Jochen Brunow ist ein Erzähler. Auch für das Unsichtbare. Das gilt u.a. für seine Drehbücher, wie jenes für den wunderbaren Liebesfilm "Berlin Chamissoplatz". Als Drehbuchautor mit Leib und Seele gehört er zu den Gründern des Berufsverbands der Drehbuchautoren und leitete die Drehbuchakademie in Berlin. Auch als Buchautor ist Jochen Brunow mit seinem erzählerischen Talent unverkennbar. Mit "Verdeckte Spuren" erscheint nun sein zweiter Kriminalroman der zwischen Berlin und Sardinien angesiedelt ist
Gerhard Beckmann, vorzeitig pensionierter Ex-Polizist aus Berlin, lebt auf Sardinien mit den quälenden Gedanken an seine tote Frau. Eines Tages trifft er sich mit dem Journalisten David Richter, der eigens aus Berlin angereist ist und Genaueres über Beckmanns vorzeitige Pensionierung erfahren will. Waren dessen Ermittlungen zu Korruption am Flughafen BER zu brisant geworden? Beckmann hatte Geschäftsunterlagen und Kommunikationsdaten zusammengetragen und in Sicherheit gebracht. Lediglich die Auswertung fehlte noch. Doch dann kam sein Abgang. Der Besuch des Journalisten scheint schlafende Hunde zu wecken, denn Beckmann wird in seinem Refugium auf der Insel überfallen, und schon bald geht es um Leben und Tod …
Die FAZ ist von dem Roman sehr angetan: der Plot des Buches sei präzise konstruiert und funtioniere wie ein Uhrwerk. Man spüre die Erfahrung des Drehbuchautors: in der Struktur des Buches, wie auch in der Abfolge der Szenen, die ökonomisch geschrieben und gut verfugt seien.
Die Spannung steigt: nach langer Zeit nun also wieder ein Krimi im Leporello. Die Lesung findet statt am Freitag, den 11.4.25, und beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt beträgt wie gewohnt 8 bzw. 6 €. Anmeldungen werden unter 66526153 erbeten.
Das Copyright an dem Foto hat Lars Wiedemann.
Freitag, der 21.3.25
9.30 Uhr
Filiz Penzkofer, Leuchtfische, S. Fischer Verlag
Zwei Schwestern – Malina und Melek -, ein Fluch und jede Menge Strickwolle. Ein gefühlvoller und emotionaler Jugendroman über Herkunft, Familie, Adoption, Schuldgefühle und den Mut, sich seinen Ängsten zu stellen - der bis nach Istanbul führt
Campus Efeuweg, Efeuweg 34, 12357 Berlin, nicht-öffentliche Schullesung
10.00 Uhr
Annika Scheffel, Wanda, Thienemann Verlag
Wanda hat genug vom Leben in Heimen und Pflegefamilien. Sie will ihr Schicksal in die Hand nehmen, also reißt sie aus. Ausgerechnet am trubeligsten Ort in Berlin findet sie ein Versteck und verändert von dort aus nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von Außenseiter:innen.
Walter-Gropius-Schule zu Gast im Zentrum Dreieinigkeit, Lipschitzallee 7, 12351 Berlin, nicht-öffentliche Schullesung
10.00 Uhr
Anna Maria Praßler, Ice Guardians. Die Macht der Gletscher, Oetinger Verlag
Es gibt kaum einen Fleck auf der Erde, an dem die zwölfjährige Cléo noch nicht war. Mit ihrem Papa, der Musiker ist, tingelt sie durch die Weltgeschichte und fühlt sich nie richtig zugehörig. Nur Cléos Geburtsort in den französischen Alpen würde ihr Vater niemals betreten. Denn von dort verschwand ihre Mutter einst spurlos. Als ihr Vater einen Unfall hat, wird Cléo ausgerechnet dorthin geholt. Cléo begibt sich auf Spurensuche. Ihr steht das Abenteuer ihres Lebens bevor!
Schliemann-Schule, Groß-Ziethener Chaussee 81, 12355 Berlin, nicht-öffentliche Schullesung
12.00 Uhr
Zoran Drvenkar, Frankie und wie er die Welt sieht, Hanser Verlag
Frankie ist zehn Jahre alt, sein Hamster heißt Ihre Hoheit Pedro Sanchez der Dritte und sein bester Freund ist Lars. Aber seit einem halben Jahr hängt die Welt um Frankie herum schief. Sein Vater lebt in einer anderen Stadt und Lars hat zu Hause eine Menge Ärger. Frankie reicht es. Er macht sich kurzerhand auf den Weg von Berlin nach Venedig, um seinem Vater die Meinung zu sagen - mit nur einem Euro siebzig in der Tasche.
Campus Efeuweg, Efeuweg 34, 12357 Berlin, nicht-öffentliche Schullesung
15.00 Uhr
Annett Gröschner, Schwebende Lasten, Beck Verlag
Hanna Krause war Blumenbinderin, bevor das Leben sie zur Kranführerin machte. Sie hat zwei Revolutionen, zwei Diktaturen, einen Aufstand, zwei Weltkriege und zwei Niederlagen, zwei Demokratien, den Kaiser und andere Führer, gute und schlechte Zeiten erlebt, hat sechs Kinder geboren und zwei davon nicht begraben können, was ihr naheging bis zum Lebensende. Hatte später, nachdem ihr Blumenladen längst Geschichte war, von einem Kran in der Halle eines Schwermaschinenbaubetriebes in Magdeburg einen guten Überblick auf die Beziehungen der Menschen zehn Meter unter ihr und starb rechtzeitig, bevor sie die Welt nicht mehr verstand. Annett Gröschners Roman erzählt die Geschichte eines Jahrhunderts in einem einzigen Leben und gibt, mit Hanna, denen ein Gesicht, die zu oft unsichtbar bleiben.
Zentrum Dreieinigkeit, Lipschitzallee 7, 12351 Berlin
18.00 Uhr – Offizielle Eröffnung
durch die Bezirkskulturstadträtin Janine Wolter – Im Anschluss:
Sara Gmuer, Achtzehnter Stock, Hanserblau
Wanda hat sich ihr Leben anders vorgestellt. Statt auf Filmdrehs und Premieren verbringt sie die heißen Sommertage im Hof einer Berliner Platte, wo sie mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie im achtzehnten Stock wohnt. Der Lift ist defekt und das Treppenhaus ein einziges Funkloch, in dem man, wenn man Pech hat, das ganze Leben verpasst. Am anderen Ende der Stadt scheint dagegen alles möglich. Als Wanda eine einmalige Chance bekommt, taucht sie ein in eine Welt, in der Geld keine Rolle spielt und Türen immer offenstehen. Doch wie weit sie auch geht, die Platte in ihrem Rücken wird nie wirklich kleiner.
Gertrud-Hass-Bibliothek, Alt-Rudow 45, 12357 Berlin, Tel.: 90239-1940/1
20.00 Uhr
Marica Bodrožić, Das Herzflorett, Luchterhand Verlag
Pepsis Eltern arbeiten in Hessen und tauchen nur in den Sommerferien auf dem einsamen Hof des Großvaters in Dalmatien auf. Hier wie auch bei anderen Verwandten fühlt sie sich fremd. Nur in der Natur fühlt sie sich wohl und aufgehoben Als die Eltern sie zu ihren Geschwistern in die Einzimmerwohnung in einem Dorf im Taunus holen, will Pepsi sofort wieder weg. Die Mutter ist zu keiner Zärtlichkeit fähig und der Vater beginnt seine Tage mit Schnaps. Das neue Leben hält aber zugleich Dinge bereit, zu denen das Mädchen sich wie magnetisch hingezogen fühlt. Die Welt der Bücher und Buchstaben, die deutsche Sprache, in die sie sich so plötzlich und heftig verliebt wie später in Aleksandar. Doch als sie Abitur machen und studieren will, wird ihr das verboten.
Buchhandlung Leporello, Krokusstr. 91, 12357 Berlin, Te.: 66526153
Samstag, der 22.3.25
12.00 Uhr
Susanne Riedel, LebensmitteAllergie. Mein Leben in Autokorrektur, Satyr Verlag
Eben noch »99 Luftballons«, jetzt Q10-Antifaltencreme, zack: Lebensmitte. Das ging jetzt doch schnell, findet Susanne M. Riedel und macht sich zwischen Klimakrise und Klimakterium, Feminismus und Feenstaub, Party und Packungsbeilage auf die Suche nach den guten Momenten. Wenn die große Welt diese schon nicht hergibt, müssen die kleinen eben reichen.
Rudower Wochenmarkt, Prierosser Str., 12357 Berlin
14.30 Uhr
Fritz Schumann, Japan, wer bist du? Verborgene Orte und erzählte Geschichten, Reisedepeschen
Fritz Schumann erzählt Geschichten von Menschen, die mit ihren Ideen und Überzeugungen die japanische Gesellschaft und Kultur gestalten. Wie rettet der letzte Bewohner sein Dorf in den Bergen? Warum macht eine Frau lebensgroße Puppen und stellt sie im Tal auf? Wofür kämpfen rebellische Rentner auf einer Insel? Und was macht die Menschen in Hatoyama so glücklich?Jenseits idealisierter Bilder zeigt uns Fritz Schumann Japan aus einer ungewohnten, aber umso faszinierenderen Perspektive.
TUI-Reisecenter, Alt-Rudow 25a, 12357 Berlin, Tel.: 6637011
15.30 Uhr
Svenja Akwaba, Vom Aufblühen. Zwischen Schönheit und Ohnmacht
Als die 20-jährige Naturschutz-Studentin Svenja nach Uganda aufbricht, um ihren Kindheitstraum zu verwirklichen, ahnt sie noch nicht, dass dies ihr ganzes Leben verändern wird. In den folgenden acht Jahren lernt sie zwischen Afrika und Europa die Tugenden des Safari-Guidings, die Kunst des Staunens, aber auch die Wunden der Diskriminierungkennen. Sie erlebt die verborgene Kraft eines Glaubens und wird Zeugin von immer
verheerender werdenden Dürreperioden und Überschwemmungen. Einfühlsam und bewegend schildert sie von ihren Erlebnissen von überwältigender Schönheit, aber auch von bedrückenden Missständen und ihren ersten Schritten, um hoffnungsvoll etwas zuverändern. Eine Einladung zum Nachdenken, Staunen und Losgehen
Ev. Gemeindezentrum, Prierosser Str. 70-72, 12355 Berlin
16.30 Uhr
Sabine Borgwart, Das Meer ist so blau wie der Himmel, Jaron Verlag
Stella leidet an einer mysteriösen Übersensibilität, die sie die Schmerzen und Verletzungen fremder Menschen mitfühlen lässt. Daher hat sie sich immer mehr zurückgezogen und verschafft sich in einem nun ereignisarmen Leben Emotionen aus zweiter Hand über den Konsum von Serien und Spielfilmen. In einer Klinik am Meer möchte sie zur Ruhe kommen, ihr Leben niederschreiben, sich verabschieden. Doch dann findet sie am Strand eine Schildkröte und freundet sich mit der dementen Frau Jordan an. Unaufhaltsam nähert sie sich einem großen Geheimnis, das sie lange vor sich selbst versteckt gehalten hat.
Alte Kloster-Apotheke, Alt-Rudow 70, 12355 Berlin, Tel.: 290278290
17.30 Uhr
Eva Strasser, Wildhof, Wagenbach Verlag
Lina reist mit leichtem Gepäck. Denn sie hat nicht vor zu bleiben. Was in ihrem Heimatort auf sie wartet, wiegt schwer. Vor Jahren geschah das Familiendrama: spurlos verschwand ihre Zwillingsschwester Luise. Schon lange lebt Lina deshalb nicht mehr in Wildhof. Jetzt aber muss sie dorthin zurückkehren, um aufzuräumen, nachzuforschen, zu begraben und abzuschließen. Gut dreißigjährig und frisch verwaist sucht sie nun einen Käufer für das Elternhaus und findet wieder, was auf immer versunken schien. Auch endlich eine Spur.
GanzOhr, Krokusstr. 95, 12357 Berlin, Te.: 284726480
20.00 Uhr
Ulli Zelle, Mein Berlin, mein Leben, Nicolai Verlag
Ohne Wohnung, ohne Job, ohne Geld nach West-Berlin: Ulli Zelles Ankunft in der Stadt Anfang der Siebzigerjahre verlief wie die so vieler Zugezogener. Sie alle kamen, um teilzuhaben an der großen Freiheit, die West-Berlin verhieß. Ulli Zelle blieb - und wurde zum wohl bekanntesten Reporter des SFB, später rbb. Anfangs noch unterwegs mit einem einfachen Kassettenrekorder, holte er vor sein Mikro, wer in Berlin Rang und Namen hatte oder die Stadt besuchte: Harald Juhnke und Mick Jagger, David Bowie und Bill Clinton, Yoko Ono und Frank Zander und viele mehr. Und er dokumentierte mit seinen Berichten nicht nur Fluchtgeschichten, Berlinale, Oderflut, Mauerfall und Love Parade, sondern auch das Zusammenwachsen von zwei Stadthälften zur wohl spannendsten Metropole Deutschlands
Eintritt zu dieser Veranstaltung erhalten Sie nur mit den kostenlosen Eintrittskarten, welche Sie in den Rudower Fachgeschäften TUI-ReiseCenter und Buchhandlung Leporello erhalte
Veranstalter: AG Rudow in der Dorfkirche Rudow, Köpenicker Str. 187, 12355 Berlin
Sonntag, der 23.3.25
12.00 Uhr
Tom Liehr, Im wechselnden Licht der Jahre, Aufbau Verlag
Eigentlich ist Alexander Bengt mit seinem Leben zufrieden; seine Frau Tabea liebt ihn, genau wie seine beiden Kinder. Doch eines bereitet ihm Sorgen: sein nächster Geburtstag - der grausam runde Sechzigste. Ausgerechnet da zieht ein amerikanischer Songwriter in der Nachbarschaft ein, den Alexander bewundert und der ihn sogar auffordert, gemeinsam einen Song zu schreiben. Alexander hat das Gefühl, nun noch einmal richtig durchstarten zu können. Aber dann geschieht ein tragischer Unfall, und plötzlich sieht er sein ganzes Leben infrage gestellt.
Hauptstadt Kultur c/o Buchhandlung Leporello, Krokusstr. 91, 12357 Berlin, 66526153
15.00 Uhr
Susan Pásztor, Von hier aus weiter, Kiepenheuer & Witsch Verlag
Nach Rolfs Tod schleppt sich Marlene mithilfe von Beruhigungsmitteln durch ihren Alltag als Hinterbliebene und sieht als einzigen Ausweg ihr eigenes baldiges Abtreten. Erst als Klempner Jack, ihr ehemaliger Schüler, auftaucht und kurzerhand bei ihr einzieht, kommt Bewegung in ihr Leben: Jack entpuppt sich nicht nur als fantastischer Koch, sondern auch als einfühlsamer und aufmerksamer Mitbewohner. Aber warum Marlene nicht trauert, sondern vor allem wütend ist, kann auch er nicht so ganz begreifen. Während sich zwischen Jack und Marlenes Hausärztin Ida eine zarte Liebe anbahnt, taucht bei Marlenes Freundin Wally in Wien ein Brief von Rolf auf, der möglichweise die Antwort auf alle offenen Fragen enthält. Gemeinsam mit Jack und Ida macht Marlene sich auf eine Reise, die völlig anders verläuft als erwartet.
Alte Dorfschule Rudow, Alt-Rudow 60, 12357 Berlin, Tel.: 66068310
16.30 Uhr
Julia Reuschenbach, Korbinian Frenzel; Defekte Debatten. Warum wir als Gesellschaft besser streiten müssen, Suhrkamp Verlag
Zu laut, zu viel, zu dumm, niemand hört mehr zu, niemand ist mehr beweglich oder offen oder im Geringsten wohlwollend. Gebäudeenergiegesetz, deutsche Staatsräson, Agrardiesel, Einwanderung … Bei vielen Themen finden sich Beispiele für eine dysfunktionale politische Kommunikation, für die Unmöglichkeit, ergebnisoffener öffentlicher Meinungsbildung. Das ist gemeinhin der Befund: Die Debattenkultur in Deutschland ist in einem desolaten Zustand. Aus beteiligter Expertensicht analysieren die Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach und der Radiojournalist Korbinian Frenzel unsere Debattenfähigkeit.
Ev. Gemeindezentrum, Prierosser Str. 70-72, 12355 Berlin
Mal wieder ein Lyrikabend im Leporello – eigentlich längst überfällig. Leider fliegt die reine Poesie immer etwas unter dem Radar. Es gibt ein paar bekannte Namen, doch man muss sich nur umschauen und schon stellt man fest, dass die Szene doch recht groß und so manches Juwel zu entdecken ist. Die gebürtige Berlinerin Antje Doßmann hat im letzten Jahr einen sehr gelungenen Gedichtband mit dem Titel "Schemen" vorgelegt, der eine Auswahl ihrer Arbeiten aus drei Jahrzehnten wohl geordnet präsentiert. Schemen – ein gut gewählter Titel, ist doch das schemenhafte kennzeichend für eine Lyrik, die auch zwischen den Zeilen Inspiration bietet und Unschärfen zulässt. Im ersten Kapitel steht die Naturliebe im Vordergrund, gefolgt von einem Kapitel mit Kindheitserinnerungen z.B. an die Freundin Sabine oder an einen blauen Mantel. Tiere, Pflanzen und Früchte stehen im Mittelpunkt des dritten Kapitels, woran ein Kapitel über besondere Menschen anschließt, wie einen Trommler oder Denker. Das letzte Kapitel bietet historische ("verdun/vermächtnis"), aber auch aktuelle Bezüge, z.B. zu chatGPT in "apokalypse/Zeitenwende". Jedes Kapitel wird durch jeweils eine silhouettenartige Grafik von Stefanie Schwedes eröffnet. Einen kleinen Eindruck der Doßmannschen Poesie vermittelt ihr Gedicht über
libellen
schillernde Erscheinungen,
unentlarvte flugobjekte,
mannequins mit alienzügen,
die auf ihren jungfernflügen
immer das korsett anlassen -
man bekommt sie nicht zu fassen,
diese Minuszeichen in Gestalt ….
Die heute in Bielefeld lebende promovierte Germanistin Antje Doßmann arbeitet als freie Autorin, Übersetzerin und Herausgeberin. Veröffentlichungen von ihr sind in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien erschienen. 2017 erhielt sie den keb-Literaturpreis. 2019 war sie Finalistin beim "Menantes"-Literaturwettbewerb. Die Lesung in Rudow ist für Antje Doßmann eine schöne Gelegenheit mal wieder ihre Heimatstadt aufzusuchen.
Die Lyriklesung findet am Freitag, den 11. Oktober 2024, statt und beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt beträgt 8 bzw. 6 €. Anmeldungen werden unter 66526153 erbeten.
Krankheitsbedingt war der geplante Lesungstermin im Frühjahr ausgefallen. So musste sich also nicht nur die Leserschaft der Autorin über zehn Jahre bis zum Erscheinen des neuen Romans gedulden, sondern auch Sie, die Rudower Lesungsinteressierten, nach der kurzfristigen Absage im Mai. Im zweiten Anlauf wird es nun klappen.
"Humboldthain" lautet der Titel des neuen Romans von Inka Parei. Im Zentrum Ostberlins finden Bruno, Ina und ihr Sohn Julius in den Neunzigerjahren ihr Zuhause. Aber der Freiraum, der sich für sie dort aufgetan hat, schließt sich bald wieder. Brunos Leben wird unübersichtlich, er verstrickt sich in Lügen, strauchelt privat wie beruflich und verlässt die Stadt. Als Erwachsener begibt sich sein Sohn in New York auf Brunos Spuren und stößt auf immer mehr Widersprüche in der Geschichte seines Vaters. Anderthalb Jahrzehnte später vermittelt eine Familienberaterin ein Treffen, das ihn mit Frau und Sohn wieder zusammenbringen soll. Im Humboldthain, einem zentralen Ort seiner Kindheit. Hier ist er schon einmal in eine dramatische Situation geraten. Doch die Begegnung auf einer Anhöhe in der Nähe des ehemaligen Flakbunkers im Park verläuft anders als erwartet. Eine fremde Frau taucht auf, die Motive der Beraterin sind uneindeutig, Ina kommt nicht. Die Situation spitzt sich zu, als Bruno mit Julius den Bunker aufschließt. Liegt der Grund für Brunos Ausflüchte im Innern des finsteren Gebäudes?
In "Humboldthain" erzählt die gefeierte Romanautorin Inka Parei luzide und eindringlich davon, wie die Aussöhnung einer Familie von den Folgen der deutschen Nachkriegsgeschichte immer wieder durchkreuzt wird. Inka Parei gehört zu den wenigen Autor*innen, die – in 2003 – unumstritten den Ingeborg-Bachmann-Preis erhielt und gleichzeitig auch noch mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Ihre bisherigen drei Romane wurde von der Kritik einhellig gelobt. Ihre präzise und klare Sprache wurde stets gefeiert. Die poetische Brillianz hebt MDR Kultur auch bei "Humboldthain" hervor: " Inka Pareis Prosa wirkt in jeder Zeile knapp und gedrungen. Die Künstlerin nutzt gezielt die Ökonomie der Sparsamkeit. […] So oder so bereitet es immenses Vergnügen, sich im Sog ihrer kargen Sprachmelodie zu verlieren".
Das Foto stammt von Graziele Diez.
Passend zur Sommerzeit entführt Leporello seine Gäste mit Unterstützung von Gregor Hens hinaus aufs weite Meer. In dem atmosphärischen Familienroman "Die eigentümliche Vorliebe für das Meer" steht eine junge Frau im Mittelpunkt, die in einer exotischen Welt ihren Platz sucht.
Eine laue Nacht auf der Jasmin, einem Restaurantschiff vor der tropischen Hafenstadt Nam Van. Die 21-jährige Benedita ist auf Einladung ihres Onkels in ihre Heimatstadt im südchinesischen Meer zurückgekehrt. Ihre illustre Familie, die das bekannteste Hotel von Nam Van betreibt, besteht aus Seglern und Reisenden. Ihr Vater sitzt im Gefängnis, ihre flatterhafte Mutter hat die Familie verlassen. Durch ihren Besuch wird Benedita wieder in die Sphäre der Familie hineingezogen, der sie sich in einer norddeutschen Hafenstadt entzogen hat. Jetzt steht sie vor einer Entscheidung: Stellt sie sich ihrer Geschichte und übernimmt Verantwortung? Ein wunderbarer Roman von ganz eigener Dichte und Schönheit über eine junge Frau zwischen zwei Welten und Hafenstädten – verbunden durch das Meer, das alle Grenzen und Identitäten in Frage stellt.
Neben der Schriftstellerei übersetzt Gregor Hens auch Literatur aus dem Englischen und Niederländischen. Bereits sein Debütroman wurde u.a. von Denis Scheck hoch gelobt. Den aktuellen Roman preist Deutschlandfunk Kultur in starken Tönen: "Gregor Hens hat einen geradezu magischen Kosmos erschaffen … (Es) handelt sich um einen ganz gegenwärtigen Roman, der auf poetische Weise … (der) Frage nachgeht, wie die Herkunft unsere Identität bestimmt und wie wir uns von ihr befreien oder zumindest in Frieden mit ihr leben können." Anmeldungen gerne unter 665 261 53.
Leporello freut sich diesmal auf Besuch aus England. Angela Findlay ist die Enkelin des Wehrmachtsgenerals Karl von Graffen. Sie wuchs in England auf, da ihre Mutter nach dem Zweiten Weltkrieg dorthin emigrierte und schließlich mit einem englischen Offizier eine Familie gründete. Jahrelang hatte Angela in England schmerzlich erfahren, dass die Deutschen unbeliebt, ja teilweise verhasst sind, litt unter Schuldgefühlen und bestrafte unbewusst sich selbst, weil sie sich für einen "schlechten Menschen" hielt. Irgendwann begann sie, nach den Ursachen dafür zu forschen. Als sie den Namen ihres Großvaters zum ersten Mal googelte, tauchte ein Foto auf, wie er im Mai 1945 vor den Amerikanern kapituliert. Angela Findlay wurde zur Detektivin, sprach mit Familienmitgliedern und mit Fremden, um sich ein immer detaillierteres Bild nicht nur von ihrer deutschen Familie, sondern auch vom Deutschland der 1930er- und 1940er-Jahre und darüber hinaus zu machen. Ein großer Teil ihrer Recherchen umfasste Reisen zu verschiedenen Stätten in Deutschland und Italien und schließlich unternahm sie eine unglaubliche Reise durch Russland, bei der sie der Route folgte, die ihr Großvater während des Unternehmens Barbarossa genommen hatte.
Dank ihres Buchs "Im Schatten meines Großvaters" wird deutlich, wie die Beziehungen zwischen den Generationen Vergangenheit und Gegenwart miteinander verzahnen. Die Autorin stellt sehr persönliche Fragen nach Gut und Böse und deckt die weniger bekannte Geschichte der Kriegsverlierer, eine Nachkriegskultur der Beschönigung und das bleibende Erbe der Schande auf. Dadurch, dass die Autorin als Deutsche und Engländerin diese sensible Thematik bearbeitet, entsteht eine ganz neue Perspektive der Betrachtung.
Die Lesung findet diesmal auf einem Donnerstag statt. Die Autorin weilt nur dann für ein paar Tage in Berlin, weshalb die Terminlage nicht so einfach war. Aber eine interessante Buchvorstellung geht immer. Eine Voranmeldung unter 665 261 53 wäre schön.
Das Copyright an dem Foto hat Sylvain Guenot.
Endlich wieder ein neues Buch von Inka Parei. Über zehn Jahre lies die Autorin ihre Leserschaft bis zum Erscheinen ihres neuen Romans warten. Inka Parei lässt sich nicht von scheinbaren Vermarktungsnotwendigkeiten diktieren, wann das nächste Buch zu erscheinen hat.
Nun also "Humboldthain". Im Zentrum Ostberlins finden Bruno, Ina und ihr Sohn Julius in den Neunzigerjahren ihr Zuhause. Aber der Freiraum, der sich für sie dort aufgetan hat, schließt sich bald wieder. Brunos Leben wird unübersichtlich, er verstrickt sich in Lügen, strauchelt privat wie beruflich und verlässt die Stadt. Als Erwachsener begibt sich sein Sohn in New York auf Brunos Spuren und stößt auf immer mehr Widersprüche. Anderthalb Jahrzehnte später vermittelt eine Familienberaterin ein Treffen, das ihn mit Frau und Sohn wieder zusammenbringen soll. Im Humboldthain, einem zentralen Ort seiner Kindheit. Hier ist er schon einmal in eine dramatische Situation geraten. Doch die Begegnung auf einer Anhöhe in der Nähe des ehemaligen Flakbunkers im Park verläuft anders als erwartet. Eine fremde Frau taucht auf, die Motive der Beraterin sind uneindeutig, Ina kommt nicht. Die Situation spitzt sich zu, als Bruno mit Julius den Bunker aufschließt. Liegt der Grund für Brunos Ausflüchte im Innern des finsteren Gebäudes?
In "Humboldthain" erzählt die gefeierte Romanautorin Inka Parei luzide und eindringlich davon, wie die Aussöhnung einer Familie von den Folgen der deutschen Nachkriegsgeschichte immer wieder durchkreuzt wird. Inka Parei gehört zu den wenigen Autor*innen, die – in 2003 – unumstritten den Ingeborg-Bachmann-Preis erhielt und gleichzeitig auch noch mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Ihre bisherigen drei Romane wurde von der Kritik einhellig gelobt. Ihre präzise und klare Sprache wurde stets gefeiert, genauso wie ihre poetische Brillianz. Ist das vielleicht literarisch der Höhepunkt im Leporello-Lesejahr?
Das Copyright an dem Foto liegt bei Graziela Diez.
Die Verfilmung ihres Buchs "Sexuell verfügbar" als Miniserie in der ARD mit Laura Tonke in der Hauptrolle hat Caroline Rosales weithin bekannt gemacht. Vor einem Monat ist ihr neues Buch "Die Ungelebten" erschienen. Aus diesem liest sie in der Buchhandlung LEPORELLO am kommenden Freitag.
Jennifer hat die Leitung des Familienunternehmens übernommen. Sie ist die Frau die scheinbar alles hat: Schönheit, Reichtum, drei Kinder und einen standesgemäßen Ehemann. Doch der Vater Bernd, der als Schlagerproduzent reich und berühmt geworden ist, zieht weiterhin die Strippen. Da droht eine seiner früheren Sängerinnen mit einer Klage wegen Vergewaltigung. Bernd reagiert routiniert auf die Vorwürfe. Seine Tochter Jennifer soll ihm helfen, die Frau zum Schweigen zu bringen.Jennifer beginnt zu begreifen, dass ihre Geschichte als Bernds Tocher mit dem Schicksal der Sängerin engstens verknüpft ist. Die Situation wird für Jennifer zunehmend beklemmender und in wachsendem Maße verliert sie den Boden unter den Füßen.
Caroline Rosales wurde in Bonn geboren und hat als Schülerin bei Hans-Dietrich Genscher gegen ein Taschengeld die Blätter im Garten zusammengerecht. Gleichwohl wurde sie nicht Landschaftspflegerin sondern schlug nach diversen Studien und Auslandsaufenthalt eine journalistische Laufbahn ein. Aktuell ist sie freie Autorin und Kolumnistin bei ZEIT online. Von ihr erschienen diverse Sachbücher. "Die Ungelebten" ist ihr zweiter Roman. Thematisch kreisen ihre Bücher um Frauenthemen. Alltagssexismus und die missbräuchlichen Geschaftsstrukturen, die Frauen jeden Tag erfahren stehen hierbei im Mittelpunkt.
Anmeldungen werden gerne unter 665 261 53 entgegengenommen. Das Foto stammt von Juliya Goyd.
Herzlich willkommen
zur 12. Ausgabe unseres Lesefestes "Rudow liest". Alle Mitwirkenden haben dazu beigetragen, dass wieder ein buntes und lebendiges Programm entstanden ist. Wohl jede/r kann hier etwas entdecken, was ihm bzw. ihr gefällt. Mal spannend, mal humorig, mal nachdenklich stimmend, aber natürlich auch mit Tiefgang und immer wieder auch mit einem Blick in bisher unbekannte Welten. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Dort wo eine Telefonnummer angegeben ist bitten wir um Anmeldung. Für die Teilnahme an der Hauptlesung benötigen Sie die kostenlosen Eintrittskarten, welche Sie in den Fachgeschäften TUI-Reisecenter und Leporello-Buchhandlung erhalten. Bei der Hauptlesung ist die Bestellmenge auf maximal sechs Karten pro "Haushalt" begrenzt. Auf los geht’s los! Sichern Sie sich Ihre Plätze! Und viel Spaß!
Das Programm
Freitag, der 15.3.24
Die nicht-öffentlichen Schullesungen
10.00 Uhr
Andreas Steinhöfel, Melanie Garanin: Völlig meschugge?!, Carlsen Verlag
Teenager zu sein ist nicht einfach. Nicht für Umweltschützerin Charly, nicht für den syrischen Flüchtlingsjungen Hamid und auch nicht für Benny, dessen Opa im Sterben liegt. Zum Abschied gibt der seinem Enkel einen Davidstern, und erst als Benny den öffentlich trägt, wird allen bewusst, dass er Jude ist. Und Hamid ist Moslem! Schlagartig sprudeln aus den Jugendlichen die tradierten Ressentiments der Erwachsenenwelt – aber die drei kämpfen um ihre Freundschaft.
Walter-Gropius-Schule zu Gast im Zentrum Dreieinigkeit, Lipschitzallee 7, 12351 Berlin
10.30 Uhr
Julia Blesken, Hasenherz. Held aus Versehen, Oetinger Verlag
Fridi ist schüchtern und wenig selbstbewusst. Vor der anstehenden Pfadfinder-Fahrt und der Abschlussprüfung mit den peinlichen Aufgaben graut es ihm. So versäumt er absichtlich die Fahrt des Busses – doch was nun? Da trifft Fridi zufällig ein paar Freund*innen aus der Schule, die auch keinen Plan haben, was sie machen sollen. Es beginnt ein Roadtrip der ganz besonderen Art, der die Kinder an den Stadtrand von Berlin führt. Dort übernachten sie alle in Fridis Pfadfinderzelt im Wald.
Schliemann-Schule, Groß-Ziethener Chausse 81, 12355 Berlin,
10.30 Uhr
Lena Hach, Was Wanda will, Mixtvision Verlag
Wanda will nur Eines: den signierten und wahnsinnig wertvollen Tennisball von Mr. B. Dumm nur, dass dieser in einer Vitrine liegt, die strengstens gesichert ist. Was tun? Unter ihren Mitschülern findet sie fünf Mitstreiter. Zusammen bilden sie ein sechsköpfiges Team, in dem jeder mindestens eine herausragende Fähigkeit hat. Und dann nimmt der meisterhaft geplante Diebstahl seinen Lauf …
Campus Efeuweg, Efeuweg 34, 12357 Berlin
12.00 Uhr
Volker Surmann, Leon Hertz und die Sache mit der Traurigkeit
Dreizehndreiviertel, heimlich verliebt und Stimmungstiefs, die genau dann anklopfen, wenn er es gar nicht gebrauchen kann - für Leon Hertz ist das Leben nicht einfach. Immerhin bekommt er bei seinem Referat zum Thema Tod und Trauer Unterstützung: Der stille Rouven hilft ihm bei seinen Recherchen über ein rätselhaftes Holzkreuz an der Ampel. Leon merkt bald, dass auch Rouven Traurigkeit kennt und sie einiges gemeinsam haben. Aber etwas scheint ihrer Freundschaft im Weg zu stehen …
Campus Efeuweg, Efeuweg 34, 12357 Berlin
Die öffentlich zugänglichen Lesungen
15.00 Uhr
Bärbel Schäfer, Meine Nachmittage mit Eva, Gütersloher Verlagshaus
Zwei Frauen, zwei Generationen, zwei Erfahrungswelten: Bärbel Schäfer und die 85-jährige Eva Szepesi. Eva trägt eine tätowierte Nummer auf dem Unterarm. Sie war erst elf Jahre alt, als sie allein vor den Nazis fliehen musste und schließlich nach Auschwitz gebracht wurde ... Jeden Mittwoch besucht Bärbel Schäfer ihre Freundin, und die beiden sprechen über Gewalt, Schrecken und Angst, aber auch über Freundschaft, Toleranz, Geborgenheit und Respekt. Bärbel Schäfer gelingt es mit großer Empathie ihre eigene Lebensgeschichte vor den Erzählungen Evas zu spiegeln und damit ihre erschütternden Erfahrungen ins Heute zu holen.
Zentrum Dreieinigkeit, Lipschitzallee 7, 12351 Berlin
Offizielle Eröffnung von "Rudow liest"
durch die Bezirksstadträtin Karin Korte
18.00 Uhr
Deniz Utlu, Vaters Meer, Suhrkamp Verlag
Yunus ist dreizehn Jahre alt, da erleidet sein Vater zwei Schlaganfälle und ist fortan nahezu vollständig gelähmt. Er kann nur noch über Augenbewegungen kommunizieren. Zehn Jahre wird er von Yunus’ Mutter gepflegt, erst in einem Heim, dann zu Hause, bevor er stirbt. Im Gefolge werden bei Yunus immer wieder Bilder aus seiner Kindheit wach: Erlebnisse und Gespräche mit dem Vater. Sie fügen sich zu dem warmherzigen Porträt eines Mannes, der mit lauter Stimme lachte oder auf Arabisch fluchte, der häufig abwesend und leicht reizbar war, der nach Istanbul ging, dort den Militärputsch miterlebte und schließlich mit einem Frachtschiff nach Deutschland kam.
Gertrud-Haß-Bibliothek, Alt-Rudow 45, 12357 Berlin, 90239-1940/1
20.00 Uhr
Dorothee Riese, Wir sind hier für die Stille, Piper Verlag
Anfang der 1990er Jahre wandert die fast sechsjährige Judith mit ihren Eltern von Deutschland nach Rumänien aus. Ihr Ziel ist ein abgelegenes Dorf in Transsilvanien am Rande der Karpaten. Judith soll in einer ursprünglichen, vom Kapitalismus freien Gemeinschaft aufwachsen. Mit wachem Blick erkundet sie den Ort, seine Menschen, Geschichte und Sprache. Bald wird sie zur Wahlenkelin der alten Siebenbürger Sächsin Lizitanti. Und sie lernt Irina kennen, die mit ihrer Ziege im Milchauto mitfährt. Doch die Widersprüche zwischen mitgebrachter Utopie und vorgefundener Realität stellt die Familie vor immer größere Probleme.
Buchhandlung Leporello, Krokusstr. 91, 12357 Berlin, 665 261 53
Samstag, der 16.3.24
11.00 Uhr Öffentliche Lesung!
Stepha Quitterer, Pepe und der Oktopus auf der Flucht vor der Müllmafia, Gerstenberg Verlag
Mitten in der Nacht passiert Unglaubliches: Ein zitternder, bibbernder Oktopus flüchtet sich zu Pepe ins Zimmer! Der Oktopus kann zwar nicht sprechen, aber über Farben und Formen kommunizieren. Und Pepe findet schnell heraus, dass es sich bei seinem neuen Freund um den ranghöchsten Diplomaten der Weltmeere handelt: Er soll in Europa ein generelles Plastikverbot bewirken. Doch die Müllmafia ist ihm dicht auf den Tentakeln und will genau das um jeden Preis verhindern. Der Oktopus braucht Hilfe – Pepes Hilfe! Ein Abenteuer beginnt, welches die beiden bis ins Südchinesische Meer führt.
Schliemann-Schule, Groß-Ziethener Chausse 81, 12355 Berlin
12 Uhr
Fabian Friedmann, Oase Neukölln, Parlez Verlag
In "Oase Neukölln" steht eben dieser Berliner Bezirk mit all seinen Facetten im Zentrum des Geschehens. Rudower Nazis, dubiose Serben, arabische Großfamilien, Partygänger und Obdachlose – sie alle tummeln sich in diesem Roman und werden über verschiedene Erzählstränge zusammengeführt, bevor es zum großen Showdown kommt. Das Besondere: nicht wenige der beschriebenen Szenarien beruhen auf wahren Ereignissen!
Rudower Wochenmarkt, Prierosser Str., 12357 Berlin
14.30 Uhr
Kerstin Ehmer, Diese Freiheit bedeutet mir alles. Das Leben der Kathleen Scott, mare
Als Waise und jüngstes von elf Kindern in der Obhut eines Onkels groß geworden, hatte Kathleen früh gelernt, eigene Entscheidungen zu treffen. Kaum erwachsen, ging sie trotz kärglicher Mittel zum Kunststudium nach Paris, pflegte Freundschaften zu Auguste Rodin, Isadora Duncan und George Bernard Shaw, diente als freiwillige Helferin im Mazedonienkrieg und schlief auf Reisen in Männerkleidern getarnt unter freiem Himmel. Sie wurde als Ehefrau des Polarforschers R.F. Scott zu seiner engsten Vertrauten und Triebfeder seiner Südpolexpedition – und führte auch als seine Witwe ein so pralles Leben, dass es für zwei gereicht hätte.
TUI-Reisecenter, Alt-Rudow 25a, 12357 Berlin, Tel.: 663 70 11
15.30 Uhr
Stephan Abarbanell, Paula oder Die sieben Farben der Einsamkeit, Blessing Verlag
Paula Munweis wurde als junges Mädchen aus Minsk nach New York geschickt, träumte von einem Medizinstudium, war überzeugte Anarchistin. Doch dann traf sie ihren Ehemann, den Gründer des Staates Israel David Ben-Gurion. An ihrem Lebensabend zieht sie widerstrebend mit ihm in einen Kibbuz in der Wüste Negev. Im Mai 1966 erwartet Ben-Gurion einen späten Freund, den vor Kurzem aus dem Amt geschiedenen Konrad Adenauer. Und wieder einmal ist es an Paula, diesen Besuch auszurichten und zu gestalten.
Ev. Kirchengemeinde, Dorfkirche Rudow, Köpenicker Str. 187, 12355 Berlin
16.30 Uhr
Evan Tepest, Schreib den Namen deiner Mutter, Piper
Alex schreibt an einem Essay. Und kommt nicht voran. Das Thema:Worüber meine Mutter und ich nicht sprechen. Ein Besuch in der glamourös kaputten Provinzvilla der überreizten Mutter soll weiterhelfen, doch er zeigt nur: Sie sprechen gar nicht miteinander. Nicht über Alex’ Queerness, nicht über die Antidepressiva, die sie offensichtlich beide nehmen, nicht über die Traumata der Familie. Als die Mutter Alex beim Schützenfest (versehentlich!) anschießt, ist klar, dass nicht nur die Arbeit am Essay gescheitert ist.
Alte Kloster-Apotheke, Alt-Rudow 70, 12355 Berlin, Tel.:290 278 290
17.30 Uhr
Stefan Moster, Bin das noch ich?, Mare Verlag
Musik ist Simons Beruf und seine Berufung. Doch eines Tages auf einer Sommertournee durch Finnland passiert es: Zwei Finger der linken Hand verweigern ihren Dienst, Simon muss das Konzert abbrechen. Er ahnt, dass es sich um einen nicht heilbaren Defekt handelt. Eine Musikerkollegin bietet ihm an, ihm für eine Weile ihr Ferienhäuschen auf einer Schäreninsel zu überlassen, damit er Klarheit über seine Lage gewinnen kann. Ganz allein macht Simon sich mit der Natur der kleinen Insel vertraut, dem Meer, den Bäumen, den Möwen, lernt Bootfahren und Holzhacken. Und sucht nach einer Antwort auf die Frage, was er ohne seine Geige sein kann.
GanzOhr, Krokusstr. 95, 12357 Berlin, Tel.: 284 726 480
Hauptlesung
20.00 Uhr Maxim Leo, Wir werden jung sein, Kiepenheuer & Witsch
Ihr Leben gerät aus den Fugen, als die Teilnehmer einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité plötzlich jünger werden. Jakob ist gerade seiner ersten Liebe begegnet und verliert auf einmal jegliche Lust. Jenny wünscht sich seit vielen Jahren vergeblich ein Kind und wird plötzlich schwanger. Und Verena, die zweifache Olympiasiegerin über 100 Meter Freistil, hat ihre Profizeit längst hinter sich, als sie bei einem Schaukampf der Ex-Stars überraschend neue Rekorde aufstellt. Als die Öffentlichkeit von diesen und anderen Verjüngungen erfährt, überschlagen sich die Ereignisse.
Eintritt zu dieser Veranstaltung erhalten Sie nur mit den kostenlosen Eintrittskarten, welche Sie in den Rudower Fachgeschäften TUI-ReiseCenter und Leporello erhalten.
Veranstalter: AG Rudow in der Dorfkirche Rudow, Köpenicker Str. 187, 12355 Berlin
Sonntag, der 17.3.24
11.00 Uhr
Veronika Peters. Nackt war ich am schönsten, Rowohlt Verlag
Antonia Bachmann kehrt aus der Bretagne in ihr oberhessisches Heimatdorf zurück. Im Haus der verstorbenen Mutter hat sich eine mysteriöse Greisin, eine frühere Dada-Künstlerin, eingenistet und sorgt für Aufsehen. Und für Gerechtigkeit. Warmherzig, klug und mit hinreißendem Witz erzählt Veronika Peters in ihrem neuen Roman von der Freiheit und Selbstermächtigung weiblicher Kunst - und von Frauen aus drei Generationen, die sich, ob tot oder lebendig, viel zu sagen haben.
Alte Dorfschule Rudow, Alt-Rudow 60, 12355 Berlin, Tel.: 660 683 10
15.00 Uhr
Stefanie Gerhold, Das Lächeln der Königin, Kiepenheuer & Witsch
Ihre Schönheit ist zeitlos, ihre Entdeckung eine Sensation – die Büste der Nofretete. 1913 gelangt sie nach Berlin und wird für den Mäzen der Grabungen, James Simon, zum Triumph. Doch bald werden Rückgabeforderungen laut. Stefanie Gerhold erzählt vom kolonialen Grabungsrausch in Tell el-Amarna, jüdischem Bürgertum in Berlin und den flirrenden Hoffnungen der Zwanzigerjahre.
Pfarrei St. Joseph, Alt-Rudow 46, 12357 Berlin
17 Uhr
Nilufar Karkhiran Khozan, Terafik, Blessing Verlag
Es ist Nilufars erste Reise nach Iran und in eine ihr unbekannte Familie – die Familie ihres Vaters, der sie verlassen hat, als sie noch ein junges Mädchen war und zurück in seine Heimat gegangen ist. Dort trifft sie auf neue Gesichter, die alle ihre Wunden und Sehnsüchte haben und eine Gesellschaft voller Gegensätze. Nilufar lernt ein Leben kennen, das hätte ihres sein können, und einen Vater, der ihr immer dann ausweicht, wenn sie ihm nahekommt. Umgeben vom Chaos der ständig fließenden Hauptstadt Teheran und der wohlmeinenden Gastfreundschaft ihrer Verwandten entblättert Nilufar Schicht um Schicht die Zerrissenheit eines Landes, ihrer Familie und ihrer eigenen Identität.
Buchhandlung Leporello, Krokusstr. 91, 12357 Berlin, 665 261 53
Copyright an dem Foto hat Sven Görlich!
Erdling ist der Name einer jungen Frau und Emma ihr Vorname. Emma Erdling ist notorisch pleite. Nur dank der Unterstützung ihrer kinderlosen Großtante konnte sie sich als Privatdetektivin unter dem Pseudonym Andreas Emma von Erdling im teuersten Viertel Berlins selbstständig machen, auch wenn sie nie vorhatte, echte Fälle zu lösen. Stattdessen inszeniert sie ihr Leben in den sozialen Netzwerken als knallharte, linksideologische Ermittlerin, bis unvorhergesehene Ereignisse ihre gemütlich eingerichtete Existenz erschüttern und ein Shitstorm über sie hereinbricht. Doch schon tags darauf soll sie ihren ersten, wenngleich unlösbar scheinenden Auftrag übernehmen: Oskar Lafontaine sucht ihr Büro auf. Seine Frau Sahra Wagenknecht sei entführt worden, von Außerirdischen, er wolle sie zurück, Geld spiele keine Rolle. Emma macht sich auf die Suche nach den Außerirdischen. Ihre Recherchen führen sie auf eine lange Reise in fantastische Erzählwelten. Bei ihrem wilden Ritt durch Raum und Zeit gerät sie in die Vergangenheit, zur Literatur und Philosophie. Hierbei begegnet sie u.a. Karl Marx, Voltaire, Thomas Mann, Vicki Baum wie auch den Gedankenwelten der älteren deutschen Science-Fiction-Autoren. Der Roman legt auch eine Spur zu den geistigen Irrungen und Wirrungen des zwanzigsten Jahrhunderts, so dass laut Autorin mit dem Roman ein "narratives Kulturdenkmal" entsteht. Und Sahra? Wird es noch mit der Parteigründung klappen?
Emma Braslavsky ist Autorin und Kuratorin. Als Erzählerin wurde sie mit ihrem tragikomischen Debütroman "Aus dem Sinn" bekannt, ein Buch über die Schwerkraft des Gedächtnisses, für den sie den Uwe-Johnson-Förderpreis und den Franz-Tumler-Literaturpreis erhielt. Ihre Erzählung "Ich bin dein Mensch" bildete die Vorlage für den gleichnamigen Film von Maria Schrader, der mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet und als Kandidat für den besten internationalen Film bei den Oscars ausgewählt.wurde. Mit "Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten" hat die Autorin 2019 einen Berlinroman der besonderen Art vorgelegt, der in naher Zukunft spielt und von der Radikalisierung des Individuums, von der schmalen Grenze zwischen natürlichem und künstlichem Leben und von der Allmacht der Algorithmen erzählt.
Das Copyright an dem Foto hat Stefan Klüter.