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Picknicklesung in Nachbars Garten - Lyrik ist die Sprache des denkenden Herzens Silvana E. Schneider

02.08.2025 16:00 Uhr

Picknicklesung in Nachbars Garten - Lyrik ist die Sprache des denkenden Herzens Silvana E. Schneider
Veranstaltungsort: Garten von Familie Bettermann, Uferstr.10, 16348 Stolzenhagen
Vorverkauf: ohne Anmeldung, Eintritt frei, Spenden werden nicht abgelehnt

Gerd Adloff und Elisabeth Wesuls lesen Lyrik aus der eigenen Feder.

Da wir die Herr- und Frauschaften auch noch nicht kennen, hier ein paar Auszüge aus dem Netz. Wir sind freudig gespannt auf diesen Nachmittag.

Elisabeth Wesuls, Jahrgang 1954, gab ihr Debüt als Lyrikerin mit dem 1986 erschienenen "Poesiealbum 216". Bis 1993 schrieb sie Gedichte, Essays, Miniaturen, wandte sich dann aber ganz einer neuen Profession zu. Erst 2009 begann sie wieder literarisch zu arbeiten. Im Jahre 2020 erschien bei der Corvinus Presse mit "Und im Kopf wuchern Wiesen" ein Band mit Gedichten aus den Jahren von 1978 bis 2019.

Jetzt erschien in der verdienstvollen Edition Moloko Print von Ralf Friel unter dem Titel "Blassgrau wie Tauben" ein kleiner Band mit 16 Miniaturen von Elisabeth Wesuls, die zwischen 1979 und 2022 entstanden. Auch hier greift die Autorin tief in das, in ihr Leben hinein. Die früheste Miniatur trägt den Titel "Eine alte Geschichte" (1979): Eine Frau steht am Fenster, jeden Tag, und spricht leise einen Fluch und zwei Zaubersprüche, ruft einen Falben und hofft darauf, dass der Moment zu rufen richtig, der Mond, vor dem sie sich fürchtet, groß und nahe genug ist. Denn dann kann sie selbst sich dem Falben anverwandeln – und Annäherung ist möglich. Eine moderne Werwolfgeschichte, nur ohne Mann und ohne Wolf.
In "Die Sache mit Tautz" (etwa 1982) treibt die Autorin ein Verwirrspiel, umkreist eine Wahrheit, die es nicht gibt ("was ist mehr wahr als die erfundnen Geschichten"); egal, "man muss nur dranbleiben bei so einer Sache, dranbleiben und immer drauflosreden". Irgendwie sehr gegenwärtig. Ein ganz wichtige Rolle spielt in dem kleinen Bändchen die Kindheit: ob es um die unterschiedlichen Sichten von Mutter und Kind auf die Wirklichkeit geht ("Heimweg, Nebeneinandergehn", 1983), um die Erinnerung an eine Kindheit, in der es eine Zeit gab, als man gleichgroß war, egal ob man stand oder saß ("Kindheit", 2010), um eine, in der das Kind wie ein Gegenstand entmenschlicht, entmündigt wurde, einfach nur "da ist, wer weiß, warum" ("Was ein Kind ist, um 1960", 2010) oder um eine Mutter, die sich für ihr eigentlich harmlos erkranktes Kind aufopfert, der heillosen Überforderung durch diese sich nicht abnutzende Alltäglichkeit nicht nachgeben möchte und kann ("Ekzem", 1987) …
Die Miniaturen von Elisabeth Wesuls kommen, trotzdem ihnen das Leben mit all seiner Schwere eingeschrieben ist, schwerelos daher, wehen einen leise an, verzaubern. Und die Autorin ist eng mit dem Protagonisten der Titelerzählung "Blassgrau wie Tauben" (1980) Petrow verwandt, der "alles mit Vorsicht anfasst, als ob es ein Wesen hätte". Aber diese wunderbaren, leichtklingenden, vorsichtigen Miniaturen von Elisabeth Wesuls haben tatsächlich ein Wesen, haben eine Seele, weil sie erlebt und tief empfunden, weil diese zum Teil 40 Jahre alten Texte kein bisschen angestaubt sind, sondern es im Gegenteil vermögen, Sprach-, Denk- und Lebensmuster vor allem der achtziger Jahre erfahr- und erlebbar zu machen, ohne Verlust in die Gegenwart zu transportieren.
(Auszüge aus einem Facebookartikel von Tom Riebe)

HERKUNFT
Meine unergründliche Mutter
war selbstvergessen und hart.
Mein zarter Vater
hat die Gnade des Angenommenseins
durchdacht, erörtert, gepredigt –
erleben können
wohl nie.
Liebster, wenn du nicht
den Arm um mich legtest,
ich wüsste nicht,
wer ich bin.
(Elisabeth Wesuls)

Gerd Adloff
1952 in Berlin-Mitte geboren. Aufgewachsen in Berlin-Friedrichshain. Nach Schule und Armeezeit Buchverkäufer und Packer in einer Zeitungsdruckerei. 1976 bis 1981 Studium der Germanistik. Nach dem Studium Mitarbeiter am Zentralinstitut für Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR. 1992 bis 1998 Mitarbeit im Literaturverein "Orplid", zeitweilig Lektor der Lyrikheftreihe "Poet`s Corner".
Seit 1980 mit der Dichterin Elisabeth Wesuls verheiratet, zwei Kinder. Lebt in Berlin-Mitte.

"Ich freue mich, wenn meine Gedichte Menschen erreichen, ob über Zeitschriften (früher der "ndl", heute vor allem über den "Drecksack" oder "Signum" oder Zeitungen (hier sind die Tageszeitungen junge welt und nd zu nennen) oder über meine Bücher, wobei ich das große Glück hatte, dass alle meine Gedichtbände von wunderbaren Künstlern gestaltet wurden (Albrecht von Bodecker, Horst Hussel, Klaus Zyla, Gregor Kunz)."

Gerd Adloff
zwischen Geschichte und September
Corvinus Presse, Berlin 2015, 48 Seiten.
Mit Kaltnadelradierungen von Horst Hussel.
»Zwischen Geschichte und September« hat Gerd Adloff diese Gedichte angesiedelt. Nicht zufällig heißt das erste Gedicht des Bandes »Geschichte« und das letzte »September«. Zuerst geht es um weltgeschichtliche Ereignisse – aber der Autor war mit etwas anderem beschäftigt: »Als die Panzer nach Prag rollten, 68 / War ich über alle vier Ohren unglücklich verliebt / Und hörte nichts.« Er musste mit den Folgen leben und sich dazu verhalten – also zur Geschichte. Das letzte Gedicht »September«, kurz nach dem 60. Geburtstag des Autors entstanden, hat mit dem Herbst des Lebens zu tun. Und deutet einen Rückzug an: »Den Nachzüglern viel Glück. / Noch mehr dem Sohn. Verläßt das Haus / in Frieden. Geht seinen Weg. / Meiner verweilt in diesem Garten / in dem ich Gast bin. Gern.« Erinnerungen, erinnerte Gefühlslagen – Szenen aus einem Leben, erlebte und gelebte Geschichte. Freilich ist das Leben mit dem Alter nicht zu Ende, und 60 ist nicht sehr alt. Aber man hat doch einen anderen Blick darauf als junge Menschen. Wenn man dann noch die unmittelbare Gegenwart annehmen kann, ist man ein einigermaßen glücklicher Mensch. Das ist vernünftig und keine Idylle oder Larmoyanz. Ich mag diese Gedichte. Und die Grafiken passen wunderbar. Ein schönes Buch! (Eine Empfehlung von Ursula Haeusgen)


 

Picknicklesung in Nachbars Garten - Stets findet die Überraschung statt, da wo man´s nicht erwartet hat. Wilhelm Busch

23.08.2025 16:00 Uhr

Picknicklesung in Nachbars Garten - Stets findet die Überraschung statt, da wo man´s nicht erwartet hat. Wilhelm Busch
Veranstaltungsort: Kunsthof Wandlitz, Oranienburger Str.10, 16348 Wandlitz
Vorverkauf: ohne Anmeldung, Eintritt frei, Spenden werden nicht abgelehnt

Wir sorgen für Fragezeichen in Euren Augen? Freut Euch auf eine Lesung mit unerwartetem Gast zum Ausklang der Saison.

Ja was haben wir uns da wieder ausgedacht. Wir haben unsere Gründe für die Geheimhaltung, soviel kann dazu gesagt werden.
Selbstverständlich werdet ihr wieder versuchen, irgendeinen Hinweis zu erhaschen aber es sei Euch hiermit gesagt: Meine Lippen sind versiegelt und meine Mitarbeiter wissen auch nichts. :-)


 

**7. LITERATURFEST WANDLITZ**

30.08.2025 11:00 Uhr - 17:00 Uhr

**7. LITERATURFEST WANDLITZ**
Veranstaltungsort: in und um den Buchladen herum
Preis: frei

7.Literaturfest Wandlitz
am 30. August von 11 bis OPEN END

Was erwartet Euch?
Lesungen, Livemusik, Manufakturstände, kleine regionale Verlage und ihre Autoren, Kinderbeschäftigung und natürlich kulinarische Feinheiten.
Ein Tag zum Zusehen, Mitmachen oder Genießen.

11 Uhr Monster aufgepasst!
Iris Genenz liest aus ihrem druckfrischen vierten Teil der Monsterjägerreihe
Mein geheimes Leben als Monsterjäger - Warum du niemals einen Riesenfalter wecken solltest
Das Schicksal zweier Welten liegt mal wieder in meinen Händen – echt jetzt?!
Der 13-jährige Charly Hartnuss, Comic- und Fantasyfan, träumt davon Superheldenkräfte zu haben.
Doch dann sorgt sein abgewetztes Halloweenkostüm dafür, dass Charly als vermeintlich magische
Kreatur von Monsterjägern aus den Anderlanden, einer magischen Parallelwelt, eingefangen wird und
bald schon entdeckt er, dass auch in ihm ganz besondere Fähigkeiten schlummern ...
Superwitzig, rasant und mit vielen coolen Monstern
Besonderes Highlight: Iris wird von der Marvelfigur Wolverine auf der Gitarre begleitet
Im Anschluss könnt ihr coole Fotos mit ihm machen!

12:30 Uhr Ein mystischer Roadtrip in die Vergangenheit
Kristof Kannegießer liest aus seinem Debütroman "Das Licht zwischen den Weiden"
"Aber sterben werden Sie schon mit 41", prophezeite eine ältere Dame dem damals 19- jährigen Nikolaus Kornmesser. Ein Satz,
den er nie ernst nahm – und der ihn doch nie losgelassen hat. 22 Jahre später ist Niko glücklich verheiratet – mit Yella, seiner
großen Liebe. Während sie Karriere macht, kümmert er sich als hingebungsvoller Hausmann um die beiden kleinen Kinder. Doch
dann zerbricht seine Ehe über Nacht. Völlig entwurzelt macht er sich in seinem alten Renault auf eine ziellose Reise, die ihn in
seine Vergangenheit führt: in seine Heimatstadt Hoyerswerda und zu der längst vergessenen, tragischen Romanze mit der jungen
Musikerin Inken. Schließlich strandet er dort, wo eine Geschichte begann, die nun zu Ende erzählt werden will. Eine atmosphärische
Road Novel durch die ostdeutsche Provinz und ein magischer Roman über Erinnerung, Verlust und die Wiederkehr des Verdrängten.
13:45 Uhr Saxophonsolo Greta Schimko (Wandlitzer Schülerin)
Unsere treuen Kunden kennen Greta als unsere Testleserin im Kinder- und Jugendbereich. Jeden Monat veröffentlichen wir im Barnimjournal Ihre Rezensionen. In ihr schlummert aber nicht nur der Lesevirus, sondern auch die Leidenschaft für Musik.

14:00 Uhr Poetryslam trifft Musterspuk
Stefanie Steenken und Tim Noack
Eine Lesung mit poetischer Prosa, Aphorismen, Kurzgeschichten und Slampoetry. Feinfühlige Inspirationen zum Nachsinnen, Lachen und Weinen aber immer voller Zuversicht.
Stefanies Schreibwerke begleiten wir seit Eröffnung der Buchhandlung. Neben ihren vielen Kinderbüchern lieben wir aber auch ihre Gedichtbände. Sie sind sehr persönlich und bewegend.
Tim Noack sorgt in unserer Buchhandlung als Schwungschreiber für die besondere Note. Mit seinen liebevollen handgeschriebenen Unikaten in Form von Postkarten konnten wir schon viele Kunden zum Schmunzeln bringen. Neben seiner Tätigkeit als Fotograf, hat auch er ein sehr persönliches Buch veröffentlicht.
Auszüge aus Tims Buch "Musterspuk" und Poetryslam von Stefanie Steenken

15:30 Uhr Musik in der Literatur
Thomas Linke & Trio Unikat
Ein Streifzug durch eine besondere Wechselbeziehung.
Friedrich Nietzsche schrieb einst "Hüte dich vor der Musik!". Soso.
Schauspieler Thomas Linke wird ausgewählte Texte vorlesen, in denen Musik eine wichtige Rolle spielt. Im Anschluss daran dürfen wir dieser Musik aus den Händen des Trios Unikat, in persona Antje Messerschmidt an der Geige, Thomas Heyn an der Gitarre und Peter Blaziowsky am Bass lauschen. Ein unvergessliches Erlebnis für alle, die die Verbindung zwischen Worten und Klängen schätzen!

17 Uhr Musikalisches Wiedersehen zweier Weggefährten
Henrik Käthe und Eric Krüger verbindet eine lange musikalische Geschichte. Ihr gemeinsames Musikstudium an der Universität Potsdam liegt fast 20 Jahre zurück – heute leben beide in Wandlitz und stehen erstmals seit Langem wieder gemeinsam auf der Bühne.
Henrik ist Musiklehrer am Gymnasium Wandlitz. Zuvor war er fest in der Berliner Musikszene verankert – als Sänger, Gitarrist und Songwriter, unter anderem mit seiner Band Elikan Dew, mit der er deutschlandweit tourte. Seine deutschsprachigen Songs erscheinen bis heute regelmäßig – mal nachdenklich, mal augenzwinkernd, aber immer mit Haltung.
Eric ist Tour- und Studiomusiker und begleitet als Keyboarder und Musical Director seit vielen Jahren diverse Rock- und Popacts auf Tourneen und im Studio. Als Musiker und Bandleader ist er in verschiedenen TV-Showbands aktiv. Darüber hinaus ist er als Komponist, Produzent sowie als Dozent für Musiktheorie und schulpraktisches Klavierspiel an der Universität Potsdam tätig.
An diesem Konzertabend entsteht ein musikalisches Wiedersehen zweier Weggefährten, mit eigenen Songs, spontanen Ideen und Freude am gemeinsamen Musikmachen.

Dan K.Sigurd, bekannt als der `Schreibmaschinentyp` aus dem Mauerpark, wird Euch den ganzen Tag Gedichte schreiben. Gebt ihm 3 Worte und euer ganz persönliches Gedicht entsteht live vor Ort.
Wer Lust hat, darf gern mit uns den Abend bei einem guten Glas Wein ausklingen lassen.
Diese Veranstaltung wurde ermöglicht durch Crowdfunding. Ich möchte mich bei allen Spendern ausdrücklich bedanken. Ihr wart da, als wir Euch gebraucht haben.


 

Ein Abend mit Knut Elstermann und "Bach bewegt"

10.10.2025 20:00 Uhr

Veranstaltungsort: bei uns im Laden
Vorverkauf: läuft
Preis: 18 Euro

Bach bewegt
Der Komponist im Film
von Knut Elstermann

176 Seiten, 37 Fotografien
BEBRA Verlag
20,– €

Knut Elstermann begibt sich in diesem Buch auf eine außergewöhnliche Reise zu Johann Sebastian Bach. Als roter Faden dienen ihm die unterschiedlichen Kino- und Fernsehfilme, die sich im Lauf der Jahrzehnte mit dem großen Komponisten beschäftigt haben. Er reist an die Originalschauplätze von Bachs Leben und spricht mit Filmschaffenden und Musik-Enthusiasten über die Herausforderung, sich einem großen Künstler anzunähern, dessen Persönlichkeit ganz im Schatten seiner Werke steht. Elstermanns Buch ist eine Liebeserklärung an Bach, umkreist aber zugleich auf unterhaltsame Weise die grundsätzlichen Fragen nach biografischem Erzählen. Wo verläuft die Grenze zwischen Überhöhung und Banalisierung? Wie kann ein authentisches Porträt entstehen, wenn so vieles doch erfunden sein muss?

Knut Elstermann
Knut Elstermann, geboren 1960, studierte Journalistik in Leipzig und arbeitete als Redakteur bei verschiedenen DDR-Medien. Seit der Wende ist er freier Moderator und Filmjournalist, vor allem für den MDR und den RBB (radioeins). Er verfasste Bücher sowie zahlreiche Features für Fernsehen und Hörfunk, unter anderem über das Kino in Israel und Russland und die DEFA-Geschichte. Knut Elstermann ist Mitglied der Akademie der Darstellenden Künste. Er lebt in Berlin.

Bildrechte © Rolf Zöllner

Ein Abend mit Knut Elstermann und "Bach bewegt"