte Bindung. Ein neues psychoanalytisches Modell der Sucht 12 Vorklärung: Sucht und nicht-süchtiger Gebrauch Kein Stoff macht psychisch abhängig Nicht-süchtiger Gebrauch Risiken des Gebrauchs 13 Das unbelebte Objekt Unbezogenheit beruhigt Abgrenzung zu ähnlichen Phänomenen 14 Die Beziehungsstörung Rekapitulation Die vorsprachliche Zeit Leben in prozeduralen Schemata Mangelnde Modulation Die frühsprachliche Zeit Das begrenzende Selbstobjekt Das Nein Das bewertete Ich Die Triangulierung 15 Die Abwehroperationen Erste Operation: Überlassung an das direktive Objekt Zweite Operation: Donale Verschiebung Dritte Operation: Rückzug in den beruhigenden Raum Separationsdruck und Angst Vierte Operation: Einsatz des unbelebten Objekts Destruktive Maximierung Exkurs: Die Verwerfung Ansteckung in der Gruppe? Eine Chance für Therapie und Prävention 16 Varianten schwerer Sucht (Darstellung mit Fallbeispielen) Erste Variante: Adaptive Sucht Zweite Variante: Fusionäre Sucht Dritte Variante: Resignative Sucht Vergleich 17 Zur Therapie Die Übertragung des direktiven Objekts Das Ringen um die Abstinenz Die Identifikation mit der Therapeutin 18 Manische Abwehrsysteme Kontraphobische Selbstbehauptung (Antechie) Ideal-Anspruch Selbstverletzung Perversion »Sexsucht« 19 Symptomatische Sucht - eine ergänzende Abwehroperation Pathologischer Narzissmus Borderline-Zustand Depression Neurosen 20 Reaktive Sucht Traumatische Erfahrungen Soziale Notlagen Punktuelle Vulnerabilität III Privates Elend. Sozio-Psychoanalyse der Abhängigkeitsbedingungen 21 Eine kurze Geschichte der Erziehungshaltungen Missachtung versus Anerkennung »Mutterliebe« Das bürgerliche Privatleben Staatsmacht, exekutives Patriarchat und Volkserziehung Nazi-Erziehung Nach dem Krieg »The order is rapidly fading« (Bob Dylan) Autonomieförderung und Postheroik 22 Selbstsorge versus Fürsorge Direkter Zwang Bedrückende Lebensumstände Statussicherung Innere Zwangslagen Was ändern? 23 Der Einschluss im Privaten Theoretische Schlussbemerkung Literatur Personen