Diese Bücher haben uns besonders gut gefallen:
Hark Bohm, bekannt als Schauspieler und Regisseur, beschreibt in diesem autobiografischen Roman die letzten Tage des zweiten Weltkriegs auf der Insel Amrum aus Sicht des zehnjährigen Jungen Nanning. Sein Vater ist irgendwo in Hamburg, Nanning lebt mit Mutter, Geschwistern und Tante auf der Insel. Gemeinsam mit seinem Freund Hermann versucht er, durch Aushilfsjobs auf nachbarlichen Bauernhöfen an Lebensmittel für die Familie zu gelangen. Sehr anschaulich beschreibt der Autor die schwere körperliche Arbeit für die Jungen auf den Feldern oder beim Fischen. Aber auch die Freude der Kinder an der Natur, das Beobachten der Vögel, die Wetterverhältnisse. Dann sind plötzlich britische Soldaten auf der Insel, die Hitlerfahnen verschwinden, der Vater sitzt auf einmal in der Küche und alles ändert sich.
Es gelingt dem Autor vortrefflich, die Atmosphäre auf dieser Nordseeinsel einzufangen, die Gedanken und Handlungen der zehnjährigen Jungen in diesen Kriegszeiten wiederzugeben, ihr Verhältnis zu den Erwachsenen, die für sie nicht zu durchschauen sind. Und immer wieder diese wunderschönen Naturbeschreibungen - ich würde am liebsten gleich losfahren…
zum Produkt € 14,99*
Die Holländerin Renske Jonkman lebt mit ihrem Ehemann und den drei Töchtern hinter einem Deich in den so genannten Poldern, also dem von Menschen dem Meer abgerungenen Land. Sie beschreibt in ihren kurzen Geschichten, wie das Leben ihrer Familie (und eigentlich allen Holländern) von dem Phänomen Wind beeinflusst wird, der Tagesablauf bestimmt wird und auch die eigene Stimmung. Wie gut es tut, sich den Kopf freipusten zu lassen oder wie nervig das Radfahren sein kann. Die Naturgewalten Wind und Meer sorgen dafür, dass ständig alles in Veränderung ist, was sich auch auf das Wesen der Holländer auswirkt. Sie gibt Einblicke in die geschichtliche Vergangenheit ihres Landes, das von Sturmfluten gebeutelt wurde und wird, so dass der Mensch mit Dämmen und Deichen ständig dagegen ankämpfen muss.
Gute Informationen über unsere Nachbarland sympathisch und lesenswert vermittelt.
zum Produkt € 18,00*
Gern lese ich mal ein Jugendbuch - und da ich ein paar Tage am Meer war, habe ich mir diesen Titel ausgesucht.
Eine Gruppe Jugendlicher macht einen Segeltörn bei den Kanaren. Doch es kommt ein schlimmer Strum auf und Bill, ein 16-jähriger Junge aus England, treibt danach ganz allein in einem Beiboot, mit wenigen Lebensmitteln und Wasser versorgt, wochenlang auf dem Meer. In den selben Sturm geraten ist Aya, ein geheimnisvolles Berbermädchen aus Afrika. Zufällig findet Bill Aya fast tot in einer Tonne auf dem Meer treibend und nun versuchen sie gemeinsam auf dem Merr zu überleben. Doch das grausame Meer, seine Bewohner sowie die die erbarmungslose Sonne fordern von den beiden alles ab.
Hoffnung haben sie jedoch einzig und allein durch die Geschichten von Scheherazade, die Aya in den langen Nächten erzählt. Die Geschichte ist so wahnsinnig spannend, dass man alles um sich herum vergißt.
zum Produkt € 10,00*
Es ist schon etwas länger her, dass ich einen Roman von Martin Suter gelesen habe. „Melody“ hat mich vom Cover her neugierig gemacht. Und schon nach den ersten Seiten war ich wieder im Bann der Erzählkunst Suters:
Nach einem Jurastudium nimmt Tom Elmer einen ungewöhnlichen Job bei Nationalrat Doktor Peter Stotz in Zürich an. Er soll seinen Nachlass ordnen, zieht dafür mit in dessen Villa und leistet dem über 80-jährigen und offensichtlich schwer kranken Herrn Gesellschaft, nicht nur zu den Mahlzeiten, sondern auch abends am Kamin, wo Stotz ihm die Geschichte seiner großen Liebe Melody erzählt. Er ist ein großartiger Erzähler, doch entspricht alles der Wahrheit? Tom stellt mit Stotz’ Grossnichte Laura Nachforschungen an, die sie 40 Jahre zurück in die Vergangenheit des alten Herrn führen und stoßen auf einige Widersprüche. Suters Roman entwickelt sich zu einem spannungsgeladenen Krimi mit erstaunlichem Ende.
zum Produkt € 15,00*
Was für ein Abenteuer! Zusammen mit 46 Frauen wagt die Journalistin Jessika Benjatschek eine vierwöchige Atlantiküberquerung, und zwar auf einem riesigen Segelschiff, der Roald Amundsen. Alle übernehmen (nach Anleitung) die anfallenden Arbeiten und Aufgaben wie das Deck schrubben, Brot backen, Navigation, Segel setzen usw. Jede ist auf die anderen angewiesen. Vieles entpuppt sich als fast unmögliche Herausforderung, wie zum Beispiel das Klettern bis in die oberste Mastspitze. Aber schon nach relativ kurzer Zeit finden sich alle in den Alltag ein, es entwickelt sich eine eingeschworene Gemeinschaft und jeder wächst über sich hinaus. Was der Sinn dieser Reise sein sollte: das innere Gleichgewicht und Selbstvertrauen wieder zu finden, Stress und Probleme für einige Wochen im wahrsten Sinne des Wortes zu Hause lassen.
Der Autorin gelingt es in ihrem lockeren Schreibstil und mit beeindruckenden Fotos die Atmosphäre auf so einem Schiff eindrucksvoll einzufangen, den Leser mit in die enge Kajüte zu nehmen oder wie es ist, auf offener See im Atlantik zu schwimmen. Ich kann nur jeden bewundern, der sich auf so eine Reise einlässt!
zum Produkt € 18,00*
Ich bin ja nicht die Krimileserin. Aber da wir Arno Strobel zur Autorenlesung einladen konnten, habe ich seinen neuen "Mörderfinder 5" gelesen und bin sehr beeindruckt. Das Buch ist super spannend von Anfang an und das Ende bleibt bis zum Schluß absolut nicht absehbar. So muss ein Thriller sein, damit man ihn nicht aus der Hand legen kann.
Zum Inhalt:
Fallanalytiker Max Bischoff und Handschriftenexperte Marvin Wagner stehen kurz vor der Eröffnung ihrer gemeinsamen Detektei WaBi Investigations, als in Düsseldorf der neunjährige Sohn eines Richters entführt wird. Ausgerechnet ein Häftling will nun, dass Max und Marvin in der Sache ermitteln. Rainer Klinke sitzt wegen Entführung einer Minderjährigen in U-Haft und fürchtet, dass er eine Mitschuld an dem aktuellen Fall tragen könnte. Denn der Täter, der den Jungen in seiner Gewalt hat, hat Kontakt mit Klinke aufgenommen, will ihm zeigen, wie es 'richtig geht', damit die, die es verdient haben, bestraft werden. Als der entführte Junge tot aufgefunden wird und erneut ein Kind verschwindet, ist Max und Marvin klar, dass ihnen extrem wenig Zeit bleibt, einen weiteren Mord zu verhindern. Und einen Irren zu stoppen, der vor nichts zurückschreckt, um seine eigene Vorstellung von Gerechtigkeit wahr werden zu lassen.
zum Produkt € 18,00*
Dieses Buch vom großartigen niederländischen Schriftsteller Leon de Winter haben wir in unserem letzten Literaturtreff besprochen und mich hat das Buch beeindruckt. Die Sprache des Autors ist wie immer hervorragend. Und die ganze Geschichte scheint wie ein Märchen, jedoch nicht mit wirklichem Happyend.
Der renommierte niederländische Gehirnchirurg Jaap Hollander ist im Ruhestand, aber Ruhe findet er nicht. Seit seine Tochter zehn Jahre zuvor in Israel verschwunden ist, kehrt er jedes Jahr nach Tel Aviv und in die Wüste Negev zurück. Diesmal wird er dort unversehens gebeten, eine äußerst riskante Gehirnoperation durchzuführen. Er sagt zu, obwohl die Erfolgsaussichten verschwindend gering sind. Nicht nur das Leben seiner mächtigen Patientin hängt von der Operation ab, vielleicht eröffnet sie ihm sogar eine neue Spur zu seiner Tochter.
Der Lohn für diese OP ist unermesslicher Reichtum - doch auch das viele Geld nutzt dem Protagonisten nichts, denn auch er erkrankt an einem Hirntumor und am Ende wird aus dem "großartigen" Arzt, der sich gern mit Al Pacino vergleicht, ein alter Mann mit starken Einschränkungen, aber auch mit moralischem Sinneswandel.
zum Produkt € 26,00*
Dies ist der gerade erschienene fünfte und letzte Band der spannenden Serie um die schwedische Ermittlerin Hanna Duncker. Der erste Band erschien bereits im Jahre 2021, jedes folgende Jahr ein neuer. Die einzelnen Romane sind in sich abgeschlossen, es ist jedoch ratsam, die Chronologie für ein besseres Gesamtverständnis einzuhalten. Hannas Vater ist vor vielen Jahren nach einer rätselhaften Gewalttat wegen Mordes verhaftet und verurteilt worden. Im Laufe der Zeit tauchen immer neue Ungereimtheiten in diesem Fall auf, die die Ermittlerin seelisch und körperlich an ihre Grenzen bringen. Es kommt letztendlich zu einem neuen Prozess und der wahre Mörder wird verurteilt.
Dieser „Nebenschauplatz“ zieht sich durch alle fünf Bände. Jeder Roman beinhaltet also einen Hauptfall, wo Hanna und ihr gut aufeinander eingespieltes Team gefordert werden, um den Täter zu ermitteln.
Der Autorin gelingt es vortrefflich, Spannung aufzubauen, indem sie immer wieder neue Verdächtige ins Spiel bringt und in Einschüben den letzten Tag des Opfers nachvollzieht.
Zudem bekommt der Leser nebenbei wunderbare Landschaftsbeschreibungen von der Insel Öland. Vielleicht ein neues Reiseziel für den nächsten Urlaub?
Die »Hanna Duncker«-Reihe:
Band 1: Nachttod
Band 2: Finsterhaus
Band 3: Dunkelwald
Band 4: Nebelstunde
Band 5: Dämmersee
zum Produkt € 16,00*
Holt, eine fiktive amerikanische Kleinstadt im mittleren Westen. Jeder kennt jeden, jeder will alles wissen. Und es passieren Dinge in diesem Ort, wie sie überall passieren, z.B. dass eine junge Frau, verliebt in den „Liebling der Stadt“ Jack Burdette, jahrelang darauf wartet, dass er ihr einen Antrag macht - dieser jedoch überraschend eine andere heiratet. Und genau dieser allseits beliebte Mann verschwindet plötzlich eines Tages mit unterschlagenem Geld, Frau und Kinder lässt er zurück. Erst nach acht Jahren taucht er in einem protzigen roten Cadillac wieder auf und bringt Geschehnisse in Gang, die so ziemlich jeden Bewohner betreffen.
Kent Haruf versteht es wieder einmal meisterhaft, diese kleinstädtische Atmosphäre mit allen Vorurteilen und Dünkeln ihrer Bewohner in Szene zu setzen und mit kurzen prägnanten Dialogen zu vervollständigen. Seit „Unsere Seelen bei Nacht“ bin ich ein Fan seiner vortrefflich beschriebenen Alltagsgeschichten um die Einwohner von Holt.
zum Produkt € 14,00*
Semesterbeginn, 1. Tag, überfüllter Hörsaal in der mathematischen Fakultät. Es ist nur noch ein Platz neben Oscar (16 Jahre, hochbegabt, leicht autistisch) frei, der aber im letzten Moment von Moni (etwas über 50 Jahre, hellblond, stark geschminkt) und ihrer vollgestopften IKEA-Plastiktasche eingenommen wird. Das fängt ja gut an, denkt sich Oscar. Natürlich traut niemand einer dreifachen Großmutter mit zwei Nebenjobs zu ein Mathematik-Studium zu bewältigen. Am allerwenigsten ihre eigene Familie, die also nichts davon erfahren soll. Oscar und Moni bilden schon bald ein Zweiergespann, in dem der eine vom anderen profitieren kann, auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Mit überraschenden Ergebnissen.
In einem frischen, witzigen Erzählton zeigt uns Alina Bronsky die streng geregelte Welt Oscars im Vergleich zu der chaotischen Lebensführung Monis, dieser liebenswerten hilfsbereiten Frau, die sich allen Widrigkeiten zum Trotz ihren Herzenswunsch erfüllen möchte: ein Mathe-Studium. Mit Abschluss. Ob es tatsächlich klappt?
zum Produkt € 24,00*