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Wir lesen aus Passion. Hier findet ihr die Bücher, die wir besonders gemocht haben, und wir sagen euch auch, warum.
Hach, dieses Jahr beschenkt mich jetzt schon mit lauter guten Büchern. Eins davon ist der tragisch-komische Roman "Komische Vögel", in dem wir Charlie und seine Geschwister auf einer langen Reise mit einem alten Wohnmobil durch die USA begleiten, um endlich wieder ihren Vater zu sehen, der vom heimischen Krankenhaus nach Virginia verlegt wird.
Charlie ist Autist. Er ist sehr auf Routinen und Hygiene bedacht, Berührungen mag er gar nicht. Von daher steht seine ganze Welt Kopf, als er unfreiwillig von heute auf morgen mit den hyperaktiven Zwillingen und seiner großen Schwester Davis, die nur noch allen Jungen nach schmachtet, im klebrigen Wohnwagen zusammengepfercht wird. Hallo Dilemma! Die schrobige Ludmilla, die spontan als Babysitterin und Fahrerin einspringt, ist ihm auch nicht geheuer. Ablenkung bringen einzig die Vögel, die er unterwegs zu Gesicht bekommt, denn Charlie ist ein „Birdie“, ein Vogelnarr und kann diese Leidenschaft nur mit seinem Vater teilen. Charlie setzt sich selbst die Aufgabe, alle Vögel, auf der Vogelliste unterwegs zu finden, die er und sein Dad zusammengestellt haben.
Unser junger Erzähler, der auf dieser langen Fahrt über sich hinauswächst, ist mir gleich auf den ersten Seiten ans Herz gewachsen und einfach ein so sympathischer, häufig unverstandener Junge. Charlie muss einige Herausforderungen meistern, trifft interessante, liebenswürdige Menschen und macht Erfahrungen - gruselige wie schöne, die ihn verändern. Denn am Ende der Reise wird Charlie klar, dass er, wenn er wirklich leben will, über seinen Schatten springen muss.
Lebendig, witzig und manchmal traurig erzählt Charlie aus seiner Sicht und dabei entsteht einfach eine wahnsinnig gute Geschichte, die mich mitgerissen hat.
zum Produkt € 16,00*
Wow, einfach nur wow. Ein weiteres fantastisches Buch von Alice Oseman. Dies ist nun das dritte Buch, das ich von ihr lesen durfte und ich werde immer wieder aufs Neue begeistert! Diese Art, die Gefühle der Charaktere so rüberzubringen, dass sie greifbar werden, wow! Diese Bücher unterschieden sich einfach so sehr von den klischeehaften, schüchternen Hauptpersonen, die sich unsterblich in einen „Badboy“ verlieben. So geht es bei Alice Oseman eher um die Selbstfindung und
eigene Akzeptanz der beteiligten Personen. Und genau das macht die Bücher für mich so unfassbar lesenswert!
Wenn man dieses Buch ohne gewisse Vorkenntnisse beginnt, dann erscheinen spezielle Empfindungen der Personen vorerst als „ungewohnt“. Schnell werden jedoch die Beweggründe immer deutlicher und man wird zunehmend Teil einer Reise der Selbstfindung und -reflektion. Während dieser setzt man sich immer mehr mit den Gedanken und Gefühlen von der ungeküssten Georgia und ihren Freunden auseinander und wächst zusammen, sogar über den Buchrand hinweg, über sich hinaus. Dies macht es nahezu unmöglich das Buch aus der Hand zu legen. So renne ich seit knapp 2 Wochen immer noch mit einem Dauergrinsen im Gesicht herum, allein bei dem Gedanken an dieses Buch.
Vor allem das Wort der „Liebe“ wird ganz anders beleuchtet und definiert:
„Ich hatte so verzweifelt nach meiner Vorstellung von wahrer Liebe gesucht, dass ich sie nicht einmal gesehen hatte, als sie direkt vor meiner Nase war“ (Absolute Lieblingsstelle, ohne zu viel zu verraten ;)
zum Produkt € 16,95*
Schnipsel von der Vergangenheit und der Gegenwart, mal längere und kürzere, fliegen uns Lesern entgegen, und schnell wird klar: Toffee, die eigentlich Allison heißt, steckt ziemlich in der Klemme. Auf der Suche nach der Ex-Freundin ihres gewalttätigen Vaters, um bei ihr Unterschlupf zu finden, trifft Toffee die alte Marla und nistest sich bei ihr ein. Marla hält die junge Außreißerin immer wieder für ihre alte Schulfreundin Toffee. Vertraute Momente entstehen, die jedoch zerbrechlich wie Glas sind. Denn Marla ist dement und allein. Und Toffee merkt schnell, dass nicht nur sie dringend eine Freundin braucht... Die Autorin hat immer wieder den richtigen Ton getroffen, trotz aller Schwere überwiegt am Ende die Leichtigkeit und die Hoffnung auf ein besseres Leben. Ab 14 Jahren.
zum Produkt € 19,00*
Wie kann man sich schlechten Einflüssen entziehen, wenn man ihnen ohne Wehr ausgesetzt wird? Zwei Welten kollidieren, als Frank und seine Mutter den Großvater nach 18 Jahren Haft aus dem Gefängnis abholen. Weshalb er solange saß, wird Frank nicht erzählt. Der vierzehnjährige Frank, der ein wohlbehütetes Leben mit seiner Mutter in Wien führt, findet seinen Großvater Ferdinand interessant. Der ist allerdings ein gewaltätiger Tyrann und sucht immer wieder Franks Nähe. Warum genau, weiß Frank nicht. Aber Frank wird immer mehr in den Bannkreis seines Großvaters gezogen, klaut mit ihm ein Auto und erhält eine Pistole. Ein ungutes Gefühl macht sich bei der Leserin breit. Besonders, wenn es um den vermeintlichen Mord geht, den Ferdinand begangen hat - oder auch nicht - und er Frank sachlich erklärt, dass ein Mord eigentlich kein Motiv braucht. Am Ende muss man sich einfach dazu entschließen. Hat Frank eine Chance, sich dem Abgrund zu entziehen, bevor es zu spät ist? Mich hat während der ganzen Lektüre eine ungeheure Spannung begleitet, die auch nach der letzten Seite nicht enden wollte. Trotz oder gerade wegen des kleinen Settings und minimierten Ensembles an Figuren hat der Zauber sich auf den wenigen Seiten gut entfalten können. Es braucht nicht viel, um ein Leben zu ruinieren...
zum Produkt € 24,00*
Ein Schubs und das ganze Leben ist von grundauf verändert. Emmet kehrt aus der Jugendhaft – aufgrund eines sehr unglücklichen Unfalls – geläutert zu seinem kleinen Bruder Billy auf die Farm zurück. Die Mutter hat sich vor Jahren davon gemacht, der Vater ist vor kurzem verstorben.
Die Brüder hält nichts mehr an diesem trostlosen Ort und beschließen sich auf den Weg in ein besseres Leben zu machen. Dass sich ihnen zwei ausgebüchste Mitinsassen anschließen, passt Emmet nicht wirklich in den Kram – ohne zu wissen, dass sie auch ganz andere Ziele als Emmett und Billy verfolgen...
Mit ruhiger Erzählstimme führt uns Amor Towles durch die staubbedeckten Straßen der 50er Jahre und lässt uns ein Sammelsorium an tragischen und verrückten Existenzen begegnen, die zum Nachdenken über das eigene Leben anregen. Ein verkrachter Feelgood-Roadmovie im Buchformat, der begeistert!
zum Produkt € 26,00*
Anatomy war ein Lesegenuss: für mich ein romantisch-atmosphärisches
Rundumpaket. Die junge Adelige Lady Hazel hat sich auf die Fahnen geschrieben, Chirurgin zu werden. Im viktorianischen London leider etwas schwierig umzusetzen. Doch zielstrebig wie Hazel ist, lässt sich Dr.
Beecham von der Fakultät auf einen Deal ein: Wenn sie die harten Prüfungen besteht, wird sie als Chirurgin aufgenommen – falls Hazel
versagt, wartet statt der Chirurgie nur noch der nächste Ballsaal auf sie.
Leichenräuber Jack kommt da wie gerufen, und zusammen streifen die beiden nachts über den Friedhof, um Praxismaterial für Hazel zu besorgen.
Zwischen Leichenteilen und Grabsteinen erblüht nach und nach eine zarte Liebe, die Jack und Hazel allerdings nicht lange genießen können – denn eine furchterregende Krankheit hat London fest im Griff
und bedroht nicht zuletzt auch einen der beiden…
Ich freue mich wahnsinnig auf den nächsten und damit abschließenden Teil der Duologie und möchte jedem, der einer zarten Liebesgeschichte im Regenecy-Zeitalter, alten Gemäuern, muffigen Vorlesungssälen samt aufgeschnitten Leichen etwas abgewinnen kann, diese spannende Geschichte ans Herz legen. Für wagemutige Vierzehnjährige meint Rike.
zum Produkt € 16,95*
In der Dunkelheit kräuselt sich der Staub, die Ratten flitzen über die regennaßen Pflastersteine und man kommt nicht umhin, sich zu fragen: Hat sich da etwas im Schatten bewegt?
„Ganz gewöhnliche Monster“ ließ mich in ein viktorianisches, fantastisches Abenteuer eintauchen, das nur so vor Atmosphäre strotzt. Wir begleiten Mr. Coulton und Mrs. Quickie, die sich auf die Suche nach den besonderen Kindern, pardon Talenten, begeben.
Besonders Marlowe, das Kind, das vor acht Jahren als Baby aus dem Cairndale-Institut entführt worden ist, das Kind, das blau leuchtet, scheint von enorm großer Bedeutung zu sein. Wie groß, ahnt zu dem Zeitpunkt noch niemand. Oder vielleicht doch? Denn noch ein weiterer Mann, ein Mann aus Rauch und Schatten macht Jagd auf den Jungen...
Wer ansatzweise gerne Jonathan Strange & Mr. Norell las oder X-Men mit einem historischen Setting was abgewinnen kann, sollte hier zuschlagen. Eine Herbstlektüre des Grauens! Und das meine ich positiv!
zum Produkt € 24,00*
Dereinst in der Männerwelt des Spätmittelalters: Bianca muss heiraten. Und wie es nun einmal so Brauch ist, irgendeinen Typen, den sie noch nie zuvor gesehen hat. Quasi russisches Männerroulette zum Wohle der Familie. Bevor dies geschieht, erzählt ihr ihre Tante von einem Geheimnis, das nur bestimmten Frauen der Familie vorbehalten ist. Es handelt sich um eine Mannshaut namens Lorenzo, die angezogen werden kann und danach voll funktionstüchtig ist. In wirklich allen Belangen. Jahaa, allen! Da kann es auch nicht schaden, mal einen Blick auf den Zukünftigen zu werfen. Jedoch sind die ersten Schritte als Mann beschwerlich...
Mit einer angenehmen Leichtigkeit und tiefgründigem Humor zeigen Hubert & Zanzim in ihrem brillant illustrierten Graphic-Novel-Meisterstück zudem, dass es auch manchem Manne nicht leicht fällt, unter seinesgleichen zu wandeln.
Fabelhaft! Meint Steffi
zum Produkt € 29,00*
Über Geschmack lässt sich natürlich streiten, aber man muss zugegeben: Das Cover ist doch mal ein Hingucker! Sayaka Muratas Geschichten sind ebenfalls der Knaller, bei manchen dreht sich einem auch mal der Magen um. Also vielleicht besser nicht zum Frühstückskaffee lesen ;)
Die Autorin tummelt in ihren Geschichten (und auch den vorangegangenen Romanen), immer wieder Sonderlinge, die anecken und unverstanden durch die Welt laufen. Außenseiter, die, in diesem Fall meist fiktive Gesellschaftsnormen, die ihnen zutiefst fremd und auch mal verhasst sind, in Frage stellen. Und nicht zuletzt auf eine verquere Art uns den Spiegel vorhalten. „Die Zeremonie des Lebens“ ist ein bunter Blumenstrauß voller herrlich skurriler, aber auch mal leiser Geschichten.
zum Produkt € 22,00*
"Oh!"
Ein neuer Steinfest!
Katharina Kirchner betreibt eine Buchhandlung am Fuß eines Berggipfels auf 1765 Metern Höhe - den "Bücherberg". Sie tut dies "frei von einer Partnerschaft", im November ist zudem die nebenan gelegene Schutzhütte geschlossen, um diese Zeit kommen keine Tourengänger mehr. Täglich wandert sie durch den Schnee, meist zur Spitze des Berges. Dann kam "der Tag, an dem sie den Mann fand", halb erfroren, aber der ist gar nicht glücklich über die Vehemenz, mit der Katharina ihn ins Leben zurückholt.
Sie nennt den Mann ohne Namen und Vergangenheit Robert. Sie erlaubt ihm, ein Weilchen bei ihr zu bleiben, er kocht (das kann er gut!) und abends lesen sie sich die Geschichte des Mannes vor, der zuerst den Gipfel ihres Berges bestieg. Morgens aber, noch vor Sonnenaufgang, formt Robert große Figuren aus Eis und Schnee und dann, nach und nach, erinnert Robert sich...
Außerdem treten auf: eine Alpendohle und eine Lawinenforscherin.
Mit diesem überschaubaren Personal und auf sehr begrenztem Raum schafft Steinfest wieder einen höchst vergnüglichen Roman über das große Ganze, das Leben nämlich und wie wir uns darin zurechtfinden und über den Umgang mit Schuld. Großartig!, sagt Jana.
zum Produkt € 22,00*