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Religion und Märchen - beide scheinen auf den ersten Blick wenig gemein zu haben. Bei genauerem Hinsehen offenbart das profane Märchen jedoch reichhaltige Spuren des Religiösen: Neben Hexen und Heiligen spricht es von der Erlösungsbedürftigkeit des Menschen und der Erdenwanderung der Götter. Die Auswahl der untersuchten Sammlungen ermöglicht eine Öffnung des wissenschaftlichen Blicks über die viel erforschten Kinder- und Hausmärchen hinaus auf die Hoch-Zeit des Märchens. Die Analyse zeigt, wie im Medium des Märchens auf unterschiedlichste Weise Stellung zum Religionsdiskurs um 1800 bezogen wird. Zudem können die Märchen als Stimme der Kritik an zeitgenössischen Phänomenen wie der christlich imprägnierten Pseudo-Wissenschaft der Physiognomik oder dem verhängnisvollen Volksglauben an Hexerei nutzbar gemacht werden. Das Märchen erweist sich damit als oftmals unterschätzter, in der Forschung bislang wenig beachteter Beiträger zu gesellschaftsrelevanten Debatten seiner Zeit.
Evelin Ruhnow ist Journalistin und Literaturwissenschaftlerin. Einem zweijährigen Volontariat zur Lokalredakteurin folgten das Studium der Germanistik und Kunstwissenschaften an der Universität Duisburg-Essen sowie die Promotion. Seit 2012 arbeitet Ruhnow für den SPIEGEL.
Widmung - Danksagung - Abbildungsverzeichnis - 1. Einleitung - 2. Sechs deutsche Märchensammlungen um 1800 und ihr historischer Stellenwert - 3. Spielarten des Religiösen - 4. Von Schulwandbildern und Lesefibeln - Die zeitgenössische Rezeption der Märchen und ihre Bedeutung im schulischen Diskurs - 5. Aus den Spinnstuben in die Schulzimmer: einige Schlussbemerkungen - 6. Literaturverzeichnis - 7. Pädagogische Stimmen zur Rolle des Märchens im erzieherischen Diskurs