Ein Text über die englische Botanikerin Anna Atkins, die als eine der ersten ein systematisch geordnetes Fotobuch anlegt, das unzählige Aufnahmen von Algen und Farnen versammelt – allesamt eingetaucht ins »Blaue«, den sogenannten Cyanotypien.
»Für Anna« ist eine Geschichte von alldem, was nicht sichtbar, eine Leerstelle, ein blinder Fleck ist: Fragen der Erinnerung, eigener Verluste und Ängste, aber auch kleine Einblicke in Kolonial- sowie Fotografiegeschichte und die Entstehung der ersten Botanischen Gärten.
Der Schauspieler Thomas Franke zelebriert das witzigste Reiseerlebnis Gullivers von Jonathan Swift mit einem szenischen Vortrag.
Oft auf die ersten beiden Reisen zum Kinderbuch gekürzt enthält Swifts "Gulliver" viel Zeitkritisches und Aktuelles. Begleiten Sie von Piraten entführt Gulliver in die wohl absonderlichste Weltgegend, die heute vielerorts liegen mag.
Vortrag und Lesung
Mit »Liebe Kitty« hat Anne Frank eine der bekanntesten Tagebuch-Adressatinnen und eines der wichtigsten Zeugnisse der Greueltaten des Nationalsozialismus hinterlassen. Sich der eigenen Existenz vergewissern, Ungeheuerliches und Alltägliches festhalten, einen inneren Monolog führen - die Gründe fürs Tagebuchschreiben sind so unterschiedlich wie ihre Autorinnen und geben unmittelbaren Einblick in individuelle und gesellschaftspolitische Entwicklungen, schärfen aber auch den Blick für aktuelle Geschehnisse und zukünftige Szenarien.
Anlässlich des 80. Todestags von Anne Frank unternimmt der Abend einen Streifzug durch Tagebücher aus den 30er und 40er Jahren von u.a. Anne Frank, der Niederländerin Etty Hillesum (»Das denkende Herz«) sowie den Künstlerinnen Charlotte Salomon (»Leben? Oder Theater?«) und Käthe Kollwitz (»Die Tagebücher«).
Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bonn (Kurs 6101)
Emmy Hennings, Hannah Höch und Sophie Täuber-Arp
Ohne sie wären die Gründung des Dadaismus im Züricher Cabaret Voltaire und alle weiteren Entwicklungen kaum denkbar gewesen: Mit ihren experimentellen Arbeiten und Performances, mit ihrer ungeheuren Probierlust und Unerschrockenheit waren Frauen wie Emmy Hennings, Hannah Höch und Sophie Täuber-Arp wichtige Vertreterinnen der Gruppierung. Und dennoch sind sie im Licht von Hans Arp, Hugo Ball oder auch Max Ernst allzu oft in den Hintergrund geraten.
In Anlehnung an die gleichnamige Ausstellung im Arp-Museum in Rolandseck unternimmt der Abend einen Streifzug durch die literarischen Arbeiten, aber auch wichtigsten Lebensstationen der Dadaistinnen.
Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bonn (Kurs 6114)
Sie waren bekannt als die drei Erichs: der Redakteur Erich Knauf, der Zeichner Erich Ohser alias e.o.plauen und der Schriftsteller Erich Kästner. In den 1920er Jahren begann ihre Freundschaft. Privat wie beruflich bildeten sie zeitweise ein Dreigestirn. Die Schicksalswege dieser drei Künstler vor dem Hintergrund ihrer Zeit, ihre Werke und ihre kritische Haltung, die Knauf und Ohser schließlich das Leben kosten sollte, sind Thema eines Gesprächs zwischen einem der Autoren, Jürgen Seul, und der Journalistin Diana Ivanova.
Die Ausstellungseröffnung findet am Mittwoch, 25. September, um 19 Uhr unter der Beteiligung von unter anderem Bürgermeisterin Nicole Unterseh, dem Geschäftsführer der Verlagsgesellschaft der Büchergilde Alexander Elspas sowie des Sammlungsgebers Wendelin Strubelt in der Zentralbibliothek statt.
Die Büchergilde Gutenberg wurde am 29. August 1924 vom Bildungsverband der Deutschen Buchdrucker auf Initiative seines Vorsitzenden Bruno Dreßler in Leipzig gegründet. Mitbegründer, geistiger Leiter und Autor war Ernst Preczang, der auch erster Cheflektor wurde. In der Tradition der deutschen Arbeiterbewegung stehend, wollte sie ärmeren Leuten durch preiswerte Bücher den Zugang zu Bildung und Kultur ermöglichen.
Als Kulturinstitution der Werktätigen nahm die Büchergilde sozial engagierte Texte moderner Autoren wie B. Traven, Oskar Maria Graf, Martin Andersen Nexö, Jack London und Mark Twain in das Programm auf.
Die Büchergilde hat eine große buchkünstlerische und buchhandwerkliche Tradition. Insbesondere die Tradition der künstlerisch illustrierten Bücher begründete den in der Verlagswelt hervorragenden Ruf der Büchergilde, die bis in die Gegenwart hinein zahlreiche Prämierungen und Auszeichnungen für Buchgestaltung erhalten hat.
Gezeigt werden circa 80 illustrierte Bücher aus 100 Jahren aus der Sammlung von Jutta und Wendelin Strubelt.
Eine Kooperation von Stadtbibliothek Bonn, Volkshochschule Bonn und Altstadtbuchhandlung & Büchergilde Bonn
Die Ausstellung kann von Mittwoch, 25. September, bis Samstag, 23. November, in der Zentralbibliothek während der Öffnungszeiten besucht werden.
Zur Ausstellungseröffnung ist eine Anmeldung bis zum 20. September per Telefon 0228/772277 oder per Mail stadtbibliothek@bonnde erforderlich.
Rainer Brauer hat für jeden Tag des Jahres einen dichtenden Menschen gefunden, der an besagtem Tag Geburtstag hat. Sie bestimmen mit ihren Geburtstagen welche Gedichte Rainer Brauer liest. Informationen zu den Schöpfern der Sprachkunstwerke kommen jeweils dazu.
Zeitlich geht es vom Barock in die Gegenwart, wird räumlich der gesamte deutsche Sprachraum einbezogen, es werden komische, melancholische, alberne, sprachverspielte, konventionelle, politische, religiöse, traurige Gedichte geboten.
Bringen Sie Papier und Bleistift mit, denn abseits des Hauptweges ergeben sich viele Lektüreanregungen und Überraschungen.
Inmitten der 68er-Bewegung machen sich die Schwestern Lilly und Franzi Vordemfelde auf in eine abenteuerliche Zukunft. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein:
Lilly arbeitet beim Unterhaltungsfernsehen, wo sie Glanz und Glamour liebt. »Einer wird gewinnen«, »Spiel ohne Grenzen«, »Der goldene Schuss«, überall ist sie dabei.
Franzi ist politisch engagiert: Das brutale Vorgehen der Polizei gegen die Studierendenproteste, der Mord an Benno Ohnesorg, all das erschüttert sie zutiefst und motiviert sie, mit dem modernen Medium Fernsehen die Welt zu verändern.
Der "Orchideengarten" erschien als Zeitschrift mit dem Nebentitel "Phantastische Blätter" von 1919 bis 1921. Der Düsseldorfer Verlag "Zagava" legte 2017 ein Reprint auf - einige illustre Schriftsteller und Grafiker des Phantastischen hatten dort ihre ersten Veröffentlichungen
Klassiker wurden selbstverständlich ebenfalls aufgenommen.