Mephisto und die weise Frau

Angesichts der gewaltigen Herausforderungen durch die Klimakrise erscheinen die bekannten Gegenmaßnahmen dem Bürger als moralische Verpflichtung, gleichzeitig aber auch als Bedrohung seines Status quo.
Eine moralisierend geführte Debatte führt dabei zwangsläufig zur Unterscheidung zwischen Gut und Böse, dem polarisierenden Gesellschaftsspiel, in welchem bekanntlich beide Seiten verführerisch wirken können, weil offen oder verborgen alles in uns allen schlummert.
Der Teufel liegt aber bekanntlich im Detail.
Dies muss in diesem unterhaltsamen Hörspiel auch Mephisto erfahren, als er bösen Schabernack treibend, in die elektronische Triebwerkstechnik eines Düsenjets einfahren möchte, um einen Urlaubsflieger mit Touristen zu seinem Vergnügen kräftig durchzuschütteln, jedoch versehentlich nahe Frankfurt-Airport in den Smoothie-Mixer einer jungen Frau namens Konstanze einschlägt.
Von ihrer Küche aus folgt der Meister der Unterwelt der jungen Frau auf den Dachboden des Mietshauses, wo sie zwischen alten Koffern nach einem Zweitgerät kramt, aber stattdessen ein vergessenes Spiel ihrer besten Freunde wiederfindet, das sie zum Geburtstag geschenkt bekam. Sie nannten es "Die Welt retten", aber Konstanze weiß nicht, wie es geht. Das muss sie schnell herausfinden, die nächste Party ist geplant. Das selbstgebastelte Spiel entwickelt ein fantastisches, akustisches Eigenleben, Mephisto klinkt sich als "Hausmeister Magnus" mit ein und so beginnt ein Wettstreit zwischen den beiden um die Rettung oder Zerstörung der Welt.
Mephisto würde die Erde am liebsten wieder ins "Hadaikum" zurückverwandeln, jene glühende Urlandschaft voller Lavafontänen, Vulkanen und heißen Geysiren, die seine alte Höllenheimat war, frei von Mensch und Natur.
Mit sinnlichen Verführungskünsten versucht er, die in seinen Augen "moralisch aufgestellte Hausfrau" auf seine hedonistische Seite zu ziehen, ihr einen selbstsüchtigen Lebensstil im Luxus schmackhaft zu machen. Wird sie sich darauf einlassen? Oder weiterhin gegen die Klimakatastrophe kämpfen? Konstanze hat einiges vor. Und Mephisto ein Problem.

Volker Lüdecke, Dramatiker, Autor Volker Lüdecke, geb. 28.03.1961 in Hannover, absolvierte seine künstlerische Ausbildung ab 1983 in Berlin. Ausbildung zum Schauspieler bis zur ZAV (ZBF) Bühnenreife an Fritz-Kirchhoff-Schule und HdK (bei Miriam Goldschmidt), Ausbildung zum Bühnenautor Projektstudiengang "Autorenwerkstatt" (Vorläufer "Szenisches Schreiben") an der HdK-Berlin (bei Yaak Karsunke). Außerdem Grundstudium Kulturwissenschaft an der HU-Berlin, und Theaterwissenschaft/Germanistik an FU-Berlin (nicht abgeschl. ). 1994 Stipendiat der Sprechtheaterwerkstatt/Autorenwerkstatt des "Literarisches Colloquium Berlin" und 1999 Stipendiat der Berliner "Stiftung Preußische Seehandlung". Lüdeckes Theaterstücke wurden zum Berliner Festspiele Stückemarkt 1988 (-Aufstieg zu Prosperö), am Maxim Gorki Theater ("Brüsseler Spitzen", 2000), am Landestheater Mecklenburg/Neustrelitz ("Deutschland den Doofen", 1997), am Pfalztheater Kaiserslautern ("Darja", 1998), im Literaturhaus Berlin 2006, (-Leonidä mit Klara Höfels, UA, Erstes Autorentheater Berlin) und am TPT Thüringen ("Bauernstaat", 2008) uraufgeführt. Für sein Theaterstück "Darja" erhielt Lüdecke im Jahr 1997 den Else Lasker-Schüler-Dramatikerpreis. Sein Theatertext "Topterroristen Think Tank" wurde 2007 zu den -Deutsch-Französischen Autorentagen- am Staatstheater Karlsruhe eingeladen und als Szenische-Lesung präsentiert. 2009 beim gleichen Festival auch sein Theaterstück "Magic Mushrooms". 2019 wurde unter dem Titel -Und dann kam eine fremde Person herein- im Theaterimballsaal / fringe ensemble / Nexus u.a. aus Texten von Volker Lüdecke eine performative Lesung aufgeführt. 2020 verfasste Volker Lüdecke als einer von vier deutschen und kurdischen Autoren:innen Theatertexte für das Theaterprojekt -Mit May und Nietzsche durchs wilde Kurdistan-, performative Lesung, Inszenierung fringe ensemble im Theater im Ballsaal in Bonn. Das in Berlin geplante Gastspiel der Aufführung, gefördert durch die Stiftung Preußische Seehandlung, fiel aufgrund des Lockdowns 2021 aus. Im November 2020 mussten die Aufführungen seines Schauspiels -Magic Mushrooms- im Schweizer Turbine Theater und im April 2021 (Kaiserbühne) aufgrund der Corona Maßnahmen abgesagt werden. UA für 2022 dort vorgesehen. Volker Lüdecke erhielt ein Stipendium von Kulturprojekte Berlin, das ihm ermöglichte, sein Theaterstück -Mephisto und die weise Fraü (Verlag razzoPENuto, Berlin) in ein Hörspiel umzuschreiben, das in 2021 im Studio von Unisono-Records mit den Stimmen von Daniela Mitterlehner und Nicolai Tegeler aufgenommen wurde. Volker Lüdecke hat seine Theaterstücke in vier Theaterverlagen und independent veröffentlicht: Felix Bloch Erben, Berlin, Drei Masken Verlag, München, Stueckgutverlag, München, Verlag razzoPENuto, Berlin. In der Reihe THEATERTEXTE sind seine Stücktexte auch als Taschenbücher erhältlich.Bisher erschienen in der Reihe THEATERTEXTE Band 1 - 9. Zwischen 1999 und 2001 schrieb Volker Lüdecke als Gastautor Artikel für die Feuilletons der Tageszeitungen "Die Welt" und "FAZ", für die "FAZ" auch 2018. 2020 erhielt er einen Vertrag als freier Autor der -FAZ-. Von 2014 bis 2016 arbeitete Volker Lüdecke auf der Basis von Werkverträgen für das Projekt e-transform der HS-Augsburg und BTU-Cottbus. Für das Forschungsprojekt der Universitäten verfasste er die Texte -Bonjour Energiewende- und -Mephisto und die weise Fraü als Auftragsarbeiten. Neben seiner Tätigkeit als Dramatiker schrieb Volker Lüdecke auch Drehbücher, u.a. für den Kinofilm "Salmiak Noir" und führte dabei Regie. ("Salmiak Noir", Produzent J. Lünenschloß, wurde 1992 als -low budget Film- zum -Internationales Filmfestival Ümeö eingeladen (ehemaliges Filmfestival in Schweden). Volker Lüdecke veröffentlichte independent Kurzgeschichten, Kriminalromane und Romane, die im Buchhandel erhältlich sind. Engagements als Schauspieler (ehemals Kammerspiele Düsseldorf, an Berliner Off-Theatern, Rahmenprogramm Berliner Theatertreffen ) und für TV-Produktionen (RTL/ZDF). Seit 2010 übt er den Beruf des Schauspielers nicht mehr aus.