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Der Erziehungswissenschaftler Peter Petersen (1884-1952) gehört als Schöpfer des «Jena-Plans» zu den bedeutendsten Vertretern der internationalen Reformpädagogik. Die biographische Entfaltung der Pädagogik Petersens erfolgt auf dem Hintergrund der Epochen, in denen er wirkte. Dabei sind die Veränderungen der Identitätsbalancen und der Kommunikationsnetze Petersens nach den Umbrüchen 1919, 1933 und 1945 von Interesse, die ebenso die theologischen und politischen Kontexte seiner Pädagogik bestimmen. Den Theologen und Religionspädagogen Petersen prägten Neuprotestantismus, Volkskirchenbewegung, dialektische Theologie, Christlich-Sozialer Volksdienst und Kirchenkampf. Die Wurzeln der politischen Philosophie Petersens liegen in den sozialen Bewegungen des 19. Jahrhunderts. Sie verweisen auf L. v. Stein, O. v. Gierke, W. Wundt und K. Lamprecht. Auf dem Hintergrund des Demokratieverständnisses der Zeit wird Petersens Verhältnis zu den Parteien und zur Verfassung der Weimarer Republik untersucht. Ein Beitrag zur Petersen-Kontroverse der Gegenwart aus metahermeneutischer Perspektive.
Der Autor: Hein Retter, geboren 1937 in Berlin; Studium der Pädagogik, Psychologie und Philosophie in Bamberg und Würzburg 1959-1964; 1. Lehramtsprüfung (PH) und Abschluss Dipl.-Psychologe an der Universität Würzburg 1964; wissenschaftlicher Assistent am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Gießen 1964-1970; Dr. phil. 1968; Dozent/Professor an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd 1970-1975; ab 1975 o. Professor für Allgemeine Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule/Technischen Universität Braunschweig; Emeritierung 2004.