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Das angebliche Geheimdokument der jüdischen Weltverschwörung ist über 100 Jahre alt und stammt aus einer Fälscherwerkstatt des zaristischen Geheimdienstes. In 24 Protokollen hätten die Juden dort Pläne zur Übernahme der Weltherrschaft skizziert. Warum dieses Konstrukt des Antisemitismus mehr denn je ein wesentliches Verständigungsmittel für Judenfeindschaft darstellt, ist schwer zu beantworten. Der Autor geht der Frage nach, welche Bedürfnisse nach Welterklärung die Protokolle erfüllen, wie Legendenbildung funktioniert und welchen "Sinn" Mythen stiften.
Wolfgang Benz ist Prof. em. der Technischen Universität Berlin; er leitete bis März 2011 das Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin.
Vorwort
1. Verschwörungsphantasien als Welterklärung
2. Das «auserwählte Volk» und die Wurzeln der «jüdischen Weltverschwörung»
3. Die Entstehung der «Protokolle der Weisen von Zion»
4. Der historische Kontext: Judenfeindschaft in Europa
5. Die Verbreitung der Legende
6. Aufklärung als Waffe? Der Berner Prozess und andere Abwehrversuche
7. Mediale Präsenz - die «Protokolle» und ihr Publikum
8. Neues Klientel für das alte Konstrukt: Die «Protokolle» in der islamistischen Propaganda
9. Die Überzeugungskraft des Absurden
Abbildungen
Literatur
Personenregister