Schreiben gegen die Norm(en)? #2 mit Doris Anselm, Jasper Nicolaisen, Miku Sophie Kühmel und Muri Darida
Endlich wird die nächste Ausgabe von »Schreiben gegen die Norm(en)?« möglich! Seit der Auftaktveranstaltung ist so viel Zeit vergangen. Dabei ist seit 2019 queere Literatur in aller Munde. Man kann fast von einem Trend sprechen. Einerseits ist das erfreulich, andererseits ist klar, dass der deutschsprachige Literaturbetrieb gerne mal Themen zu Trends hypt, von denen ein Jahr später keine*r mehr was wissen will. »Schreiben gegen die Norm(en)?« folgt einem anderen Ansatz. Denn das Queere, Offene, Nichtfestgelegte und Experimentelle als poetologische Prinzipien des Schreibens zu begreifen, folgt keiner kurzfristigen Verwertungslogik. Vielmehr sickert es ein in die Strukturen des Betriebs, durchqueert soziale wie literarische Normen, kritisiert und dekonstruiert Zustände und Zumutungen. Das Engagement gegen bestehende (hetero-)normative und dominanzkulturelle Strukturen in Gesellschaft und Literaturbetrieb ist es, was die literarischen Gäste von »Schreiben gegen die Norm(en)?« trotz ihrer unterschiedlichen literarischen Positionen und Verortungen eigensinnig verwandt macht.
Es lesen:
Doris Anselm (*1981) studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim und lebt in Berlin. Dort arbeitete sie rund zehn Jahre lang als Radioreporterin beim Rundfunk Berlin-Brandenburg. Inzwischen ist sie dort wöchentliche Kolumnistin. Sie veröffentlichte ab 2013 Prosa und Lyrik in Literaturzeitschriften und gewann 2014 den open mike. 2017 erschien im Luchterhand Literaturverlag ihr erstes Buch, »und in dem Moment holt meine Liebe zum Gegenschlag aus«, ein Band mit Erzählungen. 2019 folgte im selben Verlag der Roman »Hautfreundin. Eine sexuelle Biografie«.
Jasper Nicolaisen (1979) ist Autor und systemischer Therapeut. Er mag kulturellen Schund und Schmutz, Boxen und die komplizierten Probleme anderer Leute. Gelegentlich schreibt er für konkret und an.schläge. Seine Romane »Ein schönes Kleid« (2016) und »Erwachsen« (2019) erschienen im Querverlag, wo 2021 auch sein Essay »Queere Familien« erscheinen wird. Muri Darida (1993) ist Autorin, Journalistin und Moderator*in.
Muri Darida schreibt über Gewalt, Sprachlosigkeit und Widerstand, am längsten und häufigsten für ZEIT Online, jetzt.de, ARD und ze.tt. Veröffentlichte Kurzgeschichten für FALTER – una revista plegable und Café Kabbale und stellte das Fragment »Stoff« im Hamburger Raum linksrechts aus. Muri Daridas Schreiben löst sich bewusst aus Grenzen und Normen von Sprache, Genre, Geschlecht, Form und Sagbarkeit heraus. Muri Darida schreibt, denkt und dichtet in sieben Sprachen und lebt meistens in Berlin.
Miku Sophie Kühmel (*1992) ist Schriftstellerin und Podcast-Produzentin. Sie hat kurz in New York und lang in Berlin studiert, wo sie heute lebt und arbeitet – derzeit an kurzer Prosa, langem Audio und einem neuen Roman. Ihr aktuelles Buch, der Debütroman »Kintsugi« ist 2019 bei S.Fischer erschienen, wurde zweifach ausgezeichnet und war auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.
Moderation:
Andrea Schmidt (Verlagshaus Berlin) und Alexander Graeff
Im Anschluss Aftershow-Party mit Djane NYPL.K.
Wir bitten euch um Anmeldung per E-mail an info@ocelot.de. Es wird Restkarten an der Abendkasse geben.
Es gilt die 2G-Regel.
Die Veranstaltung wird unterstützt vom PINK.LIFE, dem Aktionsbündnis gegen
Homophobie, der Nipple Liberation Army, OSTMOST und wird gefördert durch den Lesungsfond des Fördervereins Buch.
Die PINKDOT gGmbH präsentiert auf PINK.LIFE Kunst, Kultur und Performance der Berliner Queer-Szene und bringt Konzertmitschnitte und Podcasts, Lesungen und Bühnen-Shows, Malerei und Musik, Podiumsdiskussionen sowie politische Veranstaltungen aus der Regenbogenhauptstadt ins Internet.
Der Aktionsbündnis gegen Homophobie e. V. engagiert sich für eine Gesellschaft, in der jeder Mensch frei und ohne Diskriminierung leben kann – ungeachtet der eigenen sexuellen und geschlechtlichen Identität und des eigenen Geschlechtsausdrucks. Das
AGH fördert Projekte und Initiativen, die es lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans, inter und queeren Menschen ermöglichen ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Die Nipple Liberation Army ist ein queer-feministisches, sex-positives Kollektiv aus Berlin. Wir organisieren seit 2017 die Partyreihe »Fuck Your Gender«, die sich als einen Safer Space für FLINT-Personen versteht und gleichzeitig alle Geschlechter willkommen heißt. Wir kämpfen für Sichtbarkeit, Sicherheit und körperliche Autonomie für alle Körper, auf der Tanzfläche, in den sozialen Medien und auf der Straße. Wir wehren uns gegen den Gedanken, die eingeschränkte körperliche und sexuelle Autonomie von FLINT- Personen diente deren »Sicherheit«.
Die Basis aller OSTMOST-Getränke sind handgeerntete alte Apfelsorten naturbelassener, regionaler und ökozertifizierter Streuobstwiesen. Mit jedem Schluck OSTMOST werden bestehende Streuobstwiesen erhalten und neue Obstwiesen in Brandenburg angepflanzt. OSTMOST ist frei von Zusatzstoffen und Gentechnik und 100% vegan.
Der Förderverein Buch – Förderverein für gedruckte Literatur e.V. trägt als
gemeinnütziger Verein mit der Unterstützung von Veranstaltungen, Publikationen und Projekten zur Gestaltung des literarischen Lebens in Deutschland bei.
Schreiben gegen die Norm(en)? ist eine Lesungs- und Diskussionsreihe rund um das Queere, Offene, Nichtfestgelegte und Experimentelle als poetologische Prinzipien eines nicht-normativen Schreibens. In den zwei Ausgaben pro Jahr werden jeweils vier Autor*innen und ihr jeweiliger Blick auf offenes, queer-feministisches und experimentelles
Schreiben sowie ihre Gegenwartsprosa und -lyrik präsentiert. Im Gespräch mit wechselnden Moderator*innen werden vielfältige literarische Ansätze gegen (hetero-)normative und dominanzkulturelle Strukturen in Gesellschaft und Literaturbetrieb sowie Fragen und Vorstellungen einer queeren Literatur erörtert.
Von ihrem Zimmer am Landwehrkanal aus hat die britisch-amerikanische Kunstkritikerin Kirsty Bell einen besonderen Blick auf die Stadt, in der sie seit 20 Jahren lebt. Ihr Augenmerk gilt nicht den Königen und den Monumenten. Es sind die Brachen, die drängenden Wasser und die besonderen Schicksale, die sie interessieren. Preußischer Militarismus und männlicher Ingenieurssinn haben Berlin geprägt, die Gewalt des 20. Jahrhunderts hat es traumatisiert. Von Walter Benjamin zu Rosa Luxemburg, von Gabriele Tergit zu Hannah Arendt und hin zu den Bewohner:innen ihres eigenen Gründerzeithauses lässt Kirsty Bell die Menschen sprechen. Noch immer ist die Stadt aus dem Takt, so wie es Bells eigenes Leben war. Doch nur deshalb kann sie Berlin zum Besseren hin erzählen.
Übersetzung: Laura Su und Michael Bischoff.
Kirsty Bell ist Kunstkritikerin. Sie studierte in Cambridge Kunstgeschichte und Englische Literatur. Sie schreibt u.a. für Ausstellungskataloge und weltbekannte Museen. Geschult in der Kunst der feinen Beobachtung, nähert sie sich diesmal ihrer neuen Heimat Berlin, wo sie seit 2001 lebt.
Moderation: Shelly Kupferberg
Wir bitten um Anmeldung via E-Mail an info@ocelot.de
Vielen Dank, dass ihr diese Veranstaltung nur genesen oder geimpft besucht.
Foto Kirsty Bell (c) Andreas Labes
Seit mehreren Jahren feiert das Ocelot den Internationalen Hieronymustag am 30.9. mit Übersetzenden aus der Sprache des Gastlands der Buchmesse Frankfurt. Nachdem es 2020 Einblicke ins französischsprachige literarische Kanada gab, folgt nun der englischsprachige Teil.
Marie Luise Knott macht sich neben ihrer Arbeit als Journalistin (Mitgründerin der deutschen Monde diplomatique, Kolumne "Tagtigall" beim perlentaucher) und Autorin (z.B. von Büchern über Hannah Arendt) vor allem auch als Lyrikübersetzerin auf den Weg in die Sprache. Für Matthes & Seitz Berlin übersetzte sie drei Bände der großen kanadischen Autorin Anne Carson, in denen Poesie, Essays, Prosa, Kritik, Übersetzungen, dramatischer Dialog, Fiktion und Non-Fiction zusammentreffen. Mit Übersetzerkollegin Claudia Hamm spricht sie über ihren Bezug zu Kanada, zu Anne Carson, das Nachdichten und über die Anthropologie des Wassers, Liebesübungen und Irdischen Durst.
Claudia Hamm ist Theaterregisseurin, Autorin und Übersetzerin. Für ihre Übertragungen (z.B. von Emmanuel Carrère, Mathias Énard, Édouard Levé, Joseph Andras, Nathalie Quintane) wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Sie inszeniert in Frankreich, Italien und im deutschsprachigen Raum, arbeitet als Dozentin in Wien und Berlin und schreibt Theatertexte und Essays. Seit 2016 kuratiert Claudia Hamm das Programm zum Hieronymustag im ocelot.
Eine Veranstaltung der Weltlesebühne e.V. in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung ocelot. not just another bookstore. Das Projekt ist Teil von Kanadas Kulturprogramm als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Es wird unterstützt durch die Regierung von Kanada (Botschaft von Kanada) sowie den Deutschen Übersetzerfonds e.V.
Wir bitten um Anmeldung via E-Mail an info@ocelot.de
Zu keiner Zeit haben so viele Menschen allein gelebt, und nie war elementarer zu spüren, wie brutal das selbstbestimmte Leben in Einsamkeit umschlagen kann. Aber kann man überhaupt glücklich sein allein? Und warum wird in einer Gesellschaft von Individualisten das Alleinleben als schambehaftetes Scheitern wahrgenommen?
Im Rückgriff auf eigene Erfahrungen, philosophische und soziologische Ideen ergründet Daniel Schreiber das Spannungsverhältnis zwischen dem Wunsch nach Rückzug und Freiheit und dem nach Nähe, Liebe und Gemeinschaft.
Dabei leuchtet er aus, welche Rolle Freundschaften in diesem Lebensmodell spielen: Können sie eine Antwort auf den Sinnverlust in einer krisenhaften Welt sein?
Ein zutiefst erhellendes Buch über die Frage, wie wir leben wollen.
Daniel Schreiber, geboren 1977, ist als Kunstkritiker für verschiedene internationale Zeitungen und Magazine tätig. Er ist Autor der Susan-Sontag-Biografie Geist und Glamour (2007) sowie der hochgelobten Essays Nüchtern (2014) und Zuhause (2017). Er lebt in Berlin.
Moderation: Maria-Christina Piwowarski
Sichert euch gerne einen der verfügbaren Plätze unter info@ocelot.de
Foto Daniel Schreiber (c) Christian Werner
Edit: Die Reservierungsliste für diese Lesung ist voll.
»Banal, kitschig, trivial« - wenn wir Schriftstellerinnen weiter abwerten, verpassen wir das Beste!
Sollte das Geschlecht des Schreibenden eine Rolle spielen bei der Lektüreauswahl? Natürlich nicht, würden wohl die meisten sagen. Und doch werden literarische Werke von Frauen seltener verlegt, besprochen und mit Preisen versehen. Das muss ein Ende haben. Nicole Seifert liefert das Buch zur Debatte - klug, fundiert und inspirierend.
Nicole Seifert ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und gelernte Verlagsbuchhändlerin und arbeitet in Hamburg als Übersetzerin und Autorin. Ihr Blog »NachtundTag«, der sich ausschließlich mit Schriftstellerinnen beschäftigt, wurde 2019 mit dem Buchblog Award des Börsenvereins des deutschen Buchhandels ausgezeichnet.
Moderation: Magda Birkmann
Eintritt: 5€
Da die verfügbaren Plätze begrenzt sind, würden wir euch bitten, euch unter info@ocelot.de anzumelden.
Edit: Die Reservierungsliste für diese Lesung ist voll. Wir können euch nur noch auf die Warteliste zum Nachrücken setzen.
Foto (c) Sabrina Adeline Nagel
Das lange Warten hat ein Ende: Wir möchten euch herzlich dazu einladen, mit uns über "Das Jahresbankett der Totengräber" von Mathias Enard in der Übersetzung von Sabine Müller und Holger Fock zu sprechen. Bei gutem Wetter findet die Veranstaltung bei uns im Hof statt. Bei Regen flüchten wir uns in den Laden.
In beiden Fällen möchten wir euch bitten, euch tagesaktuell testen zu lassen.
Solltet ihr geimpft sein, ist ein Test nicht nötig.
Wir haben euch sehr vermisst und freuen uns auf tolle Gespräche! Da nur wir nur eine begrenzte Anzahl an Personen in den Laden lassen dürfen, meldet euch gerne unter info@ocelot.de an.
Kat Menschik war wieder wandern in Georgien und hat uns traumhaft schöne Bilder und fernweherzeugende Geschichten mitgebracht! Entstanden ist dabei das Buch "Durch den wilden Kaukasus".
Die wilden Blumenbilder aus dem Buch könnt ihr jetzt schon bei uns im Laden bestaunen.
Am 26. August findet dann ein großes Fest zur Finissage der Ausstellung und die verspätete Buchpremiere statt. Dann kommt Abo Iaschaghaschwili extra aus Georgien angereist und liest seine Geschichte aus dem Band. Dazu erzählen Kat Menschik, Abo Iaschaghaschwili, Barbara und Stefan Weidle und einige mehr aus der Kats Wandergruppe von ihrer gemeinsamen Erlebnissen in Swanetien.
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Durch den wilden Kaukasus Geschichten über das georgische Traumland Swanetien von Gottfried Merzbacher, Anna Kordsaia-Samadaschwili, Abo Iaschaghaschwili:
In diese abgelegene Hochgebirgsregion kamen jahrtausendelang kaum Fremde. Völlig abgeschieden von der Welt lebten die Swanen in einer der schönsten Gegenden der Erde.
Hunderte Kilometer artenreichster Blumenteppiche ziehen an Berghängen von atemberaubender Schönheit entlang, weit über hundert Gletscher strecken ihre eisigen Zungen von den bis über 5000 Meter hohen Gipfeln des Hohen Kaukasus in die Täler. Zum Beispiel der Uschba (»der Schreckliche«), ein sagenumwobenes doppelgipfliges Bergungetüm; ihn will Gottfried Merzbacher, einer der ersten Alpinisten und Entdecker, die in den 1880igern in diese unberührten Regionen vorstoßen, besteigen. Merzbacher ist zudem einer der großartigsten frühen Nature-Writer deutscher Zunge – sein Versuch, den Berg zu besteigen, allerdings gerät zum Desaster. Die österreichische Bergsteigerin Cenzi von Ficker dagegen bekommt nach einem dramatischen Besteigungsversuch für ihren Mut vom Fürsten Dadeschkeliani kurzerhand den ganzen Berg geschenkt.
Extra für diesen Band geschriebene Geschichten der preisgekrönten Autorin Anna Kordsaia-Samadaschwili über ihre Jugend in der verwunschenen Sagenwelt Swanetiens und des ebenfalls preisgekrönten Autors Abo Iaschaghaschwili über das Leben der Swanen zwischen Archaik und Moderne beschließen den Band, der – grandios illustriert von Kat Menschik – Geschichten aus 150 Jahre Swanetien vor die geistigen Augen bringt.
Kat Menschik ist freie Illustratorin in Berlin. Ihre Reihe Lieblingsbücher gilt als eine der schönsten Buchreihen der Welt. Zahlreiche von ihr ausgestattete Bücher wurden prämiert. Durch den wilden Kaukasus ist der zehnte Band der Reihe.
Moderation: Wolfgang Hörner (Galiani Verlag)
Eintritt: 10 €
Wir bitten um vorherige Reservierung via E-Mail an info@ocelot.de Danke!
Edit: Die Reservierungsliste für diese Veranstaltung ist leider voll.Ihr könnt gern kurzfristig am Veranstaltungstag noch per Mail nachfragen, ob es noch Plätze gibt.
Falls ihr kommen möchtet und noch nicht mit der zweiten Impfung dran wart, lasst euch bitte tagesaktuell testen. Dann sind wir alle sicher. Danke!!
It´s Time. It´s Premiere!
Das Verlagshaus Berlin ist zurück: Mit den Autorinnen der drei neuen Frühjahrstitel Claudia Gabler, Swantje Lichtenstein und Asmus Trautsch sowie special guest Alisha Gamisch feiern wir auf unserem Hof ein Fest der Lyrik und die Freude darüber, dass es wieder Veranstaltungen geben darf. Im Ocelot präsentieren die Autorinnen ihre Bücher, lesen Gedichte und wir zelebrieren das neue alte Miteinander.
»Vom Aufblühen der Vasen« ist der erste Lyriband von Claudia Gabler im Verlagshaus Berlin. Berge, Weiden, Wald: Je näher sie in ihren Texten diesen Urbildern von Naturerfahrung kommt, desto sichtbarer wird, wie menschengemacht sie sind. Gipfelkreuze, Bierdosen und Ranger formen die Landschaften ohne Bauchbinden. Klischees setzt sie Ambivalenz entgegen. Der Band wurde illustriert von Elke Ehninger.
Wo kommen wir an, wenn wir gescheitert sind? Die Gedichte von Asmus Trautsch sind Teil einer Chronik der Gegenwart, die sich in katastrophalem Tempo wandelt. »CAIRD« geht dem Unheimlichen und Bedrohlichen nach, aber auch den zärtlichen Kräften und den Möglichkeiten rettender Ufer. Der Band wurde illustriert von Elke Ehninger.
»Am Ende der Weißheit / Verschalte Verbindungen« ist eine Doppelpublikation im Schuber von Swantje Lichtenstein. Zwei Bücher, die das Poetische politisch verstehen, die Räume, Körper, Bewegungen und Aktion in der Sprache sehen, Fragen stellen und in eine Auseinandersetzung gehen wollen.
»Lustdorf«, das Debüt von Alisha Gamisch, ist ein Dialog der Enkelin mit der Oma, die eine oma ist. Ein Dialog über Putin, Borschtsch und Sex, eine Sprache zwischen Kyrillisch und Latein, eine Umschrift von Lust genauso wie von Traumata: was vererben wir und was / behalten wir lieber für uns?
Lesung: Alisha Gamisch, Claudia Gabler, Swantje Lichtenstein & Asmus Trautsch
Moderation: Andrea Schmidt, Tillmann Severin und Jo Frank
Hinweis: Aufgrund der aktuellen Bestimmungen für Veranstaltungen in Präsenz sind die Kapazitäten begrenzt. Wir bitten euch um Anmeldung per E-Mail: post@verlagshaus-berlin.de und um euer Verständnis, das Zutritt zur Veranstaltung nur mit Anmeldebestätigung und dem Zertifikat eines negativen Corona-Tests, der nicht älter als 24 Stunden sein darf, gewährt werden kann. Wir möchten hier keine Ausnahmen machen.
Wir wagen wieder Veranstaltungen mit Publikum! Und beginnen gleich mit einer Herzensangelegenheit: Der Premiere von "Mond über Beton" unserer ehemaligen Kollegin Julia Rothenburg, erschienen in der Frankfurter Verlagsanstalt. Wenn es nicht in Strömen regnet, findet die Veranstaltung in unserem Hof statt.
Die Plätze sind sehr begrenzt. Darum meldet euch bitte via E-Mail an info@ocelot.de an. Und falls ihr nicht schon doppelt geimpft seid oder nachweisen könnt, dass ihr im letzten halben Jahr eine Corona-Infektionen überstanden habt, lasst euch bitte am Tag der Veranstaltung testen. (Das geht bei unseren Nachbarn in der Villa Elisabeth zum Beispiel sehr gut: https://elisabeth.berlin/de/kulturbuero/test4culture )
So sind wir alle safe und können einen sorglosen gemeinsamen Abend verbringen.
Und worum geht es in Julias neuem Buch?
Zwölf Etagen Stahl umarmen das Kottbusser Tor, wo das Herz aus Beton seit Anfang der Siebziger in unruhigem Takt schlägt. Gefährlich sei der Kotti, schreibt die Presse, ein sozialer Brennpunkt, Drogenumschlagplatz. Hier, im Gebäuderiegel Neues Zentrum Kreuzberg, leben Mutlu, Barış, Aylin, Stanca, Marianne und Günther. Ihre Geschichten, eine Chronik persönlicher Schicksalsschläge, sind eng verwoben mit dem Leben des Viertels. Als Stanca eines Nachts einen schrecklichen Fund macht und Mutlus Söhne ins Drogenmilieu abzurutschen drohen, bildet sich eine Bürgerwehr. Unbemerkt bleibt dabei eine ganz andere, allumfassende Gefahr, die im Verborgenen an einem eigenen Ende schreibt.
Julia Rothenburg erschafft empathische Porträts ihrer Figuren, die jede für sich um eine selbstbestimmte Existenz kämpfen. Ein Bild urbaner Vielstimmigkeit entsteht, das auf Risse hinweist, die einzelne Leben und eine ganze Gemeinschaft auseinanderbrechen lassen können.
Julia Rothenburg, 1990 in Berlin geboren, studierte Soziologie und Politikwissenschaft in Freiburg und Berlin. Ihr Debüt, Koslik ist krank (FVA 2017), wurde mit dem Retzhof-Preis für junge Literatur und dem Stipendium für Literatur des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet, das Hörspiel dazu für den ARD Hörspielpreis 2020 nominiert. Ihr zweiter Roman hell/dunkel erschien 2019 bei der FVA. Sie lebt in Berlin.
Moderation: Ludwig Lohmann
Foto Julia (c) Jutta Rothenburg
Wir freuen uns, auch in diesem Jahr wieder die von der Stiftung Buchkunst ausgewählten 25 schönsten deutschen Bücher präsentieren zu dürfen. Zwar leider wieder ohne anwesendes Publikum, dafür diesmal mit Unterstützung von Andrea Schmidt. Die Verlegerin, Künstlerin und Typografin war in diesem Jahr Teil der Jury und gibt uns Einblicke in die Arbeit hinter den Kulissen.
Die Präsentation erfolgt live auf dem Instagram-Kanal des ocelots.
Durch den spannendsten Buchkunst-Abend des Jahres führen wieder Maria-Christina Piwowarski und Ludwig Lohmann.