Liebe Lesende,
hier versorgen wir Sie mit unseren Leseempfehlungen, die Sie gerne über den Shop hier oder bei uns im Laden bestellen können. Wenn Sie weitere Lesetipps brauchen oder ein wirklich gutes Buch verschenken möchten, stehen wir auf allen Kanälen für eine Beratung zur Verfügung.
Ihr Team von Schwarz auf Weiß
Das Buch in einem Satz: Charlie, eine gehörlose Teenagerin mit defektem Cochleaimplantat, trifft auf der River Valley School for the Deaf das erste Mal auf andere Gehörlose und stößt auf eine für sie bisher völlig fremde Lebensrealität.
Lesenswert, weil wir viel darüber erfahren, was es bedeutet mit einem fehlenden Hörsinn aufzuwachsen. Die Geschichte mag Fiktion sein, ist aber von wahren Begebenheiten inspiriert.
Für alle, die gern mit Büchern ihren bisherigen Horizont erweitern und ganz nebenbei ein wenig American Sign Language lernen möchten.
Mit der Scheidung der Eltern gewinnt Charlies Vater das Sorgerecht und entscheidet, dass seine Tochter nun auf die River Valley School for the Deaf wechseln soll. Dort ist sie das erste Mal von anderen Gehörlosen umgeben. Das einzige Problem, sie hat die Zeichensprache nie erlernt und ihr Cochleaimplantat funktioniert nicht richtig. Auf der River Valley trifft sie auf Austin, den „Golden Boy“, der aus einer Familie stammt, die seit Generationen gehörlos ist – zumindest bisher. Außerdem lernt sie Austins Mitbewohner Eliot kennen, einen Jungen mit mysteriösen Narben am Hals.
Während sich die Jugendlichen durch die täglichen Herausforderungen kämpfen, versucht Schulleiterin February nicht nur Charlie näher an die Community zu bringen, sondern auch die Schule vor der Schließung und ihre eigene Ehe zu retten. Da hilft es nicht, dass die drei Schüler:innen plötzlich spurlos verschwinden.
Sara Nović schafft es auf unterhaltsame Weise, uns die Gehörlosen-Kultur näher zu bringen und über Missstände aufzuklären, die mir bisher unbekannt waren. Die aus verschiedenen Blickwinkeln erzählte Geschichte wird mit Lerneinheiten aus Charlies Unterricht aufgelockert, in denen wir Zeichen für Small Talk oder historische Fakten lernen.
Der Spannungsbogen hält sich bis zur letzten Seite und hat mir definitiv die Augen geöffnet. Das Buch spielt zwar in den USA, aber die Themen sind auch für uns relevant. Außerdem ist es eine gut geschriebene Geschichte, die Themen aufgreift, die vermutlich jedem im Leben begegnen.
Eure Karo
Trigger Warnung: Missbrauch, Fanatismus, Rassismus, Tod der Eltern
zum Produkt € 12,50*
Das Buch in einem Satz: Elaja darf eine Ausbildung zur Drachenreiterin beginnen und bekommt einen Drachen auf Zeit, der jedoch Geheimnisse vor ihr verbirgt.
Für alle, die Fantasy mit Drachen lieben.
Lesenswert, weil es die faszinierende Geschichte eines verstoßenen Drachens und einer exzentrischen Reiterin erzählt.
Liane Mars erzählt die Geschichte der mittellosen Elaja, die trotz Widrigkeiten eine Ausbildung zur Drachenreiterin beginnen darf. Ihr größter Traum geht in Erfüllung, der durch eine entscheidende Hürde bedroht wird: Die praktische Prüfung. Wie soll Elaja diese ohne eigenen Drachen bestehen? Ian ist nach einem Flugunfall traumatisiert und besitzt zwei Drachen. Die beiden treffen eine Vereinbarung, doch schon bald deckt Elaja Geheimnisse auf, die Ian und seine Drachen vor ihr verbergen.
Die Gestaltung von Cover und Farbschnitt passt perfekt zum Drachenreiter-Universum von Asrai. Elaja ist eine faszinierende Persönlichkeit, die mir sofort ans Herz gewachsen ist. Mit ihrer großen Klappe und Neugier bringt sie sich oft in Schwierigkeiten. Ihre Fähigkeit, nicht aufzugeben, wird sich als eine ihrer stärksten Eigenschaften erweisen. Trotz der Vorurteile, mit denen sie zu kämpfen hat, bleibt Elaja aufgeschlossen und behält sich ihr großes Herz.
Ian hingegen bleibt für mich etwas blass und unnahbar. Obwohl das Buch als „epischer Fantasy-Liebesroman“ angekündigt wird, ist der romantische Anteil eher gering. Fans von Romantasy könnten hier enttäuscht werden. Auch ich hätte mir mehr romantische Elemente gewünscht.
Der Weltenbau ist absolut gelungen. Bereits zu Beginn erfahren wir viel über die Welt und die komplexe Politik zwischen Menschen und Drachenreitern. Das mag anfangs viel erscheinen, doch nach und nach fügt sich alles zusammen. Was mir ebenfalls Freude bereitet hat, sind die Dialoge zwischen Drachen und Reitern. Diese Gespräche erwecken die Drachen auf eine neue Art zum Leben. Bitte mehr davon!
Besonders das Ende überrascht mit einem Plot Twist, der Lust auf mehr macht. Wer also auf epische Fantasy steht und bereit ist, in eine facettenreiche Welt einzutauchen, sollte sich dieses Buch schnappen!
Eure Sanja
zum Produkt € 16,90*
Das Buch in einem Satz: Hier wird die englische Upper Class auf dem Herrensitz Compton Bobbin in den Cotswolds mal richtig durch den Kakao gezogen.
Für alle, die der britischen Oberschicht gern einmal auf die Finger schauen.
Lesenswert, weil Nancy Mitford ihren Roman mit spitzer Feder in den dreißiger Jahren verfasst hat.
Paul Fotheringay, seines Zeichens Romanautor, hat jüngst sein Debüt veröffentlicht. Eine tragische Geschichte, die aber zu seiner Bestürzung zum lustigsten Buch des Jahres gekürt wird. Felsenfest überzeugt davon, dass er nie wieder auch nur ein Wort zu Papier bringen wird, bringt ihn die Ex-Kurtisane Amabelle Fortescue auf die Idee, eine Biografie zu verfassen. Die Person, für die er dann entbrennt, ist Lady Maria Bobbin, Vorgängerin der jetzigen Lady Bobbin. Und so findet sich nicht nur Paul, sondern auch eine Horde von Cousins und Cousinen Lady Bobbins auf ihrem Anwesen in den Cotswolds zur Weihnachtsfeier ein.
Dieser Roman lebt von den herrlichen Beschreibungen des illustren Personals und deren Freizeitaktivitäten, wie zum Beispiel auf Seite 131 „Die Anwesenheit dieser und vieler weiterer Menschen – zu zahlreich und zu langweilig, um sie alle aufzuzählen…“ oder „Der Captain war offensichtlich ein junger Mann von unfassbarer Dummheit, und Paul war verblüfft, dass es so jemandem erlaubt war, sich auch nur einen Moment lang in einem Regierungsgebäude aufzuhalten.“ Die Autorin geizt nicht mit Einblicken in den Alltag der gelangweilt britischen Oberschicht. Dies macht sie mit großem Witz. Eine vergnügliche, very british Lektüre und sowohl haptisch als auch optisch und inhaltlich ein gelungenes Buch (hatte ich schon erwähnt, dass ich Bücher ohne Schutzumschlag sehr schätze? ).
Eure Tanja
zum Produkt € 22,00*
Das Buch in einem Satz: Das Leben bricht über eine Frauenfreundschaft herein und es stellt sich die Frage, was man für eine Freundin tun kann?
Lesenswert, weil diese Geschichte aus jedermanns und jederfraus Leben sein könnte.
Für alle, die gerne kurz mal erhöhten Puls haben und sich fragen, was sie wohl in so einer Situation täten.
Wir alle haben dieses eine Lied, ein Essen oder einen Spruch, der Erinnerungen an bestimmte Menschen in uns wachruft. In diesem Roman ist es der Cocktail Malibu Orange, der die beiden Freundinnen Anja und Magda verbindet: Ein Drink, bei dem sämtliche Probleme besprochen und gelöst werden.
Anja hat genug und kündigt ihren Job. Das hat sie zuvor nie getan. Sie ist total aufgeregt und möchte nun ihrer besten Freundin Magda bei ihrem Lieblingsgetränk davon erzählen. Natürlich auch, um zu beratschlagen, wie es nun weitergehen soll. Doch Magda kommt nicht allein, sondern hat ihren Freund Volker dabei, von dem Anja bis eben noch nie etwas gehört hat. Und nicht nur das kommt ihr komisch vor, sondern auch diese Magda, die da vor ihr sitzt. Sie benimmt sich ganz anders als sonst, vor allem ist sie viel stiller und möchte bloß keine Dinge aus der wilden Jugend hören. Nur die erste Verliebtheit, in der man sich im besten Licht zeigen möchte? Anja schweigt und wartet ab. Doch Magda ist wie verwandelt. Darauf angesprochen wirkt sie gereizt und zieht sich noch mehr zurück.
Viele von uns haben die Erfahrung gemacht, dass vermeintlich lebenslange Freundschaften dann eben doch zerbrachen, weil das Leben einfach dazwischen kam. Ich habe mich sehr mit Anja verbunden gefühlt (nicht nur wegen des Namens) und mit ihr gelitten. Ich wollte Magda wachrütteln und mit Volker ein ernstes Wörtchen reden. Aber manchmal kann man eben nur zuschauen, da sein, aber verstummen. Die Autorin hat es wirklich verstanden, mich in diese Freundschaftsgeschichte hineinzuziehen und mich wütend und traurig zu machen. Außerdem ist die Diskussion mit Anjas Vater auch so eine Sache, bei der mein Puls rasant anstieg. Ein toller und sehr packender Roman.
Eure Anja
zum Produkt € 24,00*
Das Buch in einem Satz: Der niederländische Künstler Jan van Aelst soll mit den Nazis paktiert haben, doch eine Reporterin entdeckt, dass van Aelst noch weit mehr getan hat.
Lesenswert, weil alles, aber auch wirklich alles an Hintergrundgeschichte in diesem Roman wahr ist – und ja, es ist fast nicht zu glauben.
Für alle, die gerne Bücher über wahre Begebenheiten lesen und ganz nebenbei spannende Dinge erfahren möchten.
Wir befinden uns 1945 in den Niederlanden, wo eine Übergangsregierung hart ins Gericht geht mit Nazisympathisanten. Einer, der für seine Zusammenarbeit und seinen Kunsthandel mit Herrmann Göring im Gefängnis sitzt, ist der Künstler Jan van Aelst. Dieser war während der Besatzung wahnsinnig reich und gab opulente Feste, obwohl seine Mitmenschen unter den Nazis und dem Krieg leiden mussten. Die ehemalige Untergrundreporterin und nun ehrgeizige Journalistin Meg merkt allerdings schnell, dass es mit van Aelst eindeutiger Schuld nicht sehr weit her ist. Im Gegenteil, er gibt ihr einen Hinweis, dem sie mit Hilfe eines amerikanischen Offiziers nachgeht und entdeckt einen Betrug, der die berühmte Kunstszene der Niederlande zu erschüttern vermag. Doch wem kann man trauen? Warum hüllt sich der Künstler so in seine Geheimnnisse? Woher stammt sein Reichtum wirklich?
Zum Ende des Romans dachte ich mir, das kann doch gar nicht wahr sein. Nun, eine kleine Onlinerecherche hat mir allerdings direkt gezeigt, dass alles so stimmt. Die kleine Liebesgeschichte am Rand womöglich nicht und selbstverständlich wurden Namen verändert und Verwicklungen inszeniert, die es so vermutlich nicht gab – aber alles andere hat anscheinend wirklich so stattgefunden. Es ist also eine Art Enthüllungsgeschichte, Kriminalfall, Nachkriegserzählung und auf jeden Fall ein wirklich spannendes Buch.
Eben war ich noch in einem Walmagen und habe mit dem Protagonisten ums Überleben gekämpft und plötzlich sehe ich mich einem weltweiten Skandel gegenüber. Das vermag nur gute Literatur.
Eure Anja
zum Produkt € 26,00*
Das Buch in einem Satz: Die Transibirische Eisenbahn fährt von Peking nach Moskau durch das sogenannte Ödland und das mysteriöse Draußen dringt nach Drinnen.
Lesenswert, weil es eine wunderbar unheimliche Atmosphäre an Bord des Zuges gibt und man nicht weiß, was draußen lauert.
Für alle, die geschlossene Gesellschaften in Zügen mögen und gern mitreisen.
Goldene Lettern auf dem Schutzumschlag, ein geprägtes Emblem auf dem Buchumschlag und eine Zeichnung der Zugwagen auf dem Vorsatzpapier: Das ist ein handwerklich wunderbar aufgemachtes Debüt der Autorin Sarah Brooks (übersetzt von Claudia Feldmann) und die Handlung hat es in sich:
Mit dem Transsibirien-Express fahren Menschen im 19. Jahrhundert durch das Ödland zwischen Peking und Moskau. Eine geheimnisvolle Welt, die nur von diesem Zug durchquert werden kann, weil er extra gestählt wurde und komplett autark die mehrtägige Reise machen kann.
Es reisen die unterschiedlichsten Menschen mit: eine Frau unter falschen Namen, die herausfinden möchte, was auf der letzten Zugfahrt geschah; ein Naturforscher, der gedemütigt wurde und sich nun rehabilitieren will; und selbstverständlich dürfen bei einer illustren Runde eine Gräfin, ein Geistlicher und Weiwei, das Zugkind, nicht fehlen. Weiwei lebt seit der Geburt im Zug. Sie ist es auch, die bemerkt, dass etwas von draußen ins Innere des Zuges gelangt ist.
Als es während der Fahrt zu einem Schaden an der Wasserversorgung kommt, ist der Captain gezwungen, mitten im gefahrvollen Ödland zu halten.
Man denkt schon an „Mord im Orientexpress“ beim Lesen, denn auch hier kommt eine schaurige und düstere Atmosphäre auf, die mich immer weiter lesen ließ. Das Geschehen wird aus Sicht unterschiedlichster Personen erzählt, und so lernt man sie immer besser kennen. Es ergibt sich ein Gesamtbild mit einer spannenden Wendung zum Schluss. Eine tolle Parabel und ein Buch mit viel Stoff zum Diskutieren.
Seid gewarnt: „Die Transsibirien-Kompanie übernimmt keinerlei Verantwortung für Krankheit, Verletzungen oder den Verlust des Lebens während des Aufenthaltes im Zug.“
Vielen Dank @penguinbuecher für das LEX.
Eure Anja
zum Produkt € 24,00*
Das Buch in einem Satz: Beim Tauchen wird Jay von einem Pottwal verschluckt und hat nur noch für eine Stunde Sauerstoff.
Lesenswert, weil man noch nie einen Überlebenskampf IN EINEM WAL verfolgt hat.
Für alle, die McGyver von früher kennen (der Typ, der mit einer Büroklammer eine Bombe entschärfte): Es ist McGyver in einem Wal!!!
Und wieder einmal war es das Cover, das mein maritimes Herz ansprach. Allein das Setting ist schon spannend gewählt: ein Pottwal verschlingt den jungen Jay versehentlich.
Jays Vater hat seinem Leben im Meer ein Ende gesetzt, und Jay kämpft mit seinen Schuldgefühlen, da er den Vater im Stich gelassen hat. Die Beziehung der beiden ist seit jeher schwierig. Jay möchte nun die sterblichen Überreste bergen, um sie beisetzen zu können und sich von seinem Vater zu verabschieden.
Beim Tauchen gerät er allerdings in den Sog eines Pottwals und wird von diesem verschlungen, sodass er in einem der vier Mägen des Wales landet. Mit Sauerstoff der noch für eine Stunde reicht, versucht Jay einen Ausweg zu finden, was allerdings unmöglich erscheint, da er ja quasi lebendig begraben ist. Auf sich allein gestellt, erinnert sich Jay an alles, was ihn sein Vater gelehrt hat und bekämpft dabei seine eigenen Dämonen. Es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen, denn man fiebert so sehr mit Jay mit.
Ich kann nur raten, auf gar keinen Fall während des Lesens zu essen, denn so ein Walmagen ist wirklich kein schöner Ort. Im Nachwort schreibt der Autor, dass er sich mit Walforschern zusammengetan hat, um dieses Szenario so authentisch wir möglich durchzuspielen. Netter Nebeneffekt: Man erfährt ganz viel über Pottwale ????.
Viel Spaß bei diesem Überlebenskampf!
Eure Anja
zum Produkt € 24,99*
Da ich gerade in Edinburgh Urlaub gemacht habe, musste „Baskerville Hall“ von Ali Standish mitkommen. Eine neue Kinderbuchreihe, in der Arthur Conan Doyle die Hauptrolle spielt, und die mich begeistert hat. Der Clou: Conan Doyles Romanfiguren lösen mit ihm gemeinsam die Fälle. Dr. Watson, Moriarty und schließlich auch der Meisterdetektiv, um nur einige zu nennen.
Arthur lebt in armen Verhältnissen in Edinburgh. Es ist das Jahr 1868. Gerade als er beschließt, die Schule gegen bezahlte Arbeit hinzuschmeißen, erhält er eine mysteriöse Einladung in das Internat „Baskerville Hall“. Schon die Anreise mit dem Luftschiff ist voller Abenteuer und natürlich lässt der erst Fall nicht lange auf sich warten: eine Reihe von Einbrüchen, bei denen der oder die Täter nichts entwenden. Arthur und seine neu gefundenen Freunde stürzen sich ins Abenteuer.
Spannend und humorvoll hat Ali Standish diese Detektiv-Geschichte für Kinder ab 10 Jahren geschrieben. Ein großer Spaß zum Vorlesen oder Selberlesen. Perfekt für ein erstes Kennenlernen des Meisterdetektivs und seines Schöpfers. Band 2 kommt bereits im Frühjahr. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit „Baskerville Hall“.
Großartige Lesezeichen mit Detektivlupe haben wir auch da. Es kann also gleich losermittelt werden. Auf der Verlagsseite gibt es jede Menge Zusatzinformationen, Lese- und Hörproben.
Vielen Dank an @hanserliteratur für das LEX und die Lesezeichen.
Eure Tanja
zum Produkt € 17,00*
Das Buch in einem Satz: Die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Lesenswert, weil Beatrice Salvioni davon erzählt, dass es nicht immer leicht ist, füreinander einzustehen.
Für alle, die gerne Bücher lesen, die einen verändert zurücklassen und lange nachklingen.
Als ich ein Leseexemplar bei Penguin angefragt habe, schrieb mir die Mitarbeiterin, dass ich unbedingt auch das Buch lesen soll, das mich anschaut, wenn ich das Paket aufmache. Und so kam „Malnata“ - die Unheilbringende - glücklicherweise auf meinen Lesestapel.
Beatrice Salvioni ist 1995 geboren und hat mit ihren Erzählungen schon für Begeisterung in Italien gesorgt. „Malnata“ ist in 35 Länder verkauft und ein großer Erfolg. Anja Nattefort hat das Buch aus dem Italienischen übersetzt.
Maddalena, genannt „Malnata“, kennt es nicht anders: Alle im Ort halten sie für eine Person, die Unglück bringt. Aus diesem Grund darf auch unsere Erzählerin Francesca nicht mit ihr befreundet sein. Was würde dieses Verbot in Euch auslösen? Genau! Maddalena ist unangepasst, sie lässt sich nicht den Mund verbieten und sie hängt mit zwei Jungs ab, die nach ihrer Pfeife tanzen. Francesca ist das Gegenteil: sie kommt aus gutem Hause, ist artig und macht sich nicht schmutzig.
1935 hat die Gesellschaft kein Verständnis für aufmüpfige Frauen. Aber der Versuch, Maddalena mundtot zu machen, gelingt nicht. Vorsichtig versucht Francesca das Vertrauen dieses Mädchens zu gewinnen, ohne dass ihr klar ist, was diese Freundschaft ihr abverlangen wird.
Salvioni erzählt von Gewalt in Familien „Sein Sohn, Noè, dem die Wutausbrüche seines Vaters ins Gesicht geschrieben waren, ...“, von Jungs aus gutem Hause, die schlechter gestellte Frauen benutzen und wegwerfen und vom Mut, sich gegen herrschende Ungerechtigkeit aufzulehnen – Ausgang ungewiss.
Mir hat Salvioni die beiden Mädchen mitten ins Herz geschrieben. Natürlich haben die beiden mich an Elena Ferrantes Lila und Elena erinnert. Aber der Unterschied ist die Kompaktheit des Textes und die weniger toxische Beziehung. Eine wunderbare Sommerlektüre mit Tiefgang.
Vielen Dank @penguinbuecher für das LEX.
Eure Tanja
zum Produkt € 24,00*
Das Buch in einem Satz: Ein Schiff geht unter und nach einem Jahr kommen 30 Überlebende zurück nach England, die vom später zurückgekehrten Kapitän der Meuterei angeklagt werden.
Lesenswert, weil man auf spannend erzählte Weise ganz viel über diesen Vorfall und die englische Marine und die Seefahrt erfährt.
Für alle, die sich für Seefahrt interessieren und ein Geschenk für Männer suchen, die sich eigentlich nichts wünschen, aber gerne in Sachbüchern stöbern.
Also dieses Jahr habe ich schon so einige Sachbücher gelesen, wobei dieses hier zu den richtig gut erzählten gehört. Nicht trocken, sondern packend und informativ gleichzeitig, das sich wie ein Thriller liest.
In dem Buch erhält man einen Einblick in die englische Seefahrt des 18. Jahrhundert und erfährt, mit welchen Problemen die englische Marine zu der Zeit zu kämpfen hatte: dass es beispielsweise gängige Praxis war, Männer ihren Familien zu entreißen und in den Dienst der Marine zu zwingen, weil es an Matrosen und Seefahrern fehlte. Die Crew des königlichen Eroberungsschiffs „The Wager“ kämpft auf engem Raum mit Krankheiten (Skorbut war damals als Krankheit noch nicht bekannt) und soll um die gefährlichen Gewässer rund um Kap Hoorn segeln – was leider nicht gelingt, denn das Schiff strandet. Ein kleiner Teil der Mannschaft überlebt und es beginnt ein Überlebenskampf jenseits der englischen Zivilisation, jenseits des britischen Marinerechts. Nach über einem Jahr schaffen es 30 Männer endlich und geradeso zurück nach England, wo sie dann der Meuterei angeklagt werden – und zwar von ihrem Kapitän, den sie eigentlich auf der Insel zurückließen.
Der Ausgang dieses spannenden Gerichtsprozesses hat mich am Ende wirklich überrascht, denn die englische Navy hatte damals natürlich ihren guten Ruf zu wahren. Ich habe spannende Einblicke in die Seemannschaft des 18. Jahrhunderts erhalten und habe so gewissermaßen einen packenden Kriminalfall gelesen, der sich aus historischem Archivmaterial speist. So sollten alle Sachbücher geschrieben werden!
Eure Anja von Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 25,00*