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Wie sind Rose Ausländers Gedichte im Geflecht religiöser und philosophischer Traditionslinien einzuordnen und gegebenenfalls zu verankern? Diese Frage führt in eine der zentralen Debatten der Rose-Ausländer-Forschung, die bislang ohne die Berücksichtigung der Zeit- bzw. Endzeitvorstellungen geführt wurde. Um diese Forschungslücke zu füllen, untersucht diese Studie Motive und Motivkomplexe in Ausländers Werk, die im Kontext linearer oder zyklischer (End)Zeitvorstellungen stehen und als judeochristliches bzw. philosophisch-hellenistisches Erbe verortet werden können.
Simone Merk studierte Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Deutsche Sprachwissenschaft und Politikwissenschaft an der Universität Augsburg und arbeitete danach als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Regensburg, wo sie mit dieser Arbeit promoviert wurde. Derzeit ist sie dort als Lehrkraft für besondere Aufgaben im Bereich der Neueren deutschen Literaturwissenschaft und der Angewandten Literaturwissenschaft tätig.
Inhalt: 'Überlebende des Holocaust' - 'Postapokalyptische Genese' - Wissen um den Tod - Holocaust als Grenzerfahrung aus existenzphilosophischer Perspektive - Zyklischer und linearer Zeitbegriff: Endzeitvorstellungen - Jüdische und philosophische Einflüsse auf Ausländers Schreiben - Gottesbild in Ausländers Lyrik - Darstellung des Untergangs - Darstellung des postapokalyptischen Zustands - Darstellung des Werdens - Werkgenese Ausländers - Literatur und Holocaust.