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Der Mensch ist nicht von Natur aus kriegerisch. Die Massaker der Jungsteinzeit etwa verliefen zwar mit äußerster Brutalität, aber sie bildeten die Ausnahme von der Regel. Auch erscheinen sie nicht als Akte im Rahmen eines Kriegsgeschehens, sondern vielmehr als mit einfachen Werkzeugen verübte Morde an Wehrlosen. Der Krieg als geplanter, tödlicher Konflikt zwischen Menschengruppen entwickelte sich erst in den folgenden Jahrtausenden. Dann aber konnte er - wie beispielsweise in der klassischen Antike - nachgerade zu einer Lebensform werden, die alle Bereiche gesellschaftlicher Existenz dominierte: von der Erziehung über die Kunst, die Geschlechterverhältnisse bis zu Technik und Handel.So verfolgt Armin Eich in seinem spannenden Buch die Geschichte des Krieges von den frühesten Anfängen bis zur Spätantike. Er erhellt, wie die zunehmende ökonomische Integration Europas und Vorderasiens im 2.Jahrtausend v.Chr. einen ersten Höhepunkt erreicht und nicht zuletzt auf dem Gebiet der Waffentechnologie und der Entwicklung militärischer Fähigkeiten Ausdruck findet. Dieser bronzezeitliche Rüstungswettlauf endet um 1200 v.Chr. in einem sozialen und ökonomischen Zusammenbruch, ohne freilich ein Umdenken auszulösen: Mit der wirtschaftlichen und demographischen Erholung nimmt schon bald wieder die Gewaltintensität zu und geht mit der Entwicklung verbesserter Waffen und effizienterer Kampftaktiken einher. Im 4.Jahrhundert v.Chr. kann man mit dem Aufkommen einer ersten Ingenieursliteratur gar von einer Verwissenschaftlichung des Krieges sprechen. Der einzige Ausweg aus der fortschreitenden Eskalation scheint die Errichtung eines auf militärischer Macht basierenden Friedensreiches zu sein - das vorübergehend im Imperium Romanum Gestalt gewann.
Armin Eich lehrt als Professor für Alte Geschichte an der Bergischen Universität Wuppertal. In der Reihe C.H.Beck Geschichte der Antike hat er den Band «Die römische Kaiserzeit. Die Legionen und das Imperium» (2014) vorgelegt.
Vorwort
1 Krieg, seit es Menschen gibt?
2 Frühe Massaker
3 Frühe Befestigungen
4 Krieg in der prähistorischen Malerei
5 Anthropologie der krieglosen Völker
6 Wege in den Krieg
7 Schritte zur Militarisierung der alten Welt
8 Entwicklungslinien vom Neolithikum zur Kupferzeit
9 Fetischisierung der Streitaxt und das Schönheitsideal des Kriegers
10 Kupferbergbau und Kupfermetallurgie
11 Das ökonomische Zusammenwachsen Europas und des Vorderen Orients in der Bronzezeit
12 Schwerter als erste reine Kriegswaffe
13 Etablierung einer bronzezeitlichen Kriegerelite
14 Entwicklung des Streitwagens - Unterhaltung von Streitwagenarmeen
15 Die Funde an der Tollense: die erste Schlacht Europas, die durch einen archäologischen Befund bezeugt ist
16 Der sogenannte Seevölkersturm oder die «Katastrophe» des 12. Jahrhunderts
17 Das «Dunkle Zeitalter»
18 Urnenfelderzeit
19 Übergang zur Eisengewinnung und zu Eisenwaffen nach der «Katastrophe»
20 Entstehung der Phalanxkampfweise
21 Die Abrichtung der Menschen für den Krieg in der klassischen Epoche
22 Traumatisierung durch das Schlachterlebnis
23 Flottenpolitik: monetäre und menschliche Kosten
24 Belagerungskrieg und Geschütztechnologie
25 Der dynamisierte Infanteriekrieg in der nachklassischen Zeit
26 Römische Dominanz
27 Vom Milizsystem zum imperialen Berufsheer und zur Militärdiktatur
28 Rückkehr zur Phalanx
29 Die Angleichung der militärischen Kräfte Roms und seiner Nachbarn (3. bis 6. Jahrhundert n. Chr.)
30 Vorausschau und Rückblick
Anhang
Anmerkungen
Bildnachweis
Register der Personen- und Völkernamen
Register der geographischen Begriffe