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Rousseau hat wiederholt die gedankliche Einheit seiner Hauptwerke betont. Die vorliegende Untersuchung möchte eine solche Einheit mit Hilfe einer im Analyseteil immanenten Methodik nachweisen. Die Interpretation berücksichtigt besonders die Funktionen der Empfindsamkeit, der Leidenschaften und des «coeur», die sich als Momente einer diesseitsgerichteten Emanzipation herausstellen. Dieser Prozeß zielt auch, wie gezeigt wird, auf die Schaffung einer neuen weltlichen Synthese von Natur und Kultur. - Eingangs konfrontiert die Untersuchung weltanschaulich gegensätzliche Rousseau-Interpretationen, wobei sich gerade aus den Argumentationen kompetenter schärfster Gegner Rousseauscher Ideen indirekt ein Nachweis von deren Radikalität und Aktualität ergibt. - Außerdem werden verschiedenste, insbesondere auch «paradoxe» bzw. einheitliche Interpretationen der Empfindsamkeit und des rigorosen Ordnungsdenkens in Rousseaus Hauptwerken vorgestellt.
Die Autorin: Sieglinde Domurath studierte Romanistik, Sprachen, Philosophie und Kunst an den Universitäten in Göttingen und Berlin und war als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Kommunikations- u. Geschichtswissenschaften der Technischen Universität Berlin tätig. Sie lebt als Dozentin einer Sprachenschule in Berlin.
Aus dem Inhalt: Weltanschauliche und literarische Kontroversen um Rousseaus Sentimentalismus und politisches Engagement - Romantheorie - Funktionen der Empfindsamkeit der Leidenschaften und des «coeur» - «Solitude» und Kulturkritik - «Denaturierung» und Frauenemanzipation - Radikaler Anspruch des «amour».