Liebe Lesende,
hier versorgen wir Sie mit unseren Leseempfehlungen, die Sie gerne über den Shop hier oder bei uns im Laden bestellen können. Wenn Sie weitere Lesetipps brauchen oder ein wirklich gutes Buch verschenken möchten, stehen wir auf allen Kanälen für eine Beratung zur Verfügung.
Ihr Team der Lese-Eulen von Schwarz auf Weiß
Das Buch in einem Satz: Die Schriftstellerin Jane Austen ist plötzlich in der Gegenwart und verhilft Penny zu ihrem Happy End.
Lesenswert, weil es viele Anspielungen auf die Werke von Jane Austen gibt und es wunderbar, kribbelig und voller Irrungen & Wirrungen ist.
Für alle, die sich schon mal gewünscht haben, ihr/e Lieblingsautor:in würde plötzlich neben ihnen stehen – hier nun ist es Jane Austen.
Welch eine schöne Mischung aus Roman und Biografie – und zwar wortwörtlich, denn es geht um Jane Austen, die in ihrer Zeit für ihre ernstzunehmende Arbeit als Schriftstellerin kämpft. Und es geht um Jane Austen in der heutigen Zeit, in der die ganze Welt die Autorin bereits kennt – sie selbst aber erstmal lernen muss, dass man heutzutage seine Haare zum Glück nicht mehr mit Eiern waschen muss.
Penny arbeitet in einer Buchhandlung und liebt Liebesromane – klar, dass „Stolz und Vorurteil“ ihr Lieblingsbuch ist. Ihr Leben, das aktuell von Liebeskummer nach einer zerbrochenen Beziehung zu Trevor geprägt ist, wird von ihrer Lieblingsautorin gehörig auf den Kopf gestellt, als diese plötzlich morgens neben ihr im Bett liegt. Was ist da zu machen? Und wie soll man den Mitbewohner:innen der WG erklären, warum die Cousine so antiquiert redet?
Jane Austen könnte so wie diese Jane Austen gewesen sein und es macht Spaß zu lesen, wie sie sich mit den heutigen „Gentlemen“ auseinandersetzt. Es gibt viele Anspielungen auf ihre (späteren) Romane und als sie sich dann noch in das Liebesleben von Penny einmischt, war es auch um mich geschehen. Ein wirklich schöner Wohlfühlroman für alle Jane Austen-Fans, die natürlich auf ein gelungenes Ende hoffen dürfen.
Eure Anja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 12,00*
Das Buch in einem Satz: Sechs Freunde, eingeschlossen auf einer irischen Insel, und eine Leiche, die schnell klar macht: hier gibt es mehr als eine Person mit einem Geheimnis.
Für alle, die gern Whodunit-Krimis lesen, deren Täterkreis überschaubar ist und bei denen es um mehr geht, als den Mörder zu finden.
Lesenswert, weil Triona Walsh gekonnt die Spannung aufbaut, um mit einem schlüssigen und überraschenden Ende um die Ecke zu kommen.
Willkommen auf der irischen Insel Inishmore, auf der Inselpolizistin Cara alte Freunde erwartet. Die Clique trifft sich nach langer Zeit zu einem Wiedersehen der besonderen Art: der zehnjährige Todestag von Caras Mann steht an, der auf See verunglückte und dafür sorgte, dass sich die Freunde in alle Winde verstreuten. Die alte Heimat wird zum eisigen Gefängnis als ein Schneesturm die Insel in den Klammergriff nimmt und sowohl von allen Transportmitteln als auch Kommunikationsmöglichkeiten abschneidet. Als dann auch noch eine Leiche entdeckt wird, stellt sich Cara schnell die Frage: wie gut kenne ich eigentlich die Menschen, die ich seit der Kindheit meine Freunde nenne?
Geschickt baut Triona Walsh die Spannung auf, indem immer wieder neue Geheimnisse auftauchen und klar wird, dass der Mörder sein Werk noch nicht vollendet hat. Der Autorin gelingt ein sowohl schlüssiges als auch überraschendes Ende für einen Mord, bei dem es um mehr geht als die Überführung eines Täters. Genau die richtige Lektüre auf dem Sofa, während der Winter draußen für ungemütliches Wetter sorgt.
Vielen Dank an den @sfischerverlage für das Leseexemplar.
Eure Tanja
zum Produkt € 17,00*
Das Buch in einem Satz: Um sein Zahnmedizinstudium zu finanzieren, erträgt Baxter 1929 das Nichtleben eines Schlafwagendieners im Zug.
Lesenswert, weil man überhaupt nichts von der Welt der Schlafwagendiener weiß – diese jedoch die Geheimisse aller Reisenden kennen.
Für alle, die das Szenario einer geschlossenen Presonengruppe mögen – Agatha Christie nur ohne Mord.
Es ist 1929 und der junge R. T. Baxter jobbt als Schlafwagendiener in Zügen, um sich von dem Geld sein Studium finanzieren zu können. Erzählt wird die eigentlich nur viertägige Fahrt quer durch Kanada von Montreal nach Vancouver. Als Leser:in begleitet man Baxter bei seiner Arbeit, die als vollkommen selbstverständlich angesehen wird, ohne dass man ihn aber sieht, ihn, den jungen und aufmerksamen Mann, der seinen Namen und seine Homosexualität verstecken muss. Er bereitet die Betten vor, bringt dies und das, informiert, begleitet, hofiert und hört zu, ohne jedoch selbst in den Fokus zu geraten. Von oben herab behandelt ist er dennoch in die geheimen Dramen und Geheimnisse hinter den Kabinentüren eingeweiht.
Es ist eine spannende Welt, in die uns Suzette Mayr zu entführen vermag. Der Erzählstil ist wahrlich beeindruckend, denn sie spielt mit Wiederholungen und schreibt und formuliert ganz wunderbar. Mal schildert sie minutiös die immer gleiche Arbeit in den Zugabteilen, während der Zug langsam dahingleitet. Dann wieder sind es rasche Begegnungen und kurzweilige Beobachtungen der Personen, die während der schnellen Fahrt angeführt werden. Es ist diese erzählerische Leichtigkeit, die dieses optisch und haptisch ansprechende Buch zu einem wahren Lesegenuss machen.
Eure Anja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 25,00*
Das Buch in einem Satz: Um sich nicht selbst umbringen zu müssen, verkauft sich Hanio (mehrmals!!!) an durchweg skurrile Personen.
Lesenswert, weil das in Japan längst ein Klassiker geworden ist und man selten so eine Geschichte liest.
Für alle, die „Bullet Train“ gelesen und „Kill Bill“ geguckt haben.
Ein kleines Buch für zwischendurch , nachdem ich einen schönen Schmöker durchgelesen hatte – das war mein Plan. Aber was ich hier gelesen habe, habe ich nicht kommen sehen.
Alles fängt mit einem Inserat in einer Zeitung an, in dem Hanio sein Leben zum Verkauf anbietet. Da er keinen Sinn in seinem Leben sieht und sein Suizid nicht geklappt hat, legt er sein Leben nun zum individuellen Preis in die Hände Interessierter. Eigentlich erwartet man, dass Hanio genau einmal sein Leben verkauft, weil er danach eben tot ist. Doch nein, das passiert hier nicht.
Hanio begegnet Menschen, die aus verschiedensten Gründen verzweifelt sind und in Hanio nun ihre letzte Chance sehen. Und immer wieder nimmt das Schicksal einen ganz anderen Lauf als sowohl Hanio als auch die Lerser:innen erwartet hätten. Ohne zu viel verraten zu wollen, begegnet er einem Vampir, einer Geheimorganisation, einer Syphiliskranken und probiert Gift, schläft mit einer Ehefrau und was das Ganze mit Möhren zu tun hat, ist auch noch zu klären.
Ich hatte meinen Spaß mit diesem Buch und es gab auch einige Gedanken, die mich nachdenklich gestimmt haben. Ein gutes Buch mit Tiefgang, das mit dunklem Humor und skurrilen Figuren aufwartet.
Eure Anja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 14,00*
Das Buch in einem Satz: Um seine Buchstauballergie zu kurieren, ist Hildegunst von Mythenmetz auf Inselkur, wo er feststellen muss, dass er mitten im Kampf zwischen Gut und Böse gelandet ist.
Lesenswert, weil jeder Name ein Spiel ist, die gezeichneten Bilder einfach großartig sind und man sich das, was man hier liest, eigentlich gar nicht ausdenken kann.
Für alle, die in eine faszinierende Welt eintauchen wollen und Wortwitz & Sprachkunst zu schätzen wissen. Das Buch kann ganz unabhängig von den anderen Zamonienromanen Walter Moers’ gelesen werden.
Es geht eigentlich um eine ganz banale Kurreise auf eine Insel, wo Hildegunst von Mythenmetz seine Buchstauballergie heilen möchte. (Mögen wir Buchliebhaber:innen vor Buchstauballergien geschützt sein!!!). Dank seiner Briefe begleiten wir den Helden nun auf seinen Erkundungstouren rund um die Insel, besuchen die Leuchttürme, gehen mit in ein ödes kleines Dorfmuseum und erfahren Neues über die Inselkultur oder essen mit ihm im Restaurant zu Abend. Das sind eigentlich kaum erwähnenswerte Belanglosigkeiten, doch hier kommt der Clou:
Walter Moers erzählt wahrlich abenteuerlich, enthalten seine Schilderungen doch Anspielungen auf „Moby Dick“ und andere bedeutende Werke und Schriftsteller, die man tatsächlich enträtseln kann. Mein Lieblingsanagramm (wer hätte gedacht, dass ich je so etwas haben würde?) lautet: Heidler von Clirrfisch; na, wer weiß, welcher berühmte deutsche Schriftsteller dahinter steckt? Als Hildegunst dann noch in die geheimen Machenschaften der Leuchtturmwärter gerät und sich ein Showdown sondergleichen ankündigt, war ich hin und weg.
Die Fantasie des Autors kennt keine Grenzen, und so war ich begeistert, als ich das Besteckballett der Leuchtturmwärter verfolgte oder von der Trinkreife richtig guten Kaffees gelesen habe – er darf auf keinen Fall frisch aufgebrüht werden.
Mein Fazit: Walter Moers hat das angestaubte Image von Briefromanen mit diesem fantastischen Buch gerockt! Unbedingt lesen!
Eure Anja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 42,00*
Das Buch in einem Satz: Junge Frau macht sich auf Spurensuche ihrer jüdischen Vorfahren und versucht herauszufinden, was sie persönlich eigentlich zur Jüdin macht.
Lesenswert, weil Anne Berest viele Aspekte des damaligen und heutigen Antisemitismus beleuchtet und daraus eine spannende Spurensuche gemacht hat.
Für alle, die gern in Familiengeschichten eintauchen, die am Ende überraschen können.
Heute möchten wir uns einreihen in das Lob für den Roman von Anne Berest „Die Postkarte“. Diese autobiographisch geprägte Geschichte ist vor allem eins: spannend! Wir konnten überhaupt nicht aufhören zu lesen. Und so sind die gut 530 Seiten auch wie im Flug vergangen.
Eines Tages erhält die Familie Berest eine Postkarte, darauf nur vier Namen. Es sind die Namen der Familienmitglieder, die in Auschwitz umgekommen sind. Erst Jahre später wird die Postkarte wieder aus dem umfangreichen Archiv der Mutter geholt, denn Anne ist schwanger und möchte auf Spurensuche gehen. Nicht nur das ist ein Auslöser, auch ihre Erfahrungen als nicht praktizierende Jüdin, der vorgeworfen wird nur Jüdin zu sein „wenn es ihr passt“.
In vier Teilen wird die Geschichte der Familie erzählt. Zunächst die Geschichte der Kernfamilie, deren Namen auf der Postkarte steht. Die Person, die auf der Karte fehlt, ist Myriam, Lélia Mutter, Annes Oma. Wie geht man damit um, wenn man als einzige überlebt? Das erfahren wir im zweiten Teil, wenn es um die Vergangenheit Myriams geht. Aber auch die Gegenwart spielt eine Rolle, sie zeigt den noch immer vorhandenen Antisemitismus und wirft die Frage auf, ob „Gehen oder Bleiben“ erneut diskutiert werden muss, wenn rechtsgerichtet Parteien auf dem Vormarsch sind.
Die Szenen in den Übergangslagern in Frankreich haben mich besonders erschüttert. Menschen aufzubewahren, bevor sie zu ihrem Bestimmungsort zur Vernichtung gebracht werden, schildert Anne Berest schonungslos. Aber es gibt sie immer wieder: die Menschen, die versuchen, das Leid erträglicher zu machen.
Also bitte unbedingt lesen: ein gutes Buch, ein wichtiges Buch.
Vielen Dank an den @berlinverlag für das Leseexemplar.
Eure Tanja
zum Produkt € 28,00*
Das Buch in einem Satz: Politthriller, der in einer nahen Zukunft in Finnland spielt und bei dem es sowohl dem Kapitalismus als auch der Demokratie an den Kragen geht.
Lesenswert, weil gut recherchierter Page Turner und spannende Unterhaltung.
Für alle, die dystopische Spannungsliteratur mögen und sich Thriller-mäßig gern im Norden herumtreiben.
Helsinki 2027: Lumi Nevasmaa übergießt sich mit Benzin, zündet sich an und stirbt einen qualvollen Tod. Dieser Selbstmord ist politischer Sprengstoff pur, denn die Briefe, die Lumi hinterlässt, bringen das politische Gefüge im Land aus dem Gleichgewicht.
Der Kapitalismus hat ausgedient. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist seit einem heftigen Crash unerträglich geworden. Die Sozialisten sind auf dem Vormarsch in ganz Europa. Tuomas Oskari nimmt uns mit in das Machtzentrum der finnischen Gesellschaft – und das ist weder der Ministerpräsident Leo Koski noch das Parlament, sondern ein Zirkel von Wirtschaftsbossen rund um Koskis Ziehvater Pontus Ebeling, die sich nicht nur die Pfründe gegenseitig zuschanzen, sondern auch der Meinung sind, dass die Gesetze für alle anderen gelten.
Es formiert sich Widerstand in Person der jungen Emma Erola aus dem linken Lager. Ihr geht es nicht um ein wenig Veränderung, sondern um den ganz großen Wurf. Und dann sind da noch Personen, die am Rande auftauchen, aber offensichtlich mehr mit der Sache zu tun haben.
Das Debüt des Autors, hinter dem Tuomas Niskakangas steckt - Politik- und Wirtschaftsjournalist bei Finnlands größter überregionaler Tageszeitung – ist hochgelobt und preisgekrönt in Finnland. Nicht zuletzt, weil das Szenario durchaus realistisch ist und die Gefahren für heutige Demokratien durch Spaltung der Gesellschaft, Konzentration des Reichtums und die damit einhergehende Ungleichheit thematisiert.
Das Buch ist gerade als Taschenbuch erschienen und Band 2 kommt im Hardcover mit schickem Farbschnitt am 27.10.. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und ziemlich sicher, dass wir noch so einiges von Oskari hören werden.
Übersetzt aus dem Finnischen von Anke Michler-Janhunen.
Spannende Unterhaltung wünscht Euch
Tanja
zum Produkt € 14,00*
Das Buch in einem Satz: Für Unruhe im Dorf und im Herzen von Helene sorgen die italienischen Gastarbeiter, die den Bau des Gotthardtunnels voranbringen sollen, denn Helenes Vater ist ein Fuhrmann.
Lesenswert, weil die Faszination am Bau des Gotthardtunnels auf die Leser:innen überspringt und die Geschichte mit all ihren guten und schlechten Seiten erzählt wird.
Für alle, die „Elbleuchten“ und „Die Frauen vom Jungfernstieg“ mochten.
Die Handlung umspannt die 10 Jahre, die es von 1872 bis 1882 gebraucht hat, um den Gotthardtunnel durch die Alpen zu bauen. Ort des Geschehens ist das Dorf Göschenen, in dem Helene ihren Vater mit seinem Fuhrgeschäft hilft, die gefährlichen Warenlieferungen über den Gotthardpass mit der Kutsche zu bewerkstelligen. Dann soll ein Tunnel für den Zugverkehr gebaut werden, der die Existenz der Fuhrleute bedroht und den Warenverkehr beschleunigen soll. Klar, dass das nicht für Begeisterung bei den Fuhrleuten sorgt. Ebenfalls skeptisch sind die 300 Dorfbewohner, die sich plötzlich so vielen italienischen Gastarbeitern gegenübersehen, die die Einwohnerzahl in die Höhe treiben. Schnell gibt es Vorurteile und Klischees. Helene sieht in dem Mineur Pierro allerdings mehr als nur eine billige Arbeitskraft.
Ich fand es total spannend zu lesen, wie sich die Tunnelbohrungen dann wirklich in der Mitte des Berges treffen – dabei hat mich der Bau von Tunneln bislang herzlich wenig gekümmert (Ich bin eher eine Buchstabenstreichlerin statt Zahlenjongleurin). Man erfährt so viel über die schlimmen Arbeitsbedingungen, die es ja wirklich gab und gerade mit den Vorurteilen Ausländern gegenüber ist der Roman leider erschreckend aktuell. Die Liebesgeschichte der beiden Hauptfiguren, aus deren Sicht die Geschichte abwechselnd erzählt wird, ist nicht zu kitschig und ließ mich doch immer wieder das Buch zur Hand nehmen. Ganz klar ein schönes Buch zum leicht lesen und gut unterhalten werden.
Eure Anja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 4,99*
Das Buch in einem Satz:
In einer Bande von Gesetzlosen findet Ada zwar Schutz vor ihren Verfolgern, muss sich aber in dieser besonderen Gruppe selbst finden und sich durchsetzen.
Lesenswert,
weil hier der queere Wilde Westen geschildert wird, den es so bestimmt auch gab.
Für alle,
die sich neugierigerweise für einen feministischen, aber wenig klischeehaften Wilden Westen interessieren.
Ganz ehrlich: Das ist eines der bestgewählten Coverbilder, das ich je entdeckt habe, da es unfassbar gut zur Handlung passt. Das Bild war es dann auch, das mich mal einen richtigen Western in die Hand nehmen ließ – ich habe es nicht bereut.
Es geht um Ada, die in Zeiten von Unfruchtbarkeit jung verheiratet wird. Als sie nach einem Jahr immer noch kinderlos ist (und wir wissen, dass in der Geschichte natürlich niemals Männer daran Schuld sind), wird sie als Hexe verdächtigt. Auf der Flucht schließt sie sich der berüchtigten Hole-in-the-Wall-Gang an, einer Bande von Gesetzlosen, in der sie sich mit ihrem Hebammenwissen als Ärztin einbringen kann. Diese Gruppe Männer und gesuchter Verbrecher stellt sich als eine Gruppe starker und unabhängiger Frauen heraus, die es satthaben, sich von Männern in Rollen zwängen zu lassen. So ganz frei leben können sie zwar nicht, aber dafür selbstbestimmt und so herrlich authentisch, wie sie es möchten.
Das ist eine ziemlich coole Idee. Adé Karl May, der du hast Cowboys auf Dosen schießen lassen, um aus ihnen echte Kerle des Wilden Westens zu machen. Ada macht das zwar auch, aber sie wird deshalb noch lange keine Revolverheldin mit rauchendem Colt. Ihr Streben, um Wissen zu erlangen und auch der Kampf ums Überleben wird gut nachvollziehbar und authentisch geschildert. Ich kann nur sagen: Hände ???? hoch, dies ist ein… großartiges Buch!!!
Übersetzt wurde es übrigens von Sonia Bonné.
Eure Anja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 14,00*
Das Buch in einem Satz: Als June die Stimme von Lukas aus dem nicht angeschlossenen Telefon hört, hält sie sich zunächst für übergeschnappt, stellt dann aber fest, dass er wirklich zu ihr spricht und offensichtlich eine Mission hat.
Lesenswert, weil Julia Dessalles einfühlsam und humorvoll über Trauer und die Kraft der Freundschaft schreibt und man einfach nicht mehr aufhören kann, dieses Buch zu lesen.
Für alle, die gern gute Liebesgeschichten mit einer Prise Humor lesen und „Die Telefonzelle am Ende der Welt“ mochten.
Was für ein schönes Buch: inhaltlich, sprachlich und optisch. Trauer hat viele Gesichter. Für June gibt es einen Ort, an dem sie die Trauer über den Verlust ihrer Mutter ausleben kann: eine „Telefonzelle“ im Gartenhäuschen des kleinen Cottage, in dem sie mit ihrem Vater lebt. Diese Idee kam der Autorin als sie von der realen Telefonzelle des Windes oder dem Windtelefon las, das in Japan eine Tradition ist, um mit den Toten zu sprechen. Auch der Roman „Die Telefonzelle am Ende der Welt“ von Laura Imai Messina hat diese japanische Tradition zum Thema (und ist übrigens auch lesenswert).
Der Roman wird aus Sicht von Cole und June abwechselnd erzählt. Ich habe oft gelacht, manchmal mit den Tränen gekämpft und bin den beiden gern durch ihre Geschichte gefolgt. Vor allem die Dialoge fand ich gelungen und rotzfrech. Aber auch die Poesie, die immer wieder einfließt durch die Leidenschaft von Lukas für Gedichte, bereichert das Buch. Es ist ein schöner Gedanke, dass uns die Geister der geliebten Menschen durch das Leben begleiten. Ob das für June bei Lukas immer so einfach ist, sei an dieser Stelle schon einmal in Frage gestellt, aber mehr wird nicht verraten.
„Herzklangstille“ ist ein Jugendbuch, empfohlen ab 14 Jahren und unbedingt für alle im Herzen junggebliebenen Erwachsenen.
Eine große Leseempfehlung.
Vielen Dank an den @arctis_verlag für das Leseexemplar.
Eure Tanja
zum Produkt € 20,00*