Philipp hat gelernt, sich am Riemen zu reißen, den Mund zu halten und niemandem auf die Nerven zu gehen. Er ist fast achtzehn und steht kurz vor dem Abi. Sein Vater, ein erfolgreicher Chirurg, hat eine neue Freundin und »stemmt die Welt«, während seine Mutter nur noch ab und zu verschwommenen in seinen Gedanken auftaucht. Halt findet Philipp bei seinem besten Freund Lorenz, mit dem er fast alles teilt, bis auf seine unklaren Erinnerungen an einen Hund oder seine wilde Liebe zu Studentin Mascha. Als die Polizei anruft und wieder einmal nach Philipps Mutter sucht, muss er sich entscheiden, ob er weiterhin unsichtbar bleiben will oder endlich für sich selbst einsteht. Annika Büsing hat ein zartes, genau beobachtetes Buch über eine Familie geschrieben, die an der psychischen Erkrankung der Mutter fast zerbricht. Ganz nah kommt sie dem Denken, Fühlen und Leben ihrer Figuren. Wie durch ein Vergrößerungsglas blickt Wir kommen zurecht darauf, was Familie sein kann. Die, in die man hineingeboren wird und die, die man sich wählt.
Annika Büsing, geboren 1981, wurde für ihren ersten Roman Nordstadt (2022) mit dem Mara-Cassens-Preis, dem Deutschen Jugendliteraturpreis und dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet. Nominiert war sie für den Bayerischen Buchpreis, den Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals sowie den Bloggerpreis Das Debüt. 2023 erschien ihr zweiter Roman Koller, nominiert für den Evangelischen Buchpreis und den Preis Das zweite Buch der Christian & Ursula Voß Stiftung. Beide Romane von Annika Büsing wurden für die Bühne adaptiert. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Bochum, wo sie an einem Gymnasium unterrichtet. Sie hat evangelische Theologie und Germanistik an der TU Dortmund studiert und einige Zeit auf Island und in Hamburg verbracht.
Sie sind Lebensadern und Geheimnisträger, Grenzscheiden und Handelswege, Wasserreservoire und Kraftorte. Sie bringen Fruchtbarkeit wie Zerstörung, wecken namenloses Unbehagen wie zehrende Sehnsucht. Auch wenn die meisten Flüsse heute bekannt, schiff- oder paddelbar sind: Die Faszination für sie und ihre Geschichten ist ungebrochen. Stefan Schomann ist jahrelang auf und an Flüssen gereist, von mächtigen Strömen wie dem Amazonas bis zur beschaulichen Hase im Emsland. Er frönt einigen der letzten Urlandschaften der Erde, durchstreift jedoch auch mythologische Gefilde und widmet sich den Flüssen des Paradieses ebenso wie denen des Totenreichs. Er sucht das Wesen des Wassers zu ergründen und sondiert weltweit Beispiele für einen zeitgemäßen Umgang mit Natur. Voller Neugier verweilt er bei den Menschen, die an den Ufern leben. Und so bekommt man größte Lust, es ihm gleichzutun und fortzureisen an den nächsten Fluss - oder in weite Ferne.
Bereits seit 1999 findet die Mainzer Büchermesse statt. Sie steht ganz im Zeichen der lokalen Stärken und bietet ein Wochenende lang eine Plattform für alle Aspekte rund um das Thema Buch: Buch- und Zeitschriftenverlage, Buchhandlungen, Bibliotheken, Museen, Stiftungen, Vereine, Künstler*innen, Medien und wissenschaftliche Einrichtungen aus Mainz und Umgebung stellen sich, ihre Tätigkeiten und Produkte vor und laden zum regen Austausch ein. Auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Während der Messe gibt es ein breites Angebot an klassischen und vegetarischen warmen und kalten Speisen sowie Getränken. Ein buntes Rahmenprogramm für Groß und Klein, bestehend aus Lesungen, Vorträgen und Workshops, rundet die Mainzer Büchermesse ab.
Wir freuen uns, Sie an unserem Stand begrüßen zu dürfen!
Öffnungszeiten: Samstag, 11.00–18.00 Uhr; Sonntag 10.00–17.00 Uhr
Eintritt frei. Alle Infos unter www.mainz.de.
Maximilian Hilbrand – Sprecher, Dirk-Peter Kölsch – Trommler
Ernst Jandl (1925 - 2000) zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten der konkreten Poesie. Seine Lyrik ist furiose Dekonstruktion und experimentelle Fusion zugleich. Er ist bei allem subversiven Humor vor allem eines: hochpolitisch.
Jandl liebte den Jazz. Etliche seiner Sprechgedichte waren vom Jazz
inspiriert. Der treibende Groove, die Experimentierfreude, Improvisation und rhythmische Vielfalt haben ihn fasziniert. Jandl hat den Bebop in Sprache verwandelt.
Frauen fühlten sich magisch angezogen von Rainer Maria Rilke, obwohl er äußerlich nicht dem männlichen Idealbild entsprach. Doch seine Sensibilität, seine einfühlsame Art und vor allem sein dichterisches Genie ließen ihn als perfekten Partner erscheinen. Rilke hatte im Laufe seines Lebens zahlreiche Geliebte, Gönnerinnen und Gefährtinnen, darunter Lou Andreas-Salomé, Clara Rilke-Westhoff, Marie von Thurn und Taxis, Baladine Klossowska, Marina Zwetajewa und Nanny Wunderly-Volkart. Auch seine Mutter Phia Rilke und die einzige Tochter Ruth lebten bis zum Ende ihres Lebens in seinem Bann. Doch auch wenn Rilkes Sehnsucht nach Liebe ihn selbst zu vielen Frauen hinzog, kam es nie zu einer dauerhaften Beziehung.
Simone Frieling porträtiert die wichtigsten Frauen in Rilkes Leben, beleuchtet ihre Beziehungen zu ihm und geht der Frage nach, welche Bedeutung sie für sein Leben und Werk hatten.
Simone Frieling, 1957 in Wuppertal geboren, lebt als Malerin und Autorin in Mainz. Sie veröffentlichte Erzählungen, Romane, Essays, literarische Sachbücher und Anthologien. 1998 erhielt sie den Martha-Saalfeld-Literaturpreis. Ihre Ölbilder, Aquarelle, Pastelle und Grafiken wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt. Zuletzt bei ebersbach & simon erschienen: Mit den Augen einer Frau. Paula Modersohn-Becker, Käthe Kollwitz und Ottilie W. Roederstein (2023)
Der Roman "Abschied" ist eine Entdeckung aus dem Nachlass von Sebastian Haffner. Die spannende Publikationsgeschichte und natürlich Textauszüge präsentiert uns der Verleger des Hanser Verlages Jo Lendle höchstpersönlich.
Die Entdeckung dieses Romans, 1932 auf der Schwelle zur NS-Herrschaft von Haffner verfasst, ist ein großes Ereignis. Aus diesem Anlass hat der Verlag den Buchhandlungen ein Geschenk gemacht und drei Veranstaltungen zu Sebastian Haffners einzigem, bisher unveröffentlichtem Roman verlost und: Erlesenes & Büchergilde hat eine dieser exklusiven Literaturabende gewonnen und lädt Sie herzlich dazu ein.
Anna wollte nicht mehr. Und jetzt ist sie in einem Sanatorium. Dort lernt sie Elif kennen, die sich jeden Tag ein neues Märchen ausdenkt. Sie trifft Marija, die ständig Monologe über ihre tote Mutter hält. Sie begegnet der Soldatin Katharina, die jede Nacht Rotwein mit Wodka trinkt. Und dann ist da noch der Flamingo aus dem Kurpark, dem Anna von ihrer Emigration erzählt. Vor allem aber spricht sie mit ihrem Vogel tagtäglich über die Liebe. Denn die Liebe gibt es überall, gerade und sogar an einem so merkwürdigen Ort wie einer Klinik. Elegant erzählt Anna Prizkau von Menschen, die das Glück suchen, ohne es wirklich finden zu wollen. Vom Fremden. Von den Verlorenen. Von Rollen und Erwartungen. Und dabei immer auch von der Kraft des Erzählens. 'Man muss einmal am Abgrund gestanden haben, wo es keine Illusionen mehr gibt, um zu begreifen, wie brüchig und verletzlich unser Gefühl von Glück ist und wie tief und bedeutsam für uns unsere Liebe ist.