Unsere Lese-Tipps für den Sommer
Louis Arthur Schongauer lebt nach dem Unfalltod seiner Frau im Haus auf einem Hügel am Garda-See. Dorthin hat er sich, gemeinsam mit der Hündin seiner Frau, zurückgezogen. Eines Abends wird sein Einsiedlerleben jäh unterbrochen, als eine junge Autofahrerin bei einem Wendemanöver in seiner Einfahrt liegenbleibt. Frida ist 24 und Reisebloggerin. Zur selben Zeit hat sich die deutsche Journalistin Almuth Stein angekündigt. Sie will ein Porträt über ihn schreiben, denn Schongauer war früher erfolgreicher Hollywood-Schauspieler für Nebenrollen als „böser Deutscher“ und Nazi.
So beäugt Schongauer eifersüchtig, dass seine Hündin Frida sofort akzeptiert und ihr sogar hinterher läuft. Ist doch die Hündin Ascha seine Seelentrösterin und seine Gefährtin in der Trauer. Auf der anderen Seite muss er sich den bohrenden Fragen Almut Steins nach seiner Vergangenheit, Ehe, seinen Träumen und auch Niederlagen stellen und bedauert zwischendurch, dass er dem Interview überhaupt zugestimmt hatte.
Schongauer ist 75 und nimmt seinen eigenen Alterungsprozess bewusst war: einen Stent hat er schon. Er verliert an Kondition, aber dabei nicht einen ironischen Blick auf sein eigenes Leben.
Seine Besucherinnen könnten seine Tochter und Enkeltochter sein. Schongauers Blick auf die Frauen aber ist weder schlüpfrig oder hölzern und so unterschiedlich diese drei Personen sind, so vereint sie die Suche nach Liebe und nach dem Glück.
Bodo Kirchhoff, wurde 1948 in Hamburg geboren und lebt heute in Frankfurt/Main und am Gardasee. Eines seiner bekanntesten Romane sind „die Liebe in groben Zügen (2012) und „Verlangen und Melancholie“ (2014). Für seine Novelle „Widerfahrnis“ wurde er 2016 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.
zum Produkt € 14,00*
Abelke lebt um 1580 im Hamburger Marschland, sie hat einen großen Hof von ihren Eltern geerbt. Sie lebt allein und bewirtschaftet das Land und die Tiere allein mit einigen Gehilfen.
Bis die große Sturmflut kommt und der Deich bricht. Nach gängigem Recht muss sie den Deich wieder aufbauen, sonst verliert sie den Hof. Es kommt noch schlimmer...
Die Ungerechtigkeit, das von Männern dominierte Machtgefüge, der Aberglaube, die Gewalt und die Ohnmacht, das alles ist kaum auszuhalten.
Britta ist die Frau in unserer Zeit, hat ihre Arbeit als Geografin aufgegeben, um ganz Mutter sein zu können, und ist mit Mann und Kindern aus der Stadt aufs rauhe Marschland gezogen.
Sie kann nicht richtig ankommen, läuft erst ziellos durch Landschaft, bis sie auf Abelkes Spuren trifft.
Eine Suche beginnt, die Britta letztlich auch näher zu sich selbst führt.
Beim Lesen dachte ich immer wieder: Wirklich? Gibt es das noch? Dass Frauen sich in diese untergeordnete Rolle als Hausfrau und Mutter fügen, immer im Bemühen, allen Erwartungen zu entsprechen?
Die Geschichten von Abelke und Britta werden von Kapitel zu Kapitel abwechselnd weitererzählt, es gibt offensichtliche Verbindungen, die Spannung bleibt bis zum Ende.
Und ganz nebenbei eine Menge über die Elbmarsch gelernt.
Lesen!
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Der neue Roman des SPIEGEL-Bestsellerautors jetzt im Taschenbuch: Die spannende Geschichte einer Frau, die sich neu erfinden muss.
Ruth Lember, Ethikprofessorin, soll Mitglied des Deutschen Ethikrats werden. Der Auftakt der Ereignisse ist ein Hundebiss beim Joggen.Wenig später taucht ein alter Freund auf, der sie mit ihrer Vergangenheit als Umweltaktivistin konfrontiert. Sollte dies bekannt werden, würden ihre Ehe und ihre Karriere bedroht sein.
Anschaulich und spannend erzählt, eine scharfsinnige Chronik unserer Zeit.
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Paradise Garden ist ein anrührender wie spannender Roman, der die verschiedensten Themen – wie Diskriminierung, Generationenkonflikte und Verlust miteinander zu verknüpfen versteht.
Billie, 14 Jahre, ist allein mit ihrer Mutter aufgewachsen, am Stadtrand, in einer Hochhaussiedlung. Trotz allen Entbehrungen hat Billie dennoch eine glückliche Kindheit voll Liebe und Fantasie. Nur das Thema ihres Vaters wird von der Mutter totgeschwiegen. Die Mutter verdient ihr weniges Geld durch Putzen und Kellnern, das aber oft nicht bis zum Monatsende reicht. Ein Radiogewinnspiel bringt unerwarteten Geldsegen, aber dann nimmt die Geschichte einen tragischen Verlauf. Die ungarische Großmutter kündigt ihren Besuch an, um ihre Herzkrankheit in Deutschland auszukurieren. Die besonders liebevolle Beziehung zwischen Mutter und Tochter wird plötzlich empfindlich gestört und stellt Billies bisherigen Leben auf den Kopf.
Sie muss ihr Zimmer räumen und mit ihrer Mutter auf einer Luftmatratze im Wohnzimmer schlafen, die Großmutter mischt sich in alles ein und ihre angebliche Herzkrankheit kann von den deutschen Ärzten nicht bestätigt werden.
Dann kommt Billies Mutter auf tragische Weise ums Leben. Billie findet in einem geheimen Karton ein Foto, das sie mit ihrer Mutter vor einem Gartenhaus zeigt. Um die Schulter der Mutter ist noch ein Arm zu sehen, der Rest ist abgerissen. Billie beschließt, sich allein im Nissan ihrer Mutter auf die Such nach ihrem unbekannten Vater zu machen. Und sie will herausbekommen, warum sie so oft vom Meer träumt, obwohl sie noch nie da war.
Der Zusammenhalt von Tochter und Mutter auch angesichts schwieriger Umstände macht diesen Debütroman so besonders und hat es bis auf die Longlist für den Deutschen Buchpreis geschafft.
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Jetzt als Taschenbuch erschienen!
Die Bremer Autorin Ursel Bäumer hat einen Roman über die Künstlerin Louise Bourgois,
1911 – 2010, geschrieben. Ihr berühmtestes Werk ist eine neun Meter hohe Spinne, die in der Tate Modern in London zu bestaunen ist.
Louise wächst in einer Familie auf, die alte Tapisserien repariert. Die Mutter merkte früh, dass ihre Tochter künstlerisch begabt ist und setzt sie schon als junges Mädchen als Zeichnerin ein. Die Mutter erkrankt und der Vater überlässt seiner Tochter quasi allein die Pflege. Während sie sich jahrelang liebevoll um ihre Mutter kümmert, hat er“wichtige“ Termine. Louise versucht sich gegen Pläne ihres Vaters durchzusetzen, denn sie weiß, dass sie Künstlerin werden will. Eine spannende Geschichte über eine junge Frau, die über Umwege dann doch ihren Lebenstraum leben wird.
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Beide sind als erfolgreiche schwedische Krimi- und Drehbuchautoren bekannt und haben jetzt mal ein anderes Genre genutzt, was Ihnen sehr gut gelungen ist.
An einer abgelegenen Bucht an der Westküste Schwedens liegt ein Dorf mit dem Namen Schattenseite. Da der Ort von hohen Bergen umgeben ist, erreicht ihn die Sonne nur alle fünf Jahre. Ein astronomisches Phänomen, das genau zum Zeitpunkt auftritt, als diese Geschichte spielt, etwa Ende der 50er Jahre, denn in Schattenreich gibt es noch keinen Fernseher.
Die sechs Freunde Märta, Tangsammlerin mit krimineller Vergangenheit, Malte, Antiquar, Gustav, Besitzer der Phallologischen Galerie, Picasso, der Anstreicher, Inka, eine Peruanerin, die besondere Pflanzen züchtet und Columbus, der Sohn eines Fischers und Herrscher über den Kreisverkehr, waren eigentlich schon immer hier und immer schon Freunde.
Doch seid die Hummer vor Jahren – warum, weiß niemand so genau – die Bucht verlassen haben, ist in dem beschaulichen Ort nicht mehr viel los. Dies ändert sich schlagartig, als eines Tages ein geheimnisvoller junger Mann auftaucht und behauptet, sein Name sei Georg von Nichts. Unsere sechs Freunde nehmen Georg in ihren Freundeskreis auf. Gustav gibt ihm eine Anstellung als Miniaturmaler und einen Schlafplatz in seiner Galerie.
Eine gewichtige Rolle spielen auch noch die reichen Zwillinge Therese und Marie, die das einzige noch vorhandene Lokal in Schattenseite betreiben. Und wie das auf einem Dorf so ist, in der Gaststätte treffen sich alle, zum Essen, zum gemütlichen Beisammensein und auch um Versammlungen abzuhalten. Dort wurde auch darüber abgestimmt, ob ein Fernsehmast auf ihrem heiligen Berg aufgestellt werden soll oder nicht. Außerdem haben die Zwillinge wohl noch adelige Vorfahren, denn eine Locke von Königin Marie Antoniette spielt auch eine Rolle.
Dann kommt wieder der Tag, an dem die Sonne um 12 Uhr mittags über dem Berggipfel zu sehen sein soll. Es wird ein großes Fest gefeiert, an dem das ganze Dorf teilnimmt. Jeder trägt etwas dazu bei, sei es Essen, Getränke, die reichen Zwillinge sponsern die reichlich bestückte Tombola und auch für die Kinder ist ein großes Programm organisiert. Und tatsächlich, nach einem wolkenverhangenen Vormittag kommen die ersten Sonnenstrahlen pünktlich über den Berg.
Ein ruhiges Buch, das sehr zur Entspannung beiträgt.
zum Produkt € 23,00*
Die Geschichte spielt in einem Vorort von Berlin. In Fischbach haben wohlhabende Familien mit ihren Kindern sich ihre Häuser gebaut, mit unverbaubarem Blick auf den Fischbach.
Es ist die heile Welt, die hier gelebt wird und genau dies ist einer der Gründe, warum die Familien hierhergezogen sind.
Das Ehepaar, Fine, eine Schauspielerin und Tim, ein erfolgreicher Programmierer, ist begeistert von dem Familienidyll und den neuen Nachbarn. Für sie ist es das Paradies, das sie sich erträumt haben. Schnell freundet man sich an und verbringt viel Zeit miteinander.
Gegenüber der Schule macht ein neues Geschäft auf. Der Inhaber, ein älterer Herr, ist darauf bedacht, nur Ware anzubieten, die kein anderes Geschäft in der Nähe führt. Er verkauft ausgewählte Teesorten, schöne Dekoartikel, Duftkerzen und besonderen Honig – was ihm den Namen Honigmann einbringt. Er ist nett zu den Kindern, kocht ihnen Kakao und hat immer ein offenes Ohr für die Mütter.
Jeder in Fischbach liebt den Honigmann, bis ein schockierendes Gerücht über seine Vergangenheit die Runde macht. Plötzlich steht alles, was in Fischbach so sicher schien, zur Disposition. Fine gründet eine WhatsApp-Gruppe mit dem Ziel, sich mit anderen Müttern auszutauschen. Innerhalb weniger Stunden hat sie mehr als 300 Mitglieder und total den Überblick verloren. Hasskommentare, Verschwörungstheorien, Rufe nach Selbstjustiz – die Situation schaukelt sich immer mehr auf und der Frieden in Fischbach ist vorbei. Sehr gut schildert der Autor, wie sich Gerüchte über die „Stille Post“ verbreiten.
Peter Huth beschreibt eine wohlhabende Mittelschicht, die materiell orientiert ist. Vordergründig sozial engagiert aber in Wahrheit nur an sich selbst interessiert. Er erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und beleuchtet die Gruppendynamik genau, die in Fischbach entsteht. Er erzählt von den Ängsten der Menschen und dem Kampf um die scheinbar heile Welt. Das Buch ist packend wie ein Krimi, spannend und erschreckend zugleich.
Ein großartiger Gesellschaftsroman der uns den Spiegel vorhält und sehr nachdenklich macht.
zum Produkt € 22,00*
In diesem Roman geht es um Marlene, die aus Wut über den Tod ihres Mannes völlig aus der Bahn geworfen wird und keinen Grund mehr in ihrem Leben sieht.
Die Familie des Mannes mag sie nicht und eigentlich wollten sie beide zusammen Selbstmord begehen. So hatten sie es besprochen. Nun hat er es allein gemacht und lässt Marlene nicht nur traurig, sondern auch wütend zurück.
Das Buch beginnt mit der Trauerfeier, die in einem norddeutschen Landgasthaus stattfindet. Marlene flieht vor der Familie in die Toilette. Aber die Tür geht nicht mehr auf. Marlene schätzt den Abstand zwischen Boden und Tür und versucht, hindurchzukriechen. Auf der anderen Seite beobachtet sie ein Mädchen, das dem Versuch stillschweigend zusieht. Da sie kaum Busen hat, gelingt es ihr bis zur Hüfte. Dann wird es anstrengend.
So fängt dieser mit feinem Witz und berührender Tiefe geschriebene Roman über Marlene, einer Frau, die sich und ihr Leben neu finden muss, an. Nach 30 Jahren Ehe ist sie nun allein, hat keine Freude mehr am Leben, lässt sich gehen, vergisst zu essen und einzukaufen und ist durch Beruhigungsmittel in einem ewigen Dämmerzustand. Dann braucht sie für die Dusche einen Klempner. Der junge Mann, der dann bei ihr vor der Tür steht ist ein früher Schüler von ihr. Da Jack gerade ohne Bleibe ist, lädt Marlene ihn ein, in ihrem Gästezimmer zu wohnen. Jack kümmert sich um Marlene, kocht, räumt auf und geht einkaufen. Doch Marlene hadert weiterhin mit ihrem Schicksal, mit ihrer Wut und ihrer Trauer, mit ihrer Einsamkeit und Verlorenheit.
Da erreicht sie eine Nachricht von ihrer Freundin Wally aus Wien. Diese hat für Marlene einen Brief von ihrem verstorbenen Mann Rolf. Enthält er womöglich die Antwort auf alle offenen Fragen? Kurz entschlossen begleiten Jack und seine Freundin Ida Marlene auf dieser Fahrt, auf der es zu merkwürdigen Begegnungen kommt und Marlene einige Wandlungen und Erfahrungen durchläuft.
Die Geschichte ist voller Warmherzigkeit und voller Verständnis, ohne kitschig oder schwülstig zu sein. Einfühlsam und mit Humor werden die sympathischen Figuren beschrieben. Und am Ende freut man sich mit Marlene, die zurück ins Leben gefunden hat.
zum Produkt € 24,00*
Ein ungewöhnliches Buch und ein ungewöhnlicher Schauplatz.
Das Buch erzählt von einem Tag auf der Raumstation, die von sechs Astronautinnen und Astronauten bewohnt wird und sechszehn Mal am Tag die Erde umkreist.
Wunderschön und berührend wird der Alltag von diesen sechs Menschen, die alle aus verschiedenen Ländern kommen, auf der Raumstation beschrieben. Es geht dabei um private Hintergründe der Hauptpersonen, hauptsächlich aber um den wissenschaftlichen Alltag und um das Staunen angesichts des neuen, durch die Distanz ermöglichten Blicks auf den Planeten und um dessen einmalige Schönheit.
Die Autorin hat den Alltag auf der Raumstation wunderbar überzeugend beschrieben und dafür den renommierten Booker Prize erhalten.
Eine richtige Handlung oder einen Spannungsbogen gibt es nicht. Es sind die 16 Sonnaufgänge und 16 Sonnenuntergänge jeden Tag, die die sechs aus unterschiedlichen Nationen stammenden Astronautinnen und Astronauten erleben. Die Autorin schreibt gefühlvoll, aber nie pathetisch über Mutter Erde und Vater Weltraum. Sie fliegen mit 27 000 km Geschwindigkeit pro Stunde durchs All.
Harvey beschreibt es so: Nur ihre Füße, die über einem Kontinent baumeln, ihr linker Fuß verdeckt Frankreich, ihr Rechter Deutschland. Die behandschuhte Hand verbirgt Westchina.
Oder
Es ist fünf Uhr nachmittags in ihrem kreisenden Raumschiff. Auf der Erde unter ihnen, wo gerade Toronto auftaucht, ist es immer noch Mittag. Auf der anderen Seite der Welt ist schon der nächste Morgen angebrochen, und die andere Seite der Welt wird in vierzig Minuten bei ihnen sein.
Oder
Die Kontinente ziehen vorbei wie Felder und Dörfer an einem Zugfenster.
Sie erzählt auch von den zweihundert Millionen Dingen, wie z. B. eine verlorene Werkzeugtasche, eine fallen gelassene Zange, ein Paar Handschuhe, Abschnitte von Raketen, die mit einer Geschwindigkeit von vierzigtausend Kilometern die Stunde die Erde umkreisen.
Beim Lesen ist man wie selbstverständlich dabei, so als wäre man selbst in diesem Raumschiff.
Ein großer Roman und eine Liebeserklärung an den Planeten Erde.
zum Produkt € 22,00*
Markus Thielemann 32 Jahre jung, auf einem Dorf in Norddeutschland groß geworden, lebt in Hannover und hat für seine Recherchen zu diesem Buch vom Land Niedersachsen ein Jahresstipendium bekommen, damals noch unter dem Arbeitstitel "Der Heideknabe“ lief.
Jannes, unser Protagonist, ist mit 19 Jahren das jüngste Mitglied einer Familie in der Lüneburger Heide und ist mit Leib und Seele Schäfer. Er soll den Hof vom dementen Vater übernehmen. Das Fernsehen besucht die Familie, die zwischen Celle und Uelzen lebt und begleitet alle und vor allem Jannes bei seiner Arbeit. Im Interview erzählt er, dass er sich keine andere Arbeit vorstellen kann. Es ist schön und ruhig und man kann sein eigenes Tempo an den Tag legen. Und man ist vieles in einem: Tierarzt, Buchhalter, Geburtshelfer und Viehzüchter.
Aber er ist auch einsam und zwischen Angst und Wut hin und hergerissen. Angst, dass der Wolf in die Heide zurückkehrt und Wut, dass niemand etwas dagegen unternimmt.
Auch erzählt der Autor eine sehr zeitgemäße Geschichte. Über den Wolf, der nie gesichtet wird, den alle aber gesehen haben wollen, sorgt für handfeste Spannung in dieser Erzählung; Jannes Großvater ist geradezu besessen von dem Tier, holt sich Hilfe ausgerechnet bei einem Nachbarn, der als zugezogener Neurechter Heimat und Brauchtum z. B. mit Sonnenwendfeiern pflegt. Die bedächtigen Heide-Bewohner sind ihm ausgeliefert.
Thielemann ist ein großer Roman gelungen, über eine zutiefst verunsicherte Gesellschaft, die sich in den Gedanken und Gefühlen des jungen Jannes widerspiegelt. Er ist in einer besonderen kraftvollen Sprache modern und spannend geschrieben. Unbedingt lesenswert!
zum Produkt € 23,00*