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Was ist Liebe? Worin gründet sie? Wie wird sie erfahren, und welche Bedeutung hat sie für den Einzelnen und das menschliche Zusammensein? Diese Fragen haben die Philosophie schon in der griechisch-römischen Antike intensiv beschäftigt. Die gegebenen Antworten sind dabei bis heute überaus wirkmächtig. Der Band spürt den antiken philosophischen Liebesdiskursen in einem breiten historischen Zugriff nach, von der Archaik über die klassische Philosophie und den Hellenismus bis in die neuplatonische Tradition und das frühchristliche Denken hinein. Dabei werden unter anderem die vielfältigen Rezeptionsbeziehungen und philosophischen Kontexte der antiken Liebesdiskurse sichtbar. Ziel ist jedoch nicht allein eine historisierende Betrachtung. Vielmehr zeigen die Beiträge auch systematische Anregungspotentiale für die gegenwärtige Philosophie der Liebe.
Sarah Al-Taher, M.A., ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Meister-Eckhart-Forschungsstelle am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt. Vanessa Jansche ist Assistentin an der Professur für Politikwissenschaft und Lehrbeauftrage für Philosophie an der Universität St. Gallen. Laura Martena, M.A., ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Philosophischen Seminar der Georg-August-Universität Göttingen.
I. Hinführung.- Einführung: Antike Liebesdiskurse und ihre Potentiale für die Philosophie der Gegenwart.- Wahre Freundschaft - eine kleine Begriffsgeschichte der philia.- II. Archaische Liebe.- Philia und Koinonia: Freundschaft als Gemeinschaft in Hesiods Werke und Tage.- III. Platonische Liebe.- Die sokratische Inkarnation des Eros - Bemerkungen zur Alkibiades-Episode im platonischen Symposion.- Erkenntnis als erotische Bewegung. Zur Dynamik des platonischen Wahrheitseros.- Warum brauchen Kinder eine Liebe? Eine platonische Antwort.- IV. Aristotelische Liebe.- Affekt, Tugend oder Relation? Aristoteles über die Vielfalt menschlicher Liebe.- Freundschaft und Glückseligkeit bei Aristoteles.- V. Hellenistische Liebe.- Eine genussvolle Selbstgenügsamkeit? Die (a)politische Liebe des Epikureismus.- Liebe als wohlbegründetes Bestreben: Wesen und Funktion des Eros-Impulses eines stoischen Weisen.- VI. Neuplatonische Liebe.- Gott, Daimon, oder seelische Empfindung? Der Platonische Eros beiPlotin.- Dialektik der Liebe und des Logos. Zur zweischneidigen Konstitutionsleistung in Plotins Eros-Konzept.- VII. Frühchristliche Liebe.- Transformationen der Liebe - Eros und agape bei Jesus und Paulus.- Siglenverzeichnis.