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VORBILD UND FEINDBILD RUSSLANDS SCHWIERIGE BEZIEHUNG ZUM WESTEN Seit Peter dem Großen und seiner erzwungenen Verwestlichung Russlands zieht sich ein zutiefst ambivalentes Verhältnis zum Westen durch die russische Geschichte: der Westen als Vorbild und der Westen als Feindbild. Der renommierte Russlandhistoriker Manfred Hildermeier erzählt in seinem fundierten Buch die lange Geschichte dieser schwierigen Beziehung und bietet damit auch einen Schlüssel für das Verständnis der kriegerischen Politik Wladimir Putins in der Gegenwart. Russland fühlt sich vom Westen bedroht diese Wahrnehmung gehört zu den offiziellen russischen Begründungen für den Überfall auf die Ukraine. Doch Russland hat Europa und Amerika über die Jahrhunderte hinweg auch immer wieder nachgeeifert und seinen eigenen Erfolg daran gemessen, wie weit es technisch, ökonomisch oder kulturell 'aufgeholt' hat. Manfred Hildermeier führt in seinem Buch durch die Geschichte einer hochambivalenten Beziehung. - Russland und der Westen die Geschichte einer schwierigen Beziehung - Vom Doyen der deutschen Russlandexperten
Manfred Hildermeier ist Professor em. für Osteuropäische Geschichte an der Universität Göttingen. Die beiden großen Bände "Geschichte Russlands. Vom Mittelalter bis zur Oktoberrevolution" (2022) und "Geschichte der Sowjetunion" (2022) sind auch international anerkannte Standardwerke.
Vorwort Einleitung I. Die Kiever Rus': Dynastische Zugehörigkeit II. Moscovien: Katholische Teufel und verlockende Technik III. Russische Aufklärung: Staatsreformen und kulturelle Verwestlichung 1. Gewaltsame Öffnung zum Westen: Die Reformen Peters des Großen 2. Korporative Vergesellschaftung und westlicher Kulturimport unter Katharina der Großen IV. Das 19. Jahrhundert: Identitätssuche und neuer Aufbruch zum Westen 1. Höhepunkt liberaler Reformen und ihr Ende: Alexander I . 2. Dezemberputsch 3. Erste Identitätsdebatten 4. Die großen Reformen 5. Russland in Europa V. Importierter Sozialismus und kapitalistische Hilfe (1917-41) 1. Sozialismus als Entwicklungsstrategie 2. Die postrevolutionäre Moderne als Ausnahme und ihr Ende 3. Der Traum vom sowjetischen Amerika 4. Importsubstitution als Entwicklungsstrategie VI. Supermacht der Defizite und sozialistischer Konsum (1945 -1985) 1. Reparationen und Aufrüstung: Hilfe zur Selbsthilfe 2. Chruschtschow: Zwischen Sozialismus und Privatkonsum 3. Breschnew: Goldene Jahre und fatale Stagnation VII. Nach Westen - und zurück (1985 bis heute) 1. Perestrojka: Ideologischer Mauerfall und Wiederkehr der Identitätsfrage 2. Von Jelzin zu Putin: Überstürzte Verwestlichung und neue Abgrenzung 3. Postsowjetische Identitätssuche und neue «russische Idee» VIII. Ein Vorschlag zur Deutung: Rückständigkeit als Verflechtung Anmerkungen Zitierte Literatur Hinweise zu Umschrift und Aussprache Personenregister