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Wenn auf diesem Planeten ein Kind geboren wird, gerät es in eine konkrete Umgebung, von der es annehmen muss, dass sie die ganze Welt repräsentiert. Und daher wird es alles, was es erfährt, als richtig, stimmig und wahr erleben und auch glauben.Aber: Eine Wahrheit ist das nie! Jede Kultur, in die ein Kind hineingeboren wurde, hat sich im Laufe der Jahrtausende entwickelt. Und dabei sind zwangsläufig besondere Einstellungen, Haltungen, Vorstellungen von Moral und Ethik und Religion etc. entstanden. Und die Mitglieder dieser Gemeinschaften vertreten dies alles oft recht kritiklos.Aber noch einmal: All dies ist lediglich ein "Für-Wahr-Halten" innerhalb dieser besonderen Kultur. Aber keine allumfassende, für jeden Menschen gültige "Wahrheit".
Warum habe ich dieses Buch geschrieben? In unserer Gesellschaft herrscht u.a. die kaum infrage gestellte Überzeugung, dass jeder Mensch sich selbst über seine Leistungen, seine Erfolge, sein Ansehen und sein Hab und Gut bewerten kann und darf. Das wird als allgemein gültige Wahrheit und Selbstverständlichkeit "verkauft".Allerdings wird dabei verschwiegen oder schlicht nicht wahrgenommen, dass Leistungen und Erfolge immer wieder erneut erarbeitet werden müssen. Denn die guten Gefühle über Anerkennung und Applaus versickern nach sehr kurzer Zeit schon wieder. Und das ewige Ackern-müssen macht oft sehr krank!
Ich vertrete hingegen die Haltung, dass es unsinnig und gefährlich ist, einen Menschen über seine Leistungen - im weitesten Sinne - zu bewerten. Meine Erfahrung zeigt, dass eine solche Erwartungshaltung z.B. der Verunglimpfung, Abwertung und Verfolgung derer, die den zugrundeliegenden Ansprüchen und Ideologien irgendwie nicht genügen, Tür und Tor öffnet. Und diese Erfahrung trägt ebenfalls erheblich zu vielerart Krankheiten und psychischen Problemen bei.
Dem gegenüber versuche ich die Einsicht zu vermitteln, dass jeder Mensch im Prinzip von Anfang an wertvoll und gleichwertig mit allen anderen Menschen dieses Planeten ist. Die Bewertung einer einzelnen Person ist daher völlig unsinnig. Bewertet kann allenfalls das Ergebnis eines Tuns. Welches mit der Person selbst nicht identisch ist! Eine solche Haltung erscheint mir definitiv angemessener und menschenwürdiger.
Im Text zeige ich zunächst auf, welche Bedeutung schon die Schwangerschaft für die Stabilisierung des Zustandes der würdevollen Einzigartigkeit haben kann.Ich mache deutlich, dass wir unseren Kindern nach der Geburt zwar mit zumeist guten Absichten begegnen, viel zu oft aber mit unangemessenem Verhalten.Ich zeige schließlich auf, unter welchen Voraussetzungen es möglich wäre, diesen Urzustand der Einzigartigkeit aufrecht zu erhalten.Dabei sehe ich die "bedingungslose Liebe" als die wesentliche Grundvoraussetzung für ein diesbezügliches Gelingen an. Ich entwickle daraufhin Phantasien, wie sich ein solcherart geförderter Mensch in unserer Gesellschaft vermutlich verhalten und fühlen wird.Auf der anderen Seite stelle ich aber auch recht ausführlich dar, wie in unserer Gesellschaft die generelle Leistungsorientierung - hier Fremdwertgefühl genannt - entstehen kann, aufrecht erhalten wird und unsere Gefühle und unser Verhalten prägt.Schlussendlich zeige ich auf, was Erwachsene für sich selbst tun können, um sich von der Fremdwertgefühl-Falle etwas intensiver zu distanzieren und ihre Kinder somit unterstützen können, gar nicht erst in diese Falle hinein zu stolpern.
Geboren Ende des zweiten Weltkrieges 1945. Aufgewachsen in kleinbürgerlicher Familie. Abitur mit Ach und Krach. Zwei Jahre Wehr-Ersatzdienst in einer Psychiatrischen Klinik in Hessen. Spätestens hier Beginn des Interesses für Psychologie. Studium der Psychologie in Marburg (Vordiplom), Erlangen (Bummelsemester), Kiel (Diplom). Ab 1972 fünf Jahre Tätigkeit als Psychologe in einem Wissenschaftlichen Forschungsprojekt "Sozialtherapeutischer Strafvollzug" in Niedersachsen. In der Zeit abgeschlossene Ausbildung zum Gesprächspsychotherapeuten (GwG) Seit 1977 in Berlin: drei Jahre Psychotherapeut als Mitarbeiter im Diakonischen Werk; Psychotherapeut für stotternde Kinder (bezirkliche Beratungsstelle); ein Jahr Mitarbeiter als Psychotherapeut bei Pro Familia. Ausbildung Verhaltenstherapie mit Abschluss . Ausbildung NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) bis zum Trainerzertifikat Ab 1980 Psychotherapeutische Privatpraxis (im Team) mit Kassenzulassung; mehrjährige Trainertätigkeit NLP. 2015 Aufgabe des Kassensitzes und Beendigung der psychotherapeutischen Tätigkeit.