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10 Fragen an Elke Deichmann, gestellt von Anja Baumgart-Pietsch, Wiesbadener Kurier Nov. 2015

10 Fragen an Elke Deichmann, gestellt von Anja Baumgart-Pietsch, Wiesbadener Kurier Nov. 2015

Frau Deichmann, warum machen Sie, was Sie machen?
Aus Freude und Leidenschaft.
Welchen Satz sagen Sie zu oft?
„Das muss ich auf später verschieben, wenn ich mehr Zeit habe…“
Was sagen Ihnen die Leute nach?
Positiv: Geduld und Beharrlichkeit; Empathie. Negativ: zu viel Geduld und zu viel Empathie.
Wobei werden Sie schwach?
Beerentorte und Pistazieneis; beim Anblick von Meer und Weite – das kann auch durch ein Gemälde z.B. von Emil Nolde sein.
Worüber können Sie lachen?
Münsteraner Krimis von „Tatort“ bis „Wilsberg“, britischen Humor à la „Ein Fisch namens Wanda“, Kolumnen von Axel Hacke, Sketche von Loriot oder Gerhard Polt.
Und worüber sich ärgern?
Ignoranz und Selbstgerechtigkeit: Menschen, die alles aus ihrer persönlichen Situation heraus beurteilen und sich weigern, ihren Blickwinkel zu hinterfragen und sich in die Situation anderer hinein zu versetzen.
Wenn Sie heute zurückblicken: Welchen besonderen Moment würden Sie gerne noch mal erleben?
Gar nicht einfach, denn es gibt da einige Momente – z.B. die Situation nachts auf Deck eines Hurtigruten-Schiffs, beim Anblick des unglaublichen Farbenspiels der Wolken im skandinavischen Sommer unterwegs auf dem Polarmeer.
Worüber würden Sie gerne mal ein Buch schreiben – und mit welchem Titel?
Diese aufregende Erfahrung habe ich schon gemacht: Vogelfrei – wie der Bäcker Leichtweiß zum Räuber wurde.
Wann war das letzte Mal, dass Sie etwas gelernt haben? Und was?
Zum Glück hört Lernen nie auf – das Überraschendste war während der Ausbildung zum Radioschein, dass ich viel mehr kann, als ich mir je zugetraut hatte, und zuletzt während der Organisation von „Dotzheim liest“, dass auch Dinge, die zunächst beinahe etwas größenwahnsinnig wirken, gelingen, wenn man begeisterungsfähige Menschen dafür gewinnt.
Nennen Sie uns doch bitte Ihre Tipps: Drei Dinge, die man in der Rhein-Main-Region erlebt oder besucht haben sollte...
Sich in die Frühzeit des Kinos zurückversetzen lassen und einen der alten Filmschätze im Murnau Filmtheater genießen. Erleben eines Konzerts, wenn im Thalhaus zur Jazzsession eingeladen wird: Musiker aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet treffen sich hier und wegen der ungeplanten und ganz unterschiedlichen Zusammensetzungen bieten sie den Zuhörern einen ganz und gar einmaligen Abend. Im Sommer bei beginnender Dunkelheit in Walluf am Rhein spazieren gehen und die besondere Stimmung aufnehmen und mit etwas Glück Glühwürmchen entdecken.