Diese Bücher haben uns besonders gut gefallen:
Christoph Peters berichtet über seine behütete Kindheit in den siebziger Jahren in einem erzkatholischen Dorf am Niederrhein. Seine Eltern beide engagiert in Vereinen, die Mutter Lehrerin, der Vater im Kirchenvorstand. Alles ändert sich, als in Kalkar das Atomkraftwerk Schneller Brüter entstehen soll. Die Dorfgemeinschaft spaltet sich in Befürworter und Gegner dieses Projekts. Nachbarn sprechen plötzlich nicht mehr miteinander, wechseln die Straßenseite. Junge Anti-Atomkraft-Aktivisten aus ganz Deutschland besetzen eine Scheune, versorgen sich selbst, rauchen Haschisch und der Umgang mit diesen Leuten ist natürlich strengstens verboten. Der inzwischen 16jährige Christoph schleicht sich trotzdem zu dieser Gruppe, verliebt sich in die ältere Juliane. Bei einer Massendemonstration mit großem Polizeiaufgebot kommt es zu gewalttätigen Ausschreitungen, die tragisch enden.
Sehr „einfühlsam und packend“ beschreibt der Autor die Zeit der 70er Jahre mit Fernsehsendungen wie Flipper, Lassie oder Prof. Grzimek bis hin zur Spaltung des Dorfes in Hinsicht auf die Entstehung des Schnellen Brüters. Der dann gebaut, aber nie in Betrieb genommen wurde und heute ein Freizeitpark ist.
zum Produkt € 12,00*
Dieser Roman ist bereits 2011 erschienen, jetzt neu aufgelegt als Taschenbuch und das zweite Werk dieser außergewöhnlichen Autorin (von ihr stammt auch das vulminante Buch „Das achte Leben“).
Hier schildert sie den Versuch zweier junger Menschen, ihrer obsessiven Liebe zueinander zu entfliehen und sich von einer belastenden Schuld zu befreien.
Ivo und Stella wachsen gemeinsam auf, Ivo als Adoptivkind in Stellas Familie. Doch auch diese Familie bricht auseinander. Die beiden versuchen, sich eigene Leben aufzubauen, scheitern aber immer wieder, treffen sich nach Jahren wieder, stellen wieder fest, dass sie gemeinsam nicht glücklich werden können. Aber eben auch nicht ohne einander.
Es ist nicht einfach, eine Zusammenfassung dieses Romans zu schreiben, da er sehr vielschichtig ist. Die Handlung ist direkt spannend aufgebaut, erst spät erfährt der Leser von der vermeintlichen Schuld der Kinder, die damals zu einer Katastrophe führte.
Ganz beeindruckend finde ich den Schreibstil der damals 28jährigen Autorin, das sensible Hineinversetzen in die Gefühle und Gedanken ihrer Figuren. Keine ganz leichte Lektüre.
zum Produkt € 22,00*
In dem neuen Roman von Ian McEwan steckt einiges Autobiografisches, wie er selbst sagt, das er seinem Protagonisten Roland Baines mitgegeben hat: so die Beschreibung seiner Eltern, seine Kindheit, seine schulischen Erlebnisse oder seine Erinnerung an einige politische Ereignisse, wie z.B. den Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989. Er beschreibt das Leben des Roland Baines von der Geburt 1948 bis zu seinem 72sten Lebensjahr, mit allen Höhen und Tiefen: der Umzug als Kind von Libyen in ein Internat nach England, das traumatische Erlebnis mit seiner Klavierlehrerin, das Verlassen der Schule ohne Abschluss, das Herumreisen mit Freunden in der Welt, das sich Über-Wasser-Halten mit Gelegenheitsjob, schließlich die Ehe mit der Deutschen Alissa und den Riss, als Alissa ihn und den gemeinsamen Sohn Lawrence von heute auf morgen verlässt, als dieser gerade 4 Monate alt ist. Es beginnt für Roland die Suche nach Schuld, nach dem Warum, nach dem Sinn des Lebens.
In einem Interview sagt McEwan: „Entweder wir vergessen, was uns beunruhigt hat oder wir nehmen es als Teil unseres „Gepäcks“ mit uns mit.“ Ein Roman, der mich in seinen Bann gezogen hat, sowohl sprachlich als auch inhaltlich.
zum Produkt € 32,00*
Ich liebe das Reisen und habe leider erst einen winzigen Teil der Welt kennenlernen dürfen.
Captain James Cook war einer der berühmtesten Entdeckungsreisenden des 18. Jahrhunderts und kehrte leider von seiner letzten, eigentlich gar nicht mehr gewollten Reise, nicht mehr zurück. Anna Enquist zeigt uns das Leben seiner Daheimgebliebenen auf, vor allem aber das Leben seiner Frau Elizabeth, die zu Hause in England immer wieder auf ihn wartete, Kinder bekam, Kinder verlor und immer allein mit ihren Sorgen war.
Anna Enquist erzählt in ihrem faszinierenden Roman von Elizabeths Leben als Frau und Mutter, als Geliebte und als Verlassene, und zugleich schildert sie farbenprächtig die vorviktorianische Zeit, Cooks Abenteuer und Ideen.
Ein sehr lesenswertes Buch, in das man gut "abtauchen kann".
zum Produkt € 13,00*
Es ist gewählt und verkündet:
Das „Lieblingsbuch der Unabhängigen“ 2022 ist
„Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus (Piper Verlag)
Wir gratulieren der Autorin, dem Übersetzerteam und dem Verlag sehr herzlich.
In jedem Jahr wählen die Unabhängigen Buchhandlungen ihr Lieblingsbuch. Und auch bei uns in der LESBAR ist "Eine Frage der Chemie" ein Lieblingstitel unserer Kundinnen.
Zum Inhalt:
Elizabeth Zott ist eine Frau mit dem Auftreten eines Menschen, der nicht durchschnittlich ist und es nie sein wird. Doch es ist 1961, und die Frauen tragen Hemdblusenkleider und treten Gartenvereinen bei. Niemand traut ihnen zu, Chemikerinnen zu werden. Aber schon 1961 geht das Leben eigene Wege. Und so nimmt Elizabeth einen Job als Moderatorin der biederen TV-Kochshow »Essen um sechs« an. Doch auch hier hat sie ihren eigenen Kopf. Denn für sie ist Kochen Chemie - und Chemie bedeutet Veränderung der Zustände!
»In Elizabeth Zott verliebt man sich total. Lange habe ich nicht ein so unterhaltendes, witziges und kluges Buch gelesen wie dieses.« Elke Heidenreich
Dem kann ich mich nur anschließen!
»Wie frisch Atem holen! Ein ausgesprochenes Vergnügen - hintersinnig, warm und unwiderstehlich.« Claire Lombardo
zum Produkt € 26,00*
Ich liebe das Meer - ob im Süden oder im Norden. Und die Menschen, die dort leben. Viele lebten lange vom Meer, von der Fischerei und auch sonst als Kapitaine auf den großen Meeren.
Und die Ehefrauen - die warten................... ihr Leben lang und sind doch immer da, wenn man sie braucht.
Doch die Zeiten ändern sich, kaum noch Fischerei, und Walfang schon gar nicht, dafür nehmen die Touristen den Lebensraum der Inselbewohner ein.
Dörte Hansen hat mich mit ihrem lang erwarteten dritten Roman in einen Bann gezogen.
Sie erzählt so feinsinnig von der kleinen Nordseeinsel, von den Gezeiten, vom Wellengang. Von der Familie Sander, die mehr als dreihundert Jahre in einem dieser Dörfer lebt. Im schönsten Haus der Insel - mit einem Zaun aus Walfischzähnen.
Was macht das Meer mit diesen Menschen und Familien - ich glaube niemand besser kann es so wunderbar gefühlvoll beschreiben und Atmosphäre schaffen wie Dörte Hansen anhand der Geschichte von Jens und Hanne sowie ihren drei Kindern.
Mich hat das Buch nicht losgelassen und ich habe es leider viel zu schnell verschlungen - Wie ein Wal manchmal Menschen verschlingt......
Ein Buch, das Sie unbedingt lesen müssen!!!!!!
zum Produkt € 24,00*
Am 23.09.22 hatten wir die Bestsellerautorin Meike Werkmeister mit ihrem wunderschönen Sommerroman "Das Glück riecht nach Sommer" in der LESBAR.
43 Zuhörer/innen +VHS und LESBAR-Team waren begeistert von dieser netten und natürlichen Autorin,die uns einen tollen Querschnitt aus dem Buch und viele Einblicke in das Leben einer "Buchschreiberin" gegeben hat.
Am Wochenende vor der Lesung hatte ich endlich Zeit, den Roman komplett zu lesen.
Und ich bin begeistert abgetaucht in die Welt der jungen Ärztin Tina, die aus ihrer alten Heimat in der Nähe von Husum endlich ihrem Traum gefolgt ist, in Hamburg ein neues Leben anzufangen. Und da geht es gleich richtig los. In der WG ihrer Freundin werden Partys gefeiert, sie bewirbt sich an dem Krankenhaus, an dem sie Praktikantin war und sie ist hoffnungslos auf Wohnungssuche - und als das nicht so schnell klappt, zieht sie in eine Schrebergartenlaube, die direkt an einem Alsterfleet liegt. Traumhaft schön vorzustellen.
Natürlich kommt auch die Liebe in dieser Geschichte nicht zu kurz und es taucht nicht nur eine alte Liebe auf sondern es ergeben sich auch weitere Möglichkeiten.
Alles begleitet von einer Rettungsaktion für ein leukämiekrankes Kind und einer "Rentnergang" in der Schrebergartenkolonie.
Lassen Sie sich darauf ein und kehren noch einmal mit diesem Buch in einen wunderschönen Sommer zurück;-)
zum Produkt € 13,00*
Ab und zu muss es für mich auch mal ein Krimi zur Unterhaltung sein. Bereits den ersten Teil „Nachttod“ dieser Trilogie von Johanna Mo habe ich in Rekordzeit gelesen, musste nun mehrer Monate auf das Erscheinen des zweiten Bandes warten: Ein Mann und sein kleiner Sohn verschwinden, zunächst spurlos. Hanna Duncker und ihre Kollegen von der Kalmarer Polizei kommen trotz Unterstützung durch die Bevölkerung nur mühsam mit ihren Nachforschungen voran. Dann wird in einem leerstehenden Haus eine schreckliche Entdeckung gemacht und die nervenaufreibende Suche nach einem Mörder beginnt.
Der Spannungsaufbau hält bis zur letzten Seite an, die Personen werden nicht überzogen dargestellt und es kommt immer wieder zu neuen Wendungen. Kein blutiger, brutaler Thriller, sondern einfach ein guter Kriminalroman. Leider erscheint der dritte Teil erst wieder in einigen Monaten…
zum Produkt € 15,00*
Dieser DDR-Bestseller ist bereits im Jahr 1982 erschienen und sogar verfilmt worden. Nun wird er neu herausgegeben und hat nichts an Aktualität verloren.
Almut ist als Kind oft mit ihrem Vater auf seinem Segelboot, einem sog. Drachen, auf einem See in der Nähe von Ostberlin gesegelt, der Vater als Kapitän, sie als Handlangerin. Nach seinem Tod erbt sie dieses Boot und opfert für dessen Erhaltung all ihre Freizeit und ihre Ersparnisse. Ihre Anstrengungen werden von den anderen Bootsbesitzern, ausnahmslos Männer, belächelt, Hilfe erhält sie nur von wenigen alten Kumpanen ihres Vaters. Gerne würde sie den Drachen loswerden, doch die Nachfrage ist gering. Mit den Jahren jedoch baut sie eine Beziehung zu diesem Boot auf und kann verstehen, wieso es ihrem Vater so wichtig gewesen ist.
Ein einfühlsam geschriebenes Buch mit sehr stimmungsvollen Naturbeschreibungen.
zum Produkt € 22,00*
Von diesem Buch hat eine Kundin so begeistert berichtet, dass ich es auch unbedingt lesen wollte. Der Autor schildert das Leben seiner italienischen Großmutter, der Nonna, die er, selbst in Deutschland lebend, seit seiner Kindheit jedes Jahr im Sommer in ihrem kleinen Dorf in Süditalien besucht. Und immer ist alles gleich: die Nonna in ihrer schwarzen Kleidung sitzt auf ihrem Stuhl in ihrem Zimmer mit Blick auf die Straße. Sie sitzt und schaut. Und redet sehr wenig. Und schon gar nicht über ihren Mann oder die anderen Familienmitglieder. Nur mühsam und mithilfe anderer älterer Dorfbewohner wird das entbehrungsreiche Leben der Nonna, ihrer Familie und Vorfahren aufgerollt und einige überraschende Details kommen ans Tageslicht.
Eine tolle Atmosphäre geht von diesem Roman aus, man hört die Fliegen durch die Stube schwirren, kann sich alle Gerüche wunderbar vorstellen. Und taucht ein in die Welt der Nonna, die, sparsam wie sie ist, Gummiringe umhäkelt und sie als Strumpfband benutzt.
zum Produkt € 12,00*