Unsere persönlichen Tipps zu Weihnachten
Beide sind als erfolgreiche schwedische Krimi- und Drehbuchautoren bekannt und haben jetzt mal ein anderes Genre genutzt, was Ihnen sehr gut gelungen ist.
An einer abgelegenen Bucht an der Westküste Schwedens liegt ein Dorf mit dem Namen Schattenseite. Da der Ort von hohen Bergen umgeben ist, erreicht ihn die Sonne nur alle fünf Jahre. Ein astronomisches Phänomen, das genau zum Zeitpunkt auftritt, als diese Geschichte spielt, etwa Ende der 50er Jahre, denn in Schattenreich gibt es noch keinen Fernseher.
Die sechs Freunde Märta, Tangsammlerin mit krimineller Vergangenheit, Malte, Antiquar, Gustav, Besitzer der Phallologischen Galerie, Picasso, der Anstreicher, Inka, eine Peruanerin, die besondere Pflanzen züchtet und Columbus, der Sohn eines Fischers und Herrscher über den Kreisverkehr, waren eigentlich schon immer hier und immer schon Freunde.
Doch seid die Hummer vor Jahren – warum, weiß niemand so genau – die Bucht verlassen haben, ist in dem beschaulichen Ort nicht mehr viel los. Dies ändert sich schlagartig, als eines Tages ein geheimnisvoller junger Mann auftaucht und behauptet, sein Name sei Georg von Nichts. Unsere sechs Freunde nehmen Georg in ihren Freundeskreis auf. Gustav gibt ihm eine Anstellung als Miniaturmaler und einen Schlafplatz in seiner Galerie.
Eine gewichtige Rolle spielen auch noch die reichen Zwillinge Therese und Marie, die das einzige noch vorhandene Lokal in Schattenseite betreiben. Und wie das auf einem Dorf so ist, in der Gaststätte treffen sich alle, zum Essen, zum gemütlichen Beisammensein und auch um Versammlungen abzuhalten. Dort wurde auch darüber abgestimmt, ob ein Fernsehmast auf ihrem heiligen Berg aufgestellt werden soll oder nicht. Außerdem haben die Zwillinge wohl noch adelige Vorfahren, denn eine Locke von Königin Marie Antoniette spielt auch eine Rolle.
Dann kommt wieder der Tag, an dem die Sonne um 12 Uhr mittags über dem Berggipfel zu sehen sein soll. Es wird ein großes Fest gefeiert, an dem das ganze Dorf teilnimmt. Jeder trägt etwas dazu bei, sei es Essen, Getränke, die reichen Zwillinge sponsern die reichlich bestückte Tombola und auch für die Kinder ist ein großes Programm organisiert. Und tatsächlich, nach einem wolkenverhangenen Vormittag kommen die ersten Sonnenstrahlen pünktlich über den Berg.
Ein ruhiges Buch, das sehr zur Entspannung beiträgt.
zum Produkt € 23,00*
Die Geschichte spielt in einem Vorort von Berlin. In Fischbach haben wohlhabende Familien mit ihren Kindern sich ihre Häuser gebaut, mit unverbaubarem Blick auf den Fischbach.
Es ist die heile Welt, die hier gelebt wird und genau dies ist einer der Gründe, warum die Familien hierhergezogen sind.
Das Ehepaar, Fine, eine Schauspielerin und Tim, ein erfolgreicher Programmierer, ist begeistert von dem Familienidyll und den neuen Nachbarn. Für sie ist es das Paradies, das sie sich erträumt haben. Schnell freundet man sich an und verbringt viel Zeit miteinander.
Gegenüber der Schule macht ein neues Geschäft auf. Der Inhaber, ein älterer Herr, ist darauf bedacht, nur Ware anzubieten, die kein anderes Geschäft in der Nähe führt. Er verkauft ausgewählte Teesorten, schöne Dekoartikel, Duftkerzen und besonderen Honig – was ihm den Namen Honigmann einbringt. Er ist nett zu den Kindern, kocht ihnen Kakao und hat immer ein offenes Ohr für die Mütter.
Jeder in Fischbach liebt den Honigmann, bis ein schockierendes Gerücht über seine Vergangenheit die Runde macht. Plötzlich steht alles, was in Fischbach so sicher schien, zur Disposition. Fine gründet eine WhatsApp-Gruppe mit dem Ziel, sich mit anderen Müttern auszutauschen. Innerhalb weniger Stunden hat sie mehr als 300 Mitglieder und total den Überblick verloren. Hasskommentare, Verschwörungstheorien, Rufe nach Selbstjustiz – die Situation schaukelt sich immer mehr auf und der Frieden in Fischbach ist vorbei. Sehr gut schildert der Autor, wie sich Gerüchte über die „Stille Post“ verbreiten.
Peter Huth beschreibt eine wohlhabende Mittelschicht, die materiell orientiert ist. Vordergründig sozial engagiert aber in Wahrheit nur an sich selbst interessiert. Er erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und beleuchtet die Gruppendynamik genau, die in Fischbach entsteht. Er erzählt von den Ängsten der Menschen und dem Kampf um die scheinbar heile Welt. Das Buch ist packend wie ein Krimi, spannend und erschreckend zugleich.
Ein großartiger Gesellschaftsroman der uns den Spiegel vorhält und sehr nachdenklich macht.
zum Produkt € 22,00*
In diesem Roman geht es um Marlene, die aus Wut über den Tod ihres Mannes völlig aus der Bahn geworfen wird und keinen Grund mehr in ihrem Leben sieht.
Die Familie des Mannes mag sie nicht und eigentlich wollten sie beide zusammen Selbstmord begehen. So hatten sie es besprochen. Nun hat er es allein gemacht und lässt Marlene nicht nur traurig, sondern auch wütend zurück.
Das Buch beginnt mit der Trauerfeier, die in einem norddeutschen Landgasthaus stattfindet. Marlene flieht vor der Familie in die Toilette. Aber die Tür geht nicht mehr auf. Marlene schätzt den Abstand zwischen Boden und Tür und versucht, hindurchzukriechen. Auf der anderen Seite beobachtet sie ein Mädchen, das dem Versuch stillschweigend zusieht. Da sie kaum Busen hat, gelingt es ihr bis zur Hüfte. Dann wird es anstrengend.
So fängt dieser mit feinem Witz und berührender Tiefe geschriebene Roman über Marlene, einer Frau, die sich und ihr Leben neu finden muss, an. Nach 30 Jahren Ehe ist sie nun allein, hat keine Freude mehr am Leben, lässt sich gehen, vergisst zu essen und einzukaufen und ist durch Beruhigungsmittel in einem ewigen Dämmerzustand. Dann braucht sie für die Dusche einen Klempner. Der junge Mann, der dann bei ihr vor der Tür steht ist ein früher Schüler von ihr. Da Jack gerade ohne Bleibe ist, lädt Marlene ihn ein, in ihrem Gästezimmer zu wohnen. Jack kümmert sich um Marlene, kocht, räumt auf und geht einkaufen. Doch Marlene hadert weiterhin mit ihrem Schicksal, mit ihrer Wut und ihrer Trauer, mit ihrer Einsamkeit und Verlorenheit.
Da erreicht sie eine Nachricht von ihrer Freundin Wally aus Wien. Diese hat für Marlene einen Brief von ihrem verstorbenen Mann Rolf. Enthält er womöglich die Antwort auf alle offenen Fragen? Kurz entschlossen begleiten Jack und seine Freundin Ida Marlene auf dieser Fahrt, auf der es zu merkwürdigen Begegnungen kommt und Marlene einige Wandlungen und Erfahrungen durchläuft.
Die Geschichte ist voller Warmherzigkeit und voller Verständnis, ohne kitschig oder schwülstig zu sein. Einfühlsam und mit Humor werden die sympathischen Figuren beschrieben. Und am Ende freut man sich mit Marlene, die zurück ins Leben gefunden hat.
zum Produkt € 24,00*
Ein ungewöhnliches Buch und ein ungewöhnlicher Schauplatz.
Das Buch erzählt von einem Tag auf der Raumstation, die von sechs Astronautinnen und Astronauten bewohnt wird und sechszehn Mal am Tag die Erde umkreist.
Wunderschön und berührend wird der Alltag von diesen sechs Menschen, die alle aus verschiedenen Ländern kommen, auf der Raumstation beschrieben. Es geht dabei um private Hintergründe der Hauptpersonen, hauptsächlich aber um den wissenschaftlichen Alltag und um das Staunen angesichts des neuen, durch die Distanz ermöglichten Blicks auf den Planeten und um dessen einmalige Schönheit.
Die Autorin hat den Alltag auf der Raumstation wunderbar überzeugend beschrieben und dafür den renommierten Booker Prize erhalten.
Eine richtige Handlung oder einen Spannungsbogen gibt es nicht. Es sind die 16 Sonnaufgänge und 16 Sonnenuntergänge jeden Tag, die die sechs aus unterschiedlichen Nationen stammenden Astronautinnen und Astronauten erleben. Die Autorin schreibt gefühlvoll, aber nie pathetisch über Mutter Erde und Vater Weltraum. Sie fliegen mit 27 000 km Geschwindigkeit pro Stunde durchs All.
Harvey beschreibt es so: Nur ihre Füße, die über einem Kontinent baumeln, ihr linker Fuß verdeckt Frankreich, ihr Rechter Deutschland. Die behandschuhte Hand verbirgt Westchina.
Oder
Es ist fünf Uhr nachmittags in ihrem kreisenden Raumschiff. Auf der Erde unter ihnen, wo gerade Toronto auftaucht, ist es immer noch Mittag. Auf der anderen Seite der Welt ist schon der nächste Morgen angebrochen, und die andere Seite der Welt wird in vierzig Minuten bei ihnen sein.
Oder
Die Kontinente ziehen vorbei wie Felder und Dörfer an einem Zugfenster.
Sie erzählt auch von den zweihundert Millionen Dingen, wie z. B. eine verlorene Werkzeugtasche, eine fallen gelassene Zange, ein Paar Handschuhe, Abschnitte von Raketen, die mit einer Geschwindigkeit von vierzigtausend Kilometern die Stunde die Erde umkreisen.
Beim Lesen ist man wie selbstverständlich dabei, so als wäre man selbst in diesem Raumschiff.
Ein großer Roman und eine Liebeserklärung an den Planeten Erde.
zum Produkt € 22,00*
Markus Thielemann 32 Jahre jung, auf einem Dorf in Norddeutschland groß geworden, lebt in Hannover und hat für seine Recherchen zu diesem Buch vom Land Niedersachsen ein Jahresstipendium bekommen, damals noch unter dem Arbeitstitel "Der Heideknabe“ lief.
Jannes, unser Protagonist, ist mit 19 Jahren das jüngste Mitglied einer Familie in der Lüneburger Heide und ist mit Leib und Seele Schäfer. Er soll den Hof vom dementen Vater übernehmen. Das Fernsehen besucht die Familie, die zwischen Celle und Uelzen lebt und begleitet alle und vor allem Jannes bei seiner Arbeit. Im Interview erzählt er, dass er sich keine andere Arbeit vorstellen kann. Es ist schön und ruhig und man kann sein eigenes Tempo an den Tag legen. Und man ist vieles in einem: Tierarzt, Buchhalter, Geburtshelfer und Viehzüchter.
Aber er ist auch einsam und zwischen Angst und Wut hin und hergerissen. Angst, dass der Wolf in die Heide zurückkehrt und Wut, dass niemand etwas dagegen unternimmt.
Auch erzählt der Autor eine sehr zeitgemäße Geschichte. Über den Wolf, der nie gesichtet wird, den alle aber gesehen haben wollen, sorgt für handfeste Spannung in dieser Erzählung; Jannes Großvater ist geradezu besessen von dem Tier, holt sich Hilfe ausgerechnet bei einem Nachbarn, der als zugezogener Neurechter Heimat und Brauchtum z. B. mit Sonnenwendfeiern pflegt. Die bedächtigen Heide-Bewohner sind ihm ausgeliefert.
Thielemann ist ein großer Roman gelungen, über eine zutiefst verunsicherte Gesellschaft, die sich in den Gedanken und Gefühlen des jungen Jannes widerspiegelt. Er ist in einer besonderen kraftvollen Sprache modern und spannend geschrieben. Unbedingt lesenswert!
zum Produkt € 23,00*
Iowa ist ein lustiges Reisetagebuch.
Stefanie Sargnagel bezeichnet sich selbst als eine grantelnde Wiener Jungfeministin und reist auf Einladung der Universität in Grinnell mit ihrer 20 Jahre älteren Freundin Christiane Rösinger, einer Berliner Zweite-Welle-Feministin und Punk-Sängerin in der US-amerikanische Einöde Iowas. Die Freundschaft der beiden macht einen besonderen Reiz des Buches aus. Es ist ein heiterer Trip, mitsamt witziger bis anregender Reflektionen über Wurstangebote, übers Furzen oder das Älterwerden in Punk und Würde. Mit der gewohnten Portion Humor und ihrem großen Beobachtungstalent erzählt Sargnagel vom gemeinsamen Reisealltag der beiden ungleichen Frauen und ihren kleinen Abenteuern in der Provinz.
Sargnagel sucht in ihrem Buch nach den Klischees und findet sie insbesondere in von Fast Food und langen Autostraßen geprägten Kleinstadtamerika voll bestätigt.
Sie teilt uns sprachlich brillant ihre Beobachtungen während ihrer Reise durch Iowa mit. Sargnagels leicht beschwipste Analysen werden von ihrer Partnerin Christiane Rösinger ergänzt. In den dargestellten Alltag baut Sargnagel auch immer wieder weitergehende Gedanken über ihr Künstlertum, das eigene Geschlecht und den Kinderwunsch ein.
Gleich nach der Ankunft, während der Autofahrt von Des Moines nach Grinnell, betritt Sargnagel – neugierig auf diese für sie neue Welt – eine Tankstelle. Es öffnet sich das Amerika, von dem sie immer träumte, eine psychedelische grelle Farblandschaft. Eine riesige Getränkeauswahl, abfüllbar in riesige Gefäße, die Hotdogs scheinen sich seit Jahren im Eigenfett zu wälzen.
In Grinnell angekommen, beziehen die beiden ein großes Haus direkt am Collegegelände und suchen in dem 10.000-Seelen-Städtchen nach Abenteuern oder zumindest verwertbaren Erlebnissen. Sie beginnen mit dem Besuch einer Filiale von Walmart, des weltweit größten Einzelhandelskonzern, auf dessen Parkplätzen man sogar legal übernachten darf. Mehr Einkaufen ist dann nicht, im Zentrum schließen die meisten Geschäfte um sechs, die Schaufenster sind ohnehin halb leer. In den nächsten Tagen stromern sie durch einen Outdoor- und Waffenladen, stolpern durch ein Kasino, besuchen ein Tulpenfest niederländischer Auswanderer, nehmen am Kuchenwettbewerb teil und sitzen abends in der Absturzkneipe Rabbitt’s.
Sargnagel liebt die Schönheit von Absturzkneipen. Je undurchsichtiger die Scheiben, desto begehrlicher wird mein Blick, sagt sie.
Klug, ironisch, kritisch, aber nie herablassend schaut Sargnagel auf die USA, auf sich selbst, im Grund auf alles, was sie sieht und wahrnimmt.
Stefanie Sargnagel wurde für diesen Roman mit dem Bremer Literatur Förderpreis 2025 ausgezeichnet.
zum Produkt € 14,00*
Das Frauenpaar Rivka und Esse hat gute Gründe, aufs Land nach Onderweer zu ziehen. Es ist die Sehnsucht nach dem einfachen Leben. Rivka, die mit Anfang 20 einen überraschend erfolgreichen Roman veröffentlichte, kommt mir ihrem neuen Schreibprojekt nicht voran. Esse ist ehemalige Profi-Basketballspielerin und wird in Onderweer ein Team der weiblichen Jugend trainieren.
Das Projekt für die beiden bedeutet einen Neuanfang in der Natur, mit viel Ruhe und Selbstfindung. Esse blüht auf – sie gärtnert, fermentiert, fotografiert. Ihr geht es gut.
Rivka hingegen vergilbt zwischen Kräuterschnecke, Maulwurfbekämpfung und Schreibblockade. Esse wird Teil der Nachbarschaft – Rivka zur Beobachterin. Auch in der eigenen Beziehung.
Spätestens aber, als die Pferdestallbesitzerin und Ratgeberautorin Eva Alta aus dem Nachbardorf auftaucht, um Rivka und Esse ungefragt durch ihr neues Leben zu coachen, fällt ein schwarzer Schatten auf ihren Traum der ländlichen Idylle. Zudem werden sie ihrer Beziehung wegen von der weltfremden Dorfjugend angefeindet und merken sehr bald, dass auch das Landleben kein Honigschlecken ist und das Dorfleben weder idyllisch noch ruhig. Denn was sie beim Kauf nicht beachtet haben, dass ein Wanderweg direkt an ihrem Grundstück und Haus verläuft und die Wanderer ständig durch die Fenster schauen. Unter diesen Bedingungen ist es Rivka unmöglich, sich ihrem neuen Roman zu widmen.
Die beiden Frauen leben sich auseinander, lag vielleicht auch an der Einsamkeit des Dorfes und des Hauses. Rivka zieht wieder in die Stadt und es bahnt sich ein überraschendes Ende an.
Mit ihrem besonderen Humor zeigt uns die Autorin erstickende Abhängigkeiten im Dorfleben von Stadtflüchtigen, Aussteigern und einem Sohn, der Mutter und Bruder nicht loslassen kann.
Das Buch überzeugt vor allem durch eine sehr gelungene charakteristische Darstellung der Protagonisten.
zum Produkt € 24,00*
Lesen Sie gern Familienromane?
Der australischen Autorin hat einen sehr vergnüglichen Familienroman geschrieben, denn „die Schnabels“ sind keine gewöhnliche Familie.
Im Mittelpunkt steht die Familie um Tansy und Simon. Besonders für Simon läuft es zur Zeit nicht rund. Während des Corona-Lockdowns musste er sein Architekturbüro schließen und befindet sich nun n einer wirtschaftlichen schwierigen Situation. So mussten sie sogar ihr luxuriöses Haus in Melbourne verkaufen. Er empfindet es als demütigend nun in einer kleinen Wohnung leben zu müssen. Seine Frau Tansy hingegen meint dazu, es sei viel gemütlicher. Aber dass sie schon bei einem Beratungstermin bei einer Scheidugnsanwältin war, ahnt er nicht.
Seien Schwiegermutter Gloria plant für Ihren verstorbenen Exmann, der sie schon vor Jahrzehnten verlassen hat, eine große Trauerfeier. Denn Gloria will allen eingeladenen Trauergästen zeigen, dass sie die bessere Ehefrau war und dass die 2. Ehefrau völlig versagt hat. Sie beauftragt Simon den verwilderten Garten eines Freundes dazu herzurichten.
Simon versucht eigentlich seiner Schwiegermutter aus dem Weg zu gehen, was nicht immer gelingt, denn er findet sie dominant und furchteinflößend und er fasst die kleinste Bemerkung von ihr als Kritik auf.
Simon ist ein Typ, der immer alles aufschiebt. Er weiß, es muss sich dringend etwas ändern, aber er kann sich nicht dazu aufraffen oder wie es im Text heißt: „Seine Gehirnzellen fühlen sich erschöpft an“. Für kleine Konflikte finden sich Lösungen, bis auf den Garten. Der Termin der Trauerfeier rückt näher und näher und der Garten wird ein immer größeres Problem und das „Dinner mit den Schnabels“ für Simon zum Horror.
Als Leser*in schließt man Simon sofort ins Herz, denn trotz all seiner Schwächen, oder genau deswegen, geht er liebevoll mit seinen Kindern und seiner Frau um und man hofft für ihn und der Familue auf ein guters Ende.
Dieser Roman ist liebevoll, rührselig, kurzweilig und lustig und am Ende, soviel kann ich verraten, wird alles gut.
zum Produkt € 13,00*
"Man kann auch in die Höhe fallen" ist die Fortsetzung von "Hamster im hinteren Stromgebiet". Nach dem Schlaganfall zieht Meyerhoff von Wien, wo er zum Ensemble des Burgtheaters gehörte, nach Berlin. Dort hofft er auf einen Neustart. Doch es läuft nicht so wie gedacht. Er wird nicht warm mit Berlin: die Wohnungsrenovierung stockt, die Stadt ist ihm zu laut, das Schreiben und die Schauspielerei fällt ihm schwer.
Sein Ausraster auf der Geburtstagsfeier seines Sohnes ist für ihn ein klares Warnsignal, dass es so nicht weitergehen kann. Er nimmt sich eine Auszeit und zieht zu seiner Mutter nach Schleswig. Diese wohnt immer noch in dem Haus, in dem er aufgewachsen ist und dass auf einem traumhaften Grundstück an einem See in unmittelbarer Nähe zur Ostsee liegt. Er passt sich dem Tagesablauf seiner Mutter an: Von der Gartenarbeit bis zum Feierabend-Whiskey auf dem Steg. Meyerhoff erholt sich geistig und körperlich zusehends und beginnt wieder produktiv an seinem „Theaterroman“ zu schreiben.
Neben den Geschichten aus der Theaterwelt porträtiert er liebevoll und bewundernd seine Mutter. Sie ist über achtzig, körperlich und geistig fit, voller Lebenslust und lebt ihr Leben so wie es ihr gefällt. Mutter und Sohn verstanden sich schon immer gut und diese gemeinsamen Wochen werden für beide zu einer besonderen Zeit.
Joachim Meyerhoff, geboren 1967 in Homburg/Saar, aufgewachsen in Schleswig, hat als Schauspieler an verschiedenen Theatern gespielt, Mehrmal wurde er zum Schauspieler des Jahres gewählt und seine Romane wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt 2024 mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor.
zum Produkt € 26,00*
Italien! Für Franzi der Inbegriff von Freiheit. So verreist sie, bevor der Abiturstress beginnt, allein nach Italien. Dort verbringt sie eine Nacht mit einem Marmorhändler, der Marmor und seine Rolex-Uhren liebt und sich selbst ganz toll findet. Die Begegnung bleibt nicht ohne Folgen, denn Franzi wird schwanger und bekommt das Kind. Sie ist sofort in ihren kleinen Sohn Hannes vernarrt, der anders ist als andere Kinder. Ein leises, zartes Kind, dass am liebsten den Gesang seiner Mutter lauscht. Ohne Ausbildung und Alleinerziehend sucht sie ein Bleibe für Hannes und sich. Diese findet sie als Untermieterin bei Heinrich Hildbrand, Mitarbeiter bei der Naturschutzbehörde, Ex-Musiker und alkoholkrank. Er bewohnt eine heruntergekommene Villa, die im Besitz der Naturschutzbehörde ist, mitten im Naturschutzgebiet in der Nähe von Hannover.
Die drei werden eine gute Gemeinschaft. Hildebrand besorgt ihr eine Stelle als seine Assistentin, damit Franzi nicht mehr bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad zu ihrer Putzstelle fahren muss. Als er wahrnimmt, das Hannes nicht nur gern Musik hört, sondern musikalisch begabt ist, gibt er ihm Klavierunterricht. Irgendwann kann er dem Jungen nichts mehr beibringen und unterstützt Franzi, Hannes zu fördern.
Durch einen tragischen Arbeitsunfall stirbt Franzi und Hannes lebt danach beim ursprünglichen Vater, dem Marmorhändler.
Über den Tod seiner Mutter kommt Hannes aber nie hinweg, verweigert sich der Musikerkarriere und versucht seinen Weg zu finden.
Volljährig zieht er in eine eigene Wohnung und er, der so zart und schmächtig ist, heuert bei einem Klaviertransporteur an und findet in seinem Kollegen einen Freund. Aber was ist mit Polina, der Freundin aus Kindertagen? Er war schon immer in sie verliebt, hatte ihr aber nie seine Liebe gestanden. Hat er sie für immer verloren?
„Für Polina“ ist ein sanfter, zärtlicher, warmherziger (Liebes-)Roman.
zum Produkt € 26,00*