Wir lesen aus Passion. Hier findet ihr die Bücher, die wir besonders gemocht haben, und wir sagen euch auch, warum.
Was für ein atmosphärischer Schmöker ist mir da in die Hände gefallen. Ich kann, zugegebenermaßen, nicht so viel mit Pflanzen anfangen: mir geht alles direkt ein. Unsere Heldin Alva hat hingegen ein wundersames Händchen für Pflanzen und Kräuter, von einem umfangreichen Universalwissen mal abgesehen, kann Alva die Pflanzen wispern hören und mit ihnen reden.
So schön so gut, doch in ihrem Dorf geht eine geheimnisvolle Krankheit um, sie macht weder vor Mensch noch Pflanze halt. Der selbsternannte Vorsteher des Dorfes beschuldigt fälschlicherweise die Pflanzen die Wurzel allen Übels zu sein. Doch Alva weiß es besser und beschließt sich auf den Weg zu machen, um ein Heilmittel zu finden und die Pflanzen vor der Zerstörung zu bewahren. Wegweiser dieses Abenteuer scheint einzig und allein das hinterlassene Kräuterbuch von Alvas verstorbener Mutter zu sein, die selbst Heilerin war.
Der Duft von Kiefernnadeln, naßem Moos und allerlei Kräutern weht einem regelrecht um die Nase, sobald man dieses schöne Buch aufschlägt und lässt einen direkt tief ins Geschehen abtauchen.
Die Autorin kann so ehrliche, authentische Figuren zeichnen, vor allem Alva zeigt sich nicht immer von ihrer Schokoladenseite und muss lernen, sich auch mal auf Freunde zu verlassen. Eine einfühlsame Geschichte über Freundschaft und Mut. UND: ein Schmankerl für die nächste Herbstwanderung ;) Soo, ich muss nochmal einen Abstecher in den nächsten Wald machen!
zum Produkt € 15,00*
Eigentlich ein wunderschönes Szenario: Maschinen übernehmen wichtige und ungeliebte Aufgaben, es gibt Wohnkomplexe, gedruckt von Hausdruckern, die mit allem ausgestattet sind, was des Menschen Bedürfnisse befriedigt, Klamotten werden nur nach Maß ohne Überproduktion hergestellt, die Umwelt wird durch Naturzonen geschützt und eigentlich MUSS niemand arbeiten.
Allerdings muss das jedem Erwachsenen zustehende Freiheitsgeld von irgendwem erwirtschaftet werden. Gelöst wird das Problem, in dem immense Steuern auf den Lohn derjenigen erhoben wird, die arbeiten gehen, sei es freiwillig oder um die Ordnung zu wahren. Auch werden für die Naturzonen einfach ganze Dörfer plattgemacht und die Menschen dort umgesiedelt, ohne dass sie irgendeinen Einfluss darauf hätten.
Freiheit hat ihren Preis. Auch manchmal das Leben...
Ein sehr gut gelungener gesellschaftskritischer Zukunfts-Krimi, in dem Eschbach alle Seiten aufzeigt und uns Spielraum zum Nachdenken lässt.
Sehr empfehlenswert ist auch das Hörbuch von Matthias Koeberlin gelesen.
zum Produkt € 25,00*
Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite mitgenommen und begeistert.
Anja und Milka wachsen in den Achtzigern, also in den letzten Jahren der Sowjetunion, am Rand von Moskau auf. Sie gehören zur "Generation Perestroika", sie sind so lebenshungrig, sie wollen nicht das Leben ihrer müden, ausgelaugten Eltern, sie wollen keine Kinder, sie wollen nach Paris!
Wie Kristina Gorcheva-Newberry von dieser vorbehaltlosen, tiefen Freundschaft erzählt, ist einfach sehr bewegend, die Dialoge so frech und manchmal brutal ehrlich.
Gemeinsam mit Trifonow und Lopatin feiern sie ihre Träume, die Liebe und den Sex.
Und dann kommt doch alles anders.
LESEN! meint Jana.
zum Produkt € 25,00*
Nun habe ich mich mal an einen Titel herangewagt, der auf der Nominiertenliste für den Deutschen Buchpreis steht, und wurde nicht enttäuscht, ABER gut herausgefordert. In „Lügen über meine Mutter“ begleiten wir durch die 80er Jahre hindurch die anfangs achtjährige Ela und ihre Eltern. Durch Kinderaugen betrachten wir diese Kleinfamilie, hören hinter angelehnten Türen das Wispern und dann laute Lospoltern, wenn die Situation entgleist. Doch nach und nach sind der Essenstisch oder die Couch immer öfter Kriegsschauplatz der elterlichen Krisen.
Aber wie der Titel schon sagt, es geht vor allem um diese Mutter: Hauptstreitpunkt ist das Übergewicht der Mutter, mit dem sie den ambitionierten Vater in der Firma und überhaupt im Leben vermeintlich daran hindert aufzusteigen.
Und laut dem Vater kann man sich sowieso nirgends mit ihr sehen lassen. Natürlich. Selbst Diäten werden ihr vom Vater regelmäßig aufgezwungen. Als zugezogene "Schlesiendeutsche“ ist sie auch der Schwiegerfamilie häufig ein Dorn im Auge. Um es kurz zu machen: Alle Schuld entlädt sich auf den Schultern dieser Frau, die sich ohne Anerkennung die Jahre über abstrampelt, um das Familienleben aufrecht zu erhalten, wie es viele Frauen in der BRD taten. Und mittendrin Ela, die sich bemüht zu vermitteln und sich immer mehr zum Spielball der zwischenelterlichen Konflikte entwickelt und dabei selbst nicht weiß, ob der Vater recht hat oder sie sich nicht doch auf die Seite der Mutter schlagen soll.
Beim Lesen wollte ich das Buch an so vielen Stellen in die Ecke feuern (und den Vater am besten gleich mit) und losschreien. Diese himmelweite Ungerechtigkeit, die Steine, die Elas Mutter wieder und wieder und wieder
mutwillig in den Weg gelegt werden, machen mich (immer noch!) rasend.
Ein Lichtblick in diesem Roman ist der rebellische Geist, der bei der Mutter hin und wieder auflackert und sich zur Wehr setzt, sei es nur in kleinen Nuancen. Diese Augenblicke gepaart mit dieser wunderbar flüßigen Erzählstimme und dem ungemeinen Lesesog von Daniela Drescher, ließ mich aber dennoch immer wieder in das, von außen so beschauliche, Kleinfamilienleben im Hunsrück abtauchen. In der Zeit in der ich den Roman las, ja man muss schon sagen inhalierte, kam ich gar nicht auf die Idee ihn wegzulegen oder gar ein anderes Buch nebenher anzufangen. Großartig erzählt und eine unbedingte Leseempfehlung.
zum Produkt € 24,00*
Serhij Zhadan schreibt eindringlich vom Krieg im Donbass, das Buch zur Stunde! Der Schriftsteller und Übersetzer erhält in diesem Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Ein junger Lehrer will seinen 13-jährigen Neffen aus dem Internat am anderen Ende der Stadt nach Hause holen. Die Schule, in der seine berufstätige Schwester ihren Sohn "geparkt" hat, ist unter Beschuss geraten und bietet keine Sicherheit mehr. Durch den Ort zu kommen, in dem das zivile Leben zusammengebrochen ist, dauert einen ganzen Tag.
Der Heimweg wird zur Prüfung. Die beiden geraten in die unmittelbare Nähe der Kampfhandlungen, ohne mehr sehen zu können als den milchigen Nebel, in dem gelbe Feuer blitzen. Maschinengewehre rattern, Minen explodieren, öfter als am Tag zuvor. Paramilitärische Trupps, herrenlose Hunde tauchen in den Trümmern auf, apathische Menschen stolpern orientierungslos durch eine apokalyptische urbane Landschaft.
zum Produkt € 24,00*
Das neue Buch von Heinz Strunk erzählt eine Art norddeutsches «Tod in Venedig», nur sind die Verlockungen weniger feiner Art als seinerzeit beim Kollegen aus Lübeck. Ein bürgerlicher Held, ein Jurist und Schriftsteller namens Roth, begibt sich für eine längere Auszeit nach Niendorf: Er will ein wichtiges Buch schreiben, eine Abrechnung mit seiner Familie. Am mit Bedacht gewählten Ort - im kleinbürgerlichen Ostseebad wird er seinesgleichen nicht so leicht über den Weg laufen - gerät er aber bald in die Fänge eines trotz seiner penetranten Banalität dämonischen Geists: ein Strandkorbverleiher, der Mann ist außerdem Besitzer des örtlichen Spirituosengeschäfts. Aus Befremden und Belästigtsein wird nach und nach Zufallsgemeinschaft und irgendwann Notwendigkeit. Als Dritte stößt die Freundin des Schnapshändlers hinzu, in jeder Hinsicht eine Nicht-Traumfrau - eigentlich. Und am Ende dieser Sommergeschichte ist Roth seiner alten Welt komplett abhandengekommen, ist er ein ganz anderer ...
zum Produkt € 22,00*
Sie ist dreißig Jahre alt und heißt Ki-u, so wie das Mädchen im berühmtesten Werk der vietnamesischen Literatur. Doch sie nennt sich lieber Kim, weil das einfacher ist für ihre Freunde in Berlin. 1968 waren ihre Eltern aus Vietnam nach Deutschland gekommen. Für das, was sie zurückgelassen haben, hat sich die Journalistin nie interessiert. Im Gegenteil: Oft hat sie sich eine Familie gewünscht, die nicht erst deutsch werden muss, sondern es einfach schon ist. Bis zu jener Facebook-Nachricht. Sie stammt von ihrem Onkel, der seit seiner Flucht in Kalifornien lebt. Die ganze Familie soll sich zur Testamentseröffnung von Ki-us Großmutter treffen. Es wird eine Reise voller Offenbarungen - über ihre Familie und über sie selbst.
Ein sehr aufschlussreiches und spannendes Buch für alle, die mehr Perspektiven zum Thema Vietnam-Krieg möchten, aber auch zum Thema Identität.
zum Produkt € 22,00*
Nach einem heftigen Streit mit dem Partner in der viel zu kleinen Wohnung in Frankfurt, schmeißt Alina alles über Bord und fährt kurzerhand nach Spechthausen, um ihr Leben neu zu sortieren – und sich ihrem Großvater anzunähern, zu dem sie seit ihrer Kindheit keinen Kontakt mehr hatte.
Neben ihrem Großvater, lernt Alina alte Freunde aus Kindertagen in dem Dorf wieder neu kennen und merkt, dass es gar nicht viel braucht, um glücklich zu sein.
Die perfekte Entspannungslektüre für die Picknickdecke, die Parkbank oder den Balkon – um selbst einen Hauch Dorfromantik erhaschen zu können, wenn man in der Großstadt lebt und mal einen Gang runterschalten möchte!
zum Produkt € 22,00*
Ein besonderes Buch mit historischem Bezug und vielen Wendungen!
Dieses Buch hat mich von Anfang an begeistert. Anfangs konnte ich nur erahnen, dass es wahrscheinlich einen Bezug zu dem Märchen Die sechs Schwäne der Brüder Grimm geben könnte. Dieser Verdacht bestätigte sich jedoch mit dem Lesen des Klappentextes und ich war sofort fasziniert. Elizabeth Lim hat es geschafft, eine ganz besondere Geschichte zu schaffen, die zwar in den Grundzügen der Vorlage entspricht, aber dennoch sehr viele eigene wundervolle Elemente besitzt.
Ein Ereignis folgt dem anderen, jedoch meist sehr plötzlich und eher unrealistisch. Das hat mir teilweise nicht ganz gefallen, aber was erwartet man bei einem solchen Buch voller Magie mit der Vorlage eines Märchens ;)
Mein persönliches Highlight dieses Buches war definitiv Kiki, dieser kleine Vogel hat mich immer wieder zum Lächeln gebracht. Der Hauptfigur Shiori stand Kiki immer zur Seite. Mit Shiori bin ich bis zum Ende nicht richtig warm geworden, dennoch finde ich ihre Entwicklung sehr bewundernswert. Von dem kleinen, verwöhnten, arroganten Mädchen mit ihrem eigenen Willen wurde sie zu einer selbstständigen Persönlichkeit, die anfängt, Dinge wertzuschätzen.
Empfohlen von Helen
Die Geschichte: Prinzessin Shiori hat ihre verbotenen magischen Kräfte bisher sorgfältig verborgen. Doch am Morgen ihrer arrangierten Hochzeit verliert sie die Kontrolle über ihre Magie. Ihre Stiefmutter Raikama wittert in ihr eine gefährliche Konkurrentin. Sie verbannt die Prinzessin, verwandelt ihre Brüder in Kraniche und belegt Shiori mit einem Fluch: Sobald ein Wort über ihre Lippen kommt, wird ein Bruder sterben. Auf der Suche nach den Kranichen entdeckt Shiori eine Verschwörung mit dem Ziel, den Thron zu übernehmen. Um das zu verhindern, braucht sie ausgerechnet die Hilfe ihres unbekannten Bräutigams - und sie ist auf alles gefasst, aber nicht darauf, sich zu verlieben ... Von der Bestseller-Autorin von »Ein Kleid aus Seide und Sternen«
zum Produkt € 16,00*
Ein so starker Kinderroman, lustig und aufwühlend zugleich. Mit Cym hat „Freischwimmen“ einen schlagfertigen und einfühlsamen Protagonisten, der uns durch diese Geschichte führt. Alles fängt damit an, dass Cym beim Prahlen, dass er ein phänomenal guter Schwimmer sei, etwas dick aufträgt – denn Cym ist Nichtschimmer. Es geht schief, was schief gehen muss und am Ende der Schulschwimmstunde muss Cym von Veronique Chang (ja genau, DIE Veronique Chan – Klassenbeste und Überfliegerin) aus dem Becken gefischt werden. Als seine Mutter eintrifft ist sie ganz blass um die Nase, warum genau weiß Cym eigentlich nicht, denn ist ja nichts passiert. Wenn er länger drüber nachdenkt, hat sie bei jedem Versuch, dass er Schwimmen lernen möchte auch immer eine Ausrede gefunden. Als Cym's Mutter am nächsten Tag spurlos verschwindet, beginnt für Cym eine Reise in die Vergangenheit.
Wie ist sein Vater gestorben, von dem seine Mutter nie spricht? Warum zoffen sich seine Mutter und seine Tante unentwegt? Und wie hängt das mit dem Schwimmen zusammen?
Tod und Trauer finden in dieser Geschichte ihren Platz, ohne dass man von ihnen erdrückt wird. Cym bewahrt dabei eine kindliche, humorvolle Leichtigkeit, die die Ernsthaftigkeit des Buches wieder ein wenig entschlackt und auch Momente zum Schmunzeln und Lachen lässt.
Mir hat Cym’s Reise unheimlich gut gefallen und lässt mich mit einem wohligen Gefühl zurück, wieder ein gutes Buch gelesen zu haben.
zum Produkt € 15,00*